Tour de France 2023, Doping: Welche Fahrer haben gedopt?

Von Julius Ostendorf
Bei der Tour de France steht heute die 5. Etappe im Fokus.
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Die Tour de France 2023 ist in vollem Gange. Doch wie immer führt auch in diesem Jahr an der Doping-Frage vorbei. Welche Fahrer des Rennens haben schon einmal gedopt? Hier erfahrt Ihr es.

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Wie jedes Jahr fahren auch bei der diesjährigen Tour de France nicht nur die besten Radfahrer der Welt mit, sondern auch der Verdacht auf Doping. Die illegitime Einnahme von leistungssteigernden Substanzen hat im Radsport nun mal eine lange Historie.

Jan Ullrich und Lance Armstrong sind dabei nur zwei bekannte Beispiele aus einer langen Liste von Siegern der Tour de France, denen der oder sogar die Titel nachträglich aberkannt wurden.

Mittlerweile liegt der letzte positive Test beim französischen Radrennen zwar bereits acht Jahre zurück, doch abseits der Tour de France floriert das Dopinggeschäft nach wie vor. Wie die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA mitteilte, wurden von 2013 bis 2020 insgesamt 1.522 Fälle gezählt. Die Quote der Ertappten liegt mit 0,85 Prozent sogar noch höher als in der Leichtathletik.

Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist für den Kampf gegen Doping verantwortlich.
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Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist für den Kampf gegen Doping verantwortlich.

Tour de France 2023, Doping: Welche Fahrer haben gedopt?

In den vergangenen Jahren spielten sich vor allem zwei Teams in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden: Das kasachische Astana Team sowie Bahrain Victorious. Bei letzterem hat es während respektive vor der Tour de France-Rennen 2021 und 2022 mehrere Razzien gegeben. Mit Kristjan Koren und Borut Bozic, beide aus Slowenien, wurden sogar zwei Fahrer gesperrt.

Das ehemalige Pro Tour-Team Astana hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Seit 2021 ermittelt die spanische Polizei im Rahmen der "Operacion Ilex" gegen ein potentielles Dopingnetzwerk. Im Zuge dessen wurden auch Vorwürfe gegen Astana-Starfahrer Miguel Angel Lopez laut. Der Rennstall suspendierte den Kolumbianer daraufhin. Lopez selbst bestreitet jegliche Vorwürfe.

Tour de France: Die Doping-Historie

Bis heute hat es zahlreiche nachweislich gedopte Tour-Sieger gegeben. Die schlimmste Serie trug sich in den Jahren 1999 bis 2006 zu. Durch später Erkenntnisse wurden alle sieben Titel nachträglich aberkannt. Die Folge war eine anhaltende Glaubwürdigkeitskrise im Radsport, die man in den vergangenen Jahren zurückzuerlangen versucht. Eine Auswahl der bekanntesten Fälle.

Pedro Delgado 1988

Der Tour-Sieg von Pedro Delgado ist als erster gedopter Tour-Sieg in die Geschichte eingegangen. Nachträglich wurde dem Spanier das Verschleierungsmittel Probenicid nachgewiesen. Eine Sanktion gab es allerdings nicht, wodurch er bis heute den Triumph von 1988 sein Eigen nennen kann.

Jan Ullrich 1998

Deutschlands einziger Tour de France-Sieger feierte seine größten Erfolge in den späten 1990er Jahren. 1987 belegte er den ersten Platz des Rennens. Im darauffolgenden Jahr musste er sich Marco Pantani für Platz zwei geschlagen geben. Doch auch dieser wurde ihm später wieder aberkannt. Wie eine Nachanalyse im Jahr 2004 verriet, hatte Ullrich bei der Tour gedopt. 2002 musste er zudem eine sechsmonatige Sperre wegen Amphetaminmissbrauchs absitzen.

Jan Ullrich, Tour de France
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Lance Armstrong 1999-2005

Von 1999 bis 2005 war Lance Armstrong das Nonplusultra der Radsportwelt. Wie sich später jedoch herausstellte, war er nicht nur auf dem Rennrad schnell unterwegs. Bei allen Titeln hatte er nachweislich gedopt, sodass mittlerweile alle Erfolge aberkannt worden sind. Wegen des langjährigen Betrugs wurde Armstrong letztendlich zu einer lebenslangen Sperre verurteilt.