Bradl stürzt im Regenchaos

SID
Rossi siegt in Silverstone und setzt sich vor Lorenzo an die Spitze der Gesamtführung
© getty

Stefan Bradl ist im verregneten MotoGP-Rennen im britischen Silverstone beim Sieg von Valentino Rossi gestürzt und ausgeschieden. In der Moto2 lief es aus deutscher Sicht deutlich besser.

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Sichtlich genervt stapfte Stefan Bradl im Regen zur Boxengasse, immer wieder schüttelte er den Kopf und blickte in den grauen Himmel von Silverstone: Der dritte Auftritt für sein neues Team Aprilia war ganz und gar nicht nach seinen Vorstellungen gelaufen. Und während der italienische MotoGP-Superstar Valentino Rossi oben auf dem Podium seinen fünften Saisonsieg feierte, haderte Bradl mit dem Rennverlauf.

"Ich bin natürlich enttäuscht, aber was soll ich machen?", sagte der 25 Jahre alte Zahlinger bei Eurosport2, nachdem er auf Rang 13 liegend acht Runden vor dem Ende gestürzt und ausgeschieden war: "Es waren nun mal die ersten Meter im Nassen mit diesem Motorrad."

Rossi lässt sich nicht beirren

Den Durchblick im Chaosrennen am Sonntag behielt einmal mehr der neunmalige Motorrad-Weltmeister Rossi. Der Yamaha-Pilot gewann vor 73.000 Zuschauern, darunter Hollywood-Superstar Brad Pitt, souverän vor seinen Landsleuten Danilo Petrucci (Yamaha) und Andrea Dovizioso (Ducati).

Rossi übernahm mit 236 Punkten die Führung in der WM-Gesamtwertung vor dem viertplatzierten Spanier Jorge Lorenzo (Yamaha/224). Weltmeister Marc Marquez (Honda/159) schied auf Rang zwei liegend aus und erklärte das Unternehmen Titelverteidigung angesichts des großen Rückstands für "fast schon gescheitert".

Für Bradl hatte es bei der neuerlichen Rossi-Gala lange Zeit gut ausgesehen. Von Position 14 ins Rennen gegangen, hielt er sich im strömenden Regen schadlos und zeigte eine konzentrierte Leistung. Erst im letzten Renndrittel leistete er sich einen folgenschweren Fahrfehler - der Traum von weiteren WM-Zählern war geplatzt.

Folger starker Fünfter

Zuvor hatte Jonas Folger (Tordera/Spanien) in einem von wechselnden Witterungsbedingen bestimmten Moto2-Rennen Nervenstärke bewiesen und sich den fünften Rang gesichert. Am Ende fehlten nur knapp drei Sekunden zur dritten Podiumsplatzierung in diesem Jahr.

"Es war ein absolut geiles Rennen, es hat super viel Spaß gemacht", sagte Kalex-Pilot Folger: "Am Ende war mein Regenreifen ein kompletter Slick, es war wie Fahren auf rohen Eiern. Da habe ich mir gedacht: Bevor ich stürze, fahre ich lieber den fünften Platz heim."

Folgers Kalex-Markenkollege Sandro Cortese (Berkheim) landete beim zwölften WM-Lauf auf dem achten Platz. Marcel Schrötter (Tordera/Mistral) fuhr als Elfter in die Punkte, Florian Alt (Nümbrecht/Suter) kam auf den 24. Rang.

In seiner eigenen Liga fuhr wieder einmal der Franzose Johann Zarco. Der 25 Jahre alte Kalex-Pilot baute seine komfortable WM-Führung mit dem fünften Saisonsieg weiter aus, die elfte Podiumsplatzierung nacheinander bedeutete zudem einen neuerlichen Rekord in der Moto2. "Es ist ein gutes Leben für mich im Augenblick, und so soll es weitergehen", sagte der Überflieger.

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