Abt kritisiert Wehrlein

SID
Pascal Wehrlein empfängt ordentlich Gegenwind für seine Anschuldigungen gegen Audi
© getty

In der "Rammstoß-Affäre" in der DTM hat der frühere Audi-Pilot und heutige GT-3-Rennstallbesitzer Christian Abt heftige Kritik am Verhalten von Mercedes-Pilot Pascal Wehrlein geübt.

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"Das ist Motorsport und keine Kaffeefahrt. Früher haben wir Fahrer das auf der Rennstrecke geklärt heute passiert es über Facebook und Twitter. Das ist in meinen Augen kein Motorsport mehr", hatte Abt bei Facebook geschrieben.

"Ich habe mich über die Aussage von Pascal Wehrlein aufgeregt, man solle in dieser Woche keinen Audi mehr kaufen. Er ist zweifelsohne ein großes Talent und ein DTM-Siegfahrer, aber das gehört sich nicht", erklärte der 48-Jährige auf SID-Anfrage.

Wehrlein war am vergangenen Sonntag als Führender der Gesamtwertung beim zehnten DTM-Lauf in Spielberg von Audi-Pilot Timo Scheider (36) gemeinsam mit seinem Markenkollegen Robert Wickens offenbar auf Befehl von Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich ("Timo, schieb ihn raus") von der Strecke befördert worden. Unmittelbar nach dem Rennen hatte Wehrlein gegenüber autosport.com vom Start eines "großen Krieges" gesprochen und anschließend auch via Facebook in Richtung Audi ausgeteilt.

Scheider bittet um Sachlichkeit

Für Abt hat der 20-Jährige hier überreagiert. Ihn schockiere, "dass so ein junger Fahrer, der nicht mal in der Lage ist so eine minimale Berührung abzufangen, so über Audi herzieht. Er soll sich mal die Aufzeichnungen von früher anschauen wie DTM gefahren wurde", schrieb der langjährige Audi-Pilot bei Facebook.

Scheider selbst bat ebenfalls via Facebook um mehr Sachlichkeit in der Diskussion: "Tut mir bitte nur einen Gefallen für meine Familie und Dr. Wolfgang Ullrich, lasst diese beleidigenden Beschimpfungen! Ich akzeptiere jede Meinung, solange sie sachlich ist."

Verfahren wird geprüft

Ob Scheider, sein Team Phoenix, Hersteller Audi und Motorsportvorstand Ullrich über den Wertungsausschluss von Spielberg hinaus weitere Konsequenzen fürchten müssen, wird derzeit geklärt. "Der Deutsche Motor Sport Bund prüft ein Verfahren. Sollte dieses eingeleitet werden, hat Audi 14 Tage Zeit, sich aufzustellen", sagte ein Sprecher dem SID am Donnerstag.

"Der DMSB strebt an, die Angelegenheit bis zum nächsten Rennen in Moskau am letzten August-Wochenende abzuschließen", hieß es weiter. Ein mögliches Strafmaß reiche von Freispruch über eine Geldstrafe oder weitere Wertungsausschlüsse bis hin zum Lizenzentzug, erklärte der Sprecher.

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