Montoya crasht, Rookie Rossi gewinnt

Alexander Rossi gewann das Indianapolis 500 bei seiner Teilnahme als Rookie
© getty

Alexander Rossi hat sensationell das 100. Indianapolis 500 der Motorsport-Geschichte gewonnen. Beim größten Eintages-Sportevent der Welt übernahm der US-Amerikaner, der in der Saison 2015 für Manor einige Formel-1-Rennen fuhr, die Führung kurz vor dem Ende und rettete sich im Spritsparmodus ins Ziel.

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Weil das Rennen ab der 168. von insgesamt 200 Runden ununterbrochen unter Grün lief, hatten einige Piloten in der Schlussphase Benzinmangel. Unter anderem mussten Tony Kanaan und Josef Newgarden innerhalb der letzten zehn Runden zum Nachtanken an die Box. Calos Munoz stoppte vier Runden vor dem Ziel, nachdem er erst in Runde 191 die Führung übernommen hatte.

Rossi aber blieb draußen und übernahm drei Runden vor Schluss die Spitze. "Mir fehlen die Worte. Ich habe keine Ahnung, wie uns das gelingen konnte. Das wird mein Leben verändern", sagte Rossi. Er bewegte seinen Andretti-Honda im Spritsparmodus um die berühmteste Strecke der Welt und verlor pro Runde mehrere Sekunden auf Munoz. Doch er schaffte es mit dem letzten Tropfen Benzin und 4,4975 Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer ins Ziel und rollte erst auf dem Weg in die Victory Lane auf der Strecke aus.

Der Rookie-Sieg gleicht einer Sensation. Rossi startet in der Saison 2016 erstmals in der Indycar-Serie. Das Indy500 war erst das zweite Ovalrennen seines Lebens. Er hatte die USA als Teenager verlassen, um in Europa seinen Traum von der Formel-1-Karriere zu verfolgen.

Hinter Rossi kamen Munoz, Newgarden und Kanaan ins Ziel. Fünfter wurde Charlie Kimball vor JR Hildebrand, Polesitter James Hinchcliffe, Scott Dixon, Sebastien Bourdais und Will Power als Zehnten.

Titelverteidiger Montoya crasht früh

Für Titelverteidiger Juan-Pablo Montoya endete das Rennen dagegen vorzeitig. Der frühere Formel-1-Pilot schleuderte nach 63 Runden quer aus Turn 2 heraus, weil plötzlich das Heck übersteuerte. "Das Ding ist einfach weggegangen", so Montoya. Er drehte sich in die Wand und anschließend quer über die Strecke. Montoya löste so die zweite von sieben Cautions aus.

Schon die erste Gelbphase, die es erst nach 47 Runden gab, sorgte für Aufregung. Dixon schoss mit einem Unsafe Release in die Bahn von Kanaan. Der Brasilianer touchierte die Boxenmauer, konnte aber weiterfahren. Power wurde bestraft und musste ans Ende des Felds. Eine Caution später ereilte seinen Penske-Kollegen Simon Pagenaud dasselbe Schicksal, weil er in der Box mit Mikhael Aleshin kollidierte.

Auch Ryan Hunter-Reay verlor seine Siegchancen unter Gelb. Nachdem er in der Anfangsphase mit Hinchcliff die Führungsposition dauerhaft getauscht hatte, kam es in der Box zu einem teaminternen Crash.

Townsend Bell war nach seinem Stopp in der Fast Lane, Penske-Pilot Helio Castroneves schoss heraus und kollidierte mit ihm. Sein abprallender Honda traf Hunter-Reay. Beide blieben mit der Nase an der Betonwand hängen und flogen aus der Führungsrunde. Nur Castroneves fuhr weiter und funkte seinem Team durch, dass sich das Auto nach der Kollision viel besser anfühle.

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