Leichtahtletik - Deutsche Meisterschaft: Lückenkemper siegt über 100 m - WM-Hoffnungen überzeugen

SID
Gina Lückekemper hat Gold über die 100 Meter gewonnen.
© getty

Gina Lückenkemper verteidigt ihren Titel im 100-Meter-Sprint der Frauen mühelos und sorgt für den Höhepunkt am ersten Tag der Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik in Kassel. Auch die WM-Medaillenhoffnungen Julian Weber und Kristin Pudenz überzeugen.

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Gina Lückenkemper winkte mit einem Lächeln ins Publikum und streckte dann beide Daumen in die Höhe: Die Europameisterin hat sich mühelos zur deutschen Meisterin über die 100 m gekrönt und sechs Wochen vor den Weltmeisterschaften in Budapest mit der Siegerzeit von 11,03 Sekunden ihre gute Form bestätigt. Auch die WM-Medaillenhoffnungen Julian Weber und Kristin Pudenz überzeugten am Samstag bei heißen Bedingungen in Kassel.

"Ich hatte mir schon vorgenommen, eine reguläre 10er-Zeit zu laufen. Aber der Tag war echt lang. Mit der Zeit kann ich dennoch sehr, sehr zufrieden sein", sagte Lückenkemper im ZDF.

Erneut kratzte Lückenkemper an der 11-Sekunden-Schallmauer, ihre äußerst stabile Saison setzte sich damit fort: In den zehn Rennen vor ihrem DM-Start lief die 26-Jährige, die in den USA trainiert, nie langsamer als 11,17 Sekunden. Ihre Saisonbestzeit liegt bei 11,00 Sekunden.

Das Ziel von Deutschlands Sportlerin des Jahres bei der WM ist der Einzug ins Finale, das sie in Eugene knapp verpasst hatte. "Ich habe aus dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung mit der WM offen", hatte Lückenkemper dem Münchner Merkur/tz vor dem Wochenende gesagt: "Das Niveau ist einfach krasser geworden - ich möchte da ein Wörtchen mitreden."

Deutsche Meisterschaft in der Leichtathletik: WM-Hoffnungen überzeugen

Das gilt auch für Weber, der in der schwülen Kassler Luft auf einen 90-Meter-Wurf gehofft hatte. Für diesen reichte es zwar nicht, Weber darf dennoch mit Zuversicht nach Budapest reisen: Vor 13.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Auestadion stellte der Europameister mit 88,72 m eine Saisonbestleistung auf. Im Weltvergleich liegt der Mainzer damit jetzt auf dem zweiten Platz, aber weiß: "Da geht auf jeden Fall noch etwas."

Neben Weber zählen die deutschen Diskuswerferinnen zu den wenigen Medaillenhoffnungen in Ungarn. Das gilt insbesondere für Pudenz: Die Olympia-Zweite entschied das Kräftemessen mit ihren starken Konkurrentinnen mit 65,98 m für sich. "Ich bin auf einem guten Weg, ich nehme viel Schwung mit nach Budapest", sagte Pudenz.

DLV-Präsident Jürgen Kessing blickte bereits vor den Ergebnissen am Samstag optimistisch auf die Wettkämpfe in der ungarischen Hauptstadt (17. bis 19. August). "Ich wünsche mir, dass wir ein bisschen besser abschneiden als in Eugene. In diesem Jahr haben wir den Vorteil, dass wir einen Höhepunkt haben und nicht zwei innerhalb von drei Wochen", sagte das Verbandsoberhaupt.

Bei den historisch schlechten Weltmeisterschaften in Eugen hatte der DLV im Vorjahr nur zwei Medaillen gewonnen, bei den kurz darauffolgenden Heim-Europameisterschaften dann jedoch den Medaillenspiegel mit sieben Titeln gewonnen - die Leistungen von München hätten jedoch nur in einem Fall zu einer WM-Medaille gereicht.

Kessing sieht in diesem Jahr dennoch "einige Eisen im Feuer. Ich hoffe, dass die entsprechend brennen und erfolgreich sein werden." Vorrangig nominiert, das bekräftigte der neue DLV-Sportdirektor Jörg Bügner, werden die Erst- und Zweitplatzierten der Meisterschaften in Kassel.

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