Doping: Neue Vorwürfe gegen Kenia

SID
In Peking laufen derzeit die Weltmeisterschaften auf Hochtouren
© getty

Kenia sieht sich neuen Anschuldigungen ausgesetzt. Wie die ARD berichtet, sollen Sportler vorab von Dopingkontrollen informiert worden sein, zudem gibt es auch Vertuschungs-Vorwürfe gegen den nationalen Leichtathletik-Verband.

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"Ich wurde nach meinem positiven Test immer wieder ins Büro des kenianischen Verbandes gebeten. Und die fragten mich dann, wie viel Geld ich habe, damit die Testergebnisse nicht öffentlich gemacht werden", sagte Langstreckenläufer Ronald Kipchumba der ARD: "Aber ich hatte das Geld nicht. Daraufhin haben sie mich nach Hause geschickt. Ich wurde gesperrt, denn ich hatte nicht bezahlt."

Positiv getestete Top-Athleten, so Kipchumba, müssten "riesige Summen bezahlen, damit ihre Testergebnisse nicht bekannt werden." Der Verband gab auf ARD-Anfrage keine Stellungnahme ab.

Bereits in der Dokumentation "Geheimsache Doping, im Schattenreich der Leichtathletik" Anfang August hatte es massive Hinweise auf Doping im afrikanischen Land gegeben. Die Reportage zeigte damals unter anderem auf, wie einfach Dopingmittel zu beschaffen seien.

Kontrolleure kündigen Tests an

Tests nach internationalem Standard müssen die kenianischen Athleten offenbar nicht fürchten. "Die Kontrolleure rufen dich vorher an. Und sagen dir, dass sie zu dir nach Hause kommen wollen. Und wenn du dann sagst, du bist nicht da, machen sie eine neue Verabredung mit dir für den Test", sagte Frimin Kiplagat Kipchoge, der selbst Läufer war und mit dem kenianischen Verband zusammenarbeitet, der ARD.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA will dennoch keine eigenständigen Untersuchungen im Land einleiten. "Die kenianischen Behörden wissen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, darauf würde ich mich jetzt konzentrieren anstatt noch etwas anderes zu tun", sagte WADA-Präsident Craig Reedie.

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