Showdown im Ally Pally! Giganten unter sich

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Endlich ist es soweit: Nach zweieinhalb Wochen mitfiebern, Spaß und Spannung steigt am Montag das Finale der Darts-WM 2017 zwischen Michael van Gerwen und Gary Anderson. Schnappt sich Mighty Mike seinen zweiten WM-Titel oder macht der Titelverteidiger das Triple perfekt (JETZT live auf DAZNund im LIVETICKER)?

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Michael van Gerwen:

Bisherige Gegner: Kim Viljanen (3:0), Cristo Reyes (4:2), Darren Webster (4:1), Daryl Gurney (5:1), Raymond van Barneveld (6:2)

Höchster Average bei der WM 2017: 114,05 gegen van Barneveld im Halbfinale (Rekord!)

Niedrigster Average bei der WM 2017: 103,08 gegen Gurney im Viertelfinale

WM-Titel: 1 (2014)

Gary Anderson:

Bisherige Gegner: Mark Frost (3:0), Andrew Gilding (4:0), Benito van de Pas (4:2), Dave Chisnall (5:3), Peter Wright (6:3)

Höchster Average bei der WM 2017: 107.68 gegen van de Pas in der 3. Runde

Niedrigster Average bei der WM 2017: 96.16 gegen Frost in der 1. Runde

WM-Titel: 2 (2015, 2016)

Es ist das Traumfinale! Auf der einen Seite der Back-to-back-Weltmeister und Titelverteidiger, auf der anderen Seite der beste Spieler der Welt. Diese Ausnahmestellung stellte Mighty Mike im Halbfinale gegen Barney eindrucksvoll unter Beweis, indem er seinen Landsmann trotz dessen Fabelwerte (Average: 109, Doppelqueote: 68 Prozent) mit 6:2 rasierte und nebenbei einen noch fabelhafteren Rekord aufstellte - einfach unfassbar!

"Der Standard im Finale wird sehr, sehr hoch sein. Aber jetzt werde ich erstmal den Erfolg genießen. Ich habe gezeigt, wer der Chef auf der Bühne war", sagte van Gerwen nach dem Match und fügte an, dass diese Leistung "nicht normal sei". In der Tat: 114,05 Punkte entsprechen keineswegs Normalität.

Auch wenn sich die Nummer eins der Setzliste im bisherigen WM-Verlauf mit keinem Spieler aus den Top 10 messen musste, ist es nicht das erste Mal, dass sich van Gerwen mit seinem Kontrahenten in eine wahre Scoring-Ekstase hochschaukelte. Cristo Reyes etwa stemmte sich mit ganzer Kraft gegen die Dominanz, kitzelte seine bislang beste Leistung vor TV-Kameras aus seinen Armen heraus, spielte seine 106 Punkte pro Aufnahme aber letztlich nur für die Galerie.

"Jetzt ist alles möglich"

Ein Michael van Gerwen lässt sich nicht von der Leistung seines Konkurrenten einschüchtern, egal wie beeindruckend dieser auch die Triple 20 bearbeitet. Vielmehr ist er es, der seine Gegner reihenweise in die Verzweiflung treibt. Überhaupt spricht es Bände, dass The Green Machine seinen niedrigsten Average ablieferte, als er Daryl Gurney mit 103 Punkten von der Bühne fegte. Schwach. Also auch wenn Mighty Mike auf dem Papier bislang machbare Gegner vor die Nase gesetzt bekam, untermauerte er seine Favoritenrolle ein ums andere Mal, gegipfelt im genialen Festspiel gegen Barney.

Nach 25 Turniersiegen steht van Gerwen nun unmittelbar vor der Krönung eines phänomenalen Jahres 2016. "Jetzt ist alles möglich. Ich will die Trophäe nach oben heben. Wahrscheinlich muss ich nochmal so eine ähnliche Leistung zeigen, um Gary zu schlagen", prophezeit der 27-Jährige ein Spektakel und fügte gegenüber der PDC an: "Ich werde sicher gehen, dass ich mich genau so gut vorbereiten kann und morgen alles gut ist."

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Die Bilanz zwischen den beiden Topspielern spricht klar für den Niederländer: In 36 Aufeinandertreffen jubelte Mighty Mike 22 Mal, 13 Mal ging Anderson mit erhobenem Haupt von der Bühne, ein Mal gönnten sie sich ein Unentschieden. Auch im Ally Pally kreuzten sich ihre Wege bereits zwei Mal: Während van Gerwen Anderson 2013 im Achtelfinale aus dem Wettbewerb kegelte, stutzte ihn der Schotte 2015 auf seinem Weg auf den Thron im Halbfinale zurecht.

Macht Anderson das Triple perfekt?

"Michael van Gerwen ist phantastisch in diesem Jahr. Ich kann es kaum erwarten. Es wird ein Kracher und ich werde bereit sein", gab sich der Flying Scotsman nach seinem Triumph über Peter Wright selbstbewusst. Und dazu hat er allen Grund. Auch Anderson spielt eine starke WM und hat mit Dave Chisnall und eben jenem Wright bereits zwei Kollegen aus den Top 10 mit packenden Auftritten nach Hause geschickt.

Während Anderson Chizzy mit einem Average von 106 Punkten dauerhaft zusetzte und dem Engländer so trotz dessen 180er-Wahnsinns (121) den Wind aus den Segeln nahm, profitierte er bei Snakebite von dessen Double-Trouble zu Beginn der Partie. Und das zeichnet Anderson aus: Er ist mental stabil wie kaum ein anderer Profi auf der Tour und schlägt dann zu, wenn die Big Points verteilt werden. Ein wahrer Champion eben.

Dass Anderson jederzeit einen Average jenseits der 100 Punkte aus dem Ärmel schütteln kann, hat er bei dieser WM nicht nur gegen Chizzy bewiesen. Auch die 106,78 Punkte gegen Big Ben und die 103,45 Punkte im Halbfinale waren nicht das schlechteste Bewerbungsschreiben für ein geschichtsträchtiges Finale.

"Es wäre eine unglaubliche Leistung. Ich bleibe dran und ich will diesen Titel nicht aufgeben", sagte Anderson, der die Sid Waddell Trophy 2015 und 2016 in die Luft streckte, über einen möglichen Titel-Hattrick. Der Ally Pally ist und bleibt sein Wohnzimmer. Anderson steht nicht von ungefähr bei imposanten 17 WM-Siegen in Folge, die letzte WM-Niederlage des 46-Jährigen datiert aus dem Dezember 2013. Und wie könnte es ein Drehbuch kaum schöner schreiben: Er kassierte sie gegen Michael van Gerwen.

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