EuroBasket 2022: Ein Viertel reicht! DBB-Team fährt nach schwachem Start den zweiten Sieg ein

Deutschland hat auch sein zweites EM-Spiel gewonnen.
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Deutschland hat auch das zweite Spiel bei der EuroBasket 2022 für sich entschieden. Beim 92:82-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina wackelte das DBB-Team zwar in der ersten Hälfte, nach der Pause übernahmen Dennis Schröder & Co. jedoch die Kontrolle.

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Deutschland lag mit etwas Glück zur Pause nur mit 5 Punkten hinten, dieser Rückstand kippte im dritten Viertel dann fast sofort und wurde nach und nach ausgebaut. Erneut gefiel das DBB-Team als Kollektiv, wieder waren mehrere der besten Scorer Bankspieler.

Schröder kam diesmal auf 18 Punkte (6/17) und 9 Assists, Franz Wagner steuerte ebenfalls 18 Punkte bei, auch wenn seine Spielzeit aufgrund von Foulproblemen genau wie die von Johannes Voigtmann (10) etwas reduziert war. Von der Bank waren vor allem Johannes Thiemann (14, 3/4) und Andreas Obst (13, 3/4 Dreier) stark aufgelegt.

Bei den Bosniern überragten die beiden Stars. NBA-Center Jusuf Nurkic kam auf 21 Punkte und 7 Rebounds, Dzanan Musa (Real Madrid) lieferte 30 Zähler. John Roberson machte kein gutes Spiel, kam am Ende aber dennoch auf 13 Punkte.

Gordon Herbert veränderte seine Starting Five auf der Center-Position, Daniel Theis nahm den Platz von Jonas Wohlfahrt-Bottermann ein und begann neben Schröder, Nick Weiler-Babb, Wagner und Voigtmann. Bei Bosnien-Herzegowina starteten wie schon gegen Ungarn Roberson, Miralem Halilovic, Musa, Aleksandar Lazic und Nurkic.

Die Gäste erwischten den besseren Start. Deutschland kam nur sehr schleppend in die Partie, einzig Schröder hatte mal zwei Abschlüsse am Korb. Auf der Gegenseite war Musa schwer zu halten, auch Nurkic zeigte in einigen Szenen seine Klasse. Erst durch die Einwechslung von Lô und Thiemann kam mehr Rhythmus ins deutsche Spiel. Kurz vor dem Ende des Viertels schickte Halilovic Thiemann für drei Freiwürfe an die Linie, es endete 18:20 aus deutscher Sicht.

DBB-Team taut in der zweiten Halbzeit auf

Im zweiten Durchgang war zunächst jedoch wieder Bosnien am Drücker, Musa und Gegic verschafften den Gästen wieder eine 9-Punkte-Führung. Voigtmann antwortete, dann legte Obst einen Dreier plus drei Freiwürfe nach. Doch es war wieder nur Stückwerk, die nächsten Punkte markierte wieder Nurkic - nach einem krachenden Dunk waren es 8 Punkte Vorsprung, dann sogar 10. Deutschland kämpfte, nach einem Tip-In von WoBo in der Schlusssekunde der ersten Hälfte ging es mit 42:47 in die Kabinen.

Und nun ging es auf einmal ganz schnell: Voigtmann traf einen Dreier, dann fand ihn Schröder für den Transition-Dunk - und dann legte der Kapitän selbst von Downtown nach, nach einem 8:0-Run war das DBB-Team vorne. Es wurden sogar 12 unbeantwortete Punkte, ehe Nurkic nach fast fünf Minuten endlich wieder für Bosnien scorte. Deutschland ging sogar mit 10 in Führung, als einzigen Wermutstropfen holten sich sowohl Wagner als auch Voigtmann Foul Nr. 4 ab. Doch alles andere passte, nach einem Thiemann-Dreier und Drive von Schröder ging es mit 70:58 ins letzte Viertel.

Deutschland behielt den Fuß zunächst auf dem Gas, nach einem Dreier von Obst wuchs der Vorsprung kurzzeitig auf 17 Punkte. Bosnien gab sich aber noch nicht geschlagen, Roberson von draußen verkürzte rund fünf Minuten vor dem Ende auf -11, anderthalb Minuten später waren es nach einem weiteren Triple sogar nur noch 6 Punkte. Doch enger wurde es nicht. Wagner räumte mit einem sensationellen Block Nurkic ab, Schröder brachte mit drei Freiwürfen wieder Ruhe in die Partie und Deutschland mit 11 nach vorne. Richtig eng wurde es danach nicht mehr, 38 Sekunden vor dem Ende räumte Wagner mit einem Dreier zum +10 die letzten Zweifel aus.

Das nächste Spiel der deutschen Mannschaft findet bereits am Sonntag statt, um 14.30 Uhr geht es dann gegen Litauen.

Die wichtigsten Statistiken

Deutschland vs. Bosnien-Herzegowina 92:82 (BOXSCORE)

  • Beide Teams trafen in Halbzeit eins 3/9 von der Dreierlinie. Klare Vorteile hatten die Bosnier aus dem Zweierbereich - immer wieder kamen sie durch recht simple Pick'n'Rolls in Korbnähe und konnten dort körperliche Vorteile ausspielen. 15/25 FG trafen sie in Halbzeit eins (GER: 11/21), hinzu kamen 14 Freiwürfe, die sie allerdings nicht sehr gut trafen (nur 7 Treffer).
  • Zudem sah auch ihr Prozess offensiv besser aus. Die Gäste kamen schneller und leichter in ihre Offense, gerade Musa gefiel als Playmaker. Ihren 18 Field Goals gingen in Halbzeit eins 12 Assists voraus, bei nur 3 Ballverlusten. Bei Deutschland war die Assist/Turnover-Rate sogar negativ (6 zu 7). Nur 5 Punkte Unterschied waren zu diesem Zeitpunkt durchaus glücklich aus deutscher Sicht.
  • Das Spiel kippte im dritten Viertel dann nahezu komplett (28:13 für DBB-Team). Auf einmal nutzten die Deutschen ihre Schnelligkeitsvorteile weitaus mehr aus und passten auf den Ball auf, auf der Gegenseite kam die Hilfe schneller und Bosnien hatte auf einmal kaum noch Abschlüsse in Korbnähe. Nicht zuletzt war nun aber auch die Dreierlinie ein riesiger Unterschied. Deutschland kam am Ende auf 11/26 Triples, die Gäste nur auf 6/24.
  • Schon gegen Frankreich dominierten die Reservisten die Partie, das war wieder der Fall - das Bankduell ging mit 42:11 an Deutschland. Lô hielt sich dabei diesmal als Scorer zurück, dafür war Thiemann erneut fast makellos unterwegs, Obst fand seinen Wurf wieder - und auch WoBo gefiel zeitweise durch seine Arbeit am offensiven Brett.

Deutschlands vs. Bosnien-Herzegowina: Die Reaktionen

Dennis Schröder (Deutschland): "Der Gegner hat Druck gemacht und auch sehr gut gespielt. Aber wir sind in der zweiten Hälfte mit der richtigen Mentalität rausgekommen, wir haben dann den besseren Job gemacht."

Jusuf Nurkic (Bosnien-Herzegowina): "Basketball ist ein Spiel der Runs. Es war ein großartiges Spiel. Uns haben vermutlich drei oder vier Minuten gefehlt, um das Spiel zu gewinnen."

Der Star des Spiels: Franz Wagner

Konnte wegen Foulproblemen nur 22 Minuten spielen, diese nutzte er aber exzellent, vor allem in der zweiten Halbzeit. Beim Drive neben Schröder der mutigste Spieler, mit einigen sehenswerten Finishes - und mit dem Block gegen Nurkic sowie mehreren Crunchtime-Punkten auch spielentscheidend. Ganz starke Vorstellung des Magic-Forwards.

Der Flop des Spiels: John Roberson

Dem kleinen Guard gelang offensiv lange nicht viel, auch wenn im letzten Viertel noch zwei Dreier fielen. Das Playmaking lieferte ohnehin vor allem Musa, aber Roberson konnte die Freiräume dann nicht nutzen - er traf bloß vier seiner zwölf Würfe (3/9 Dreier). Auch defensiv teilweise mit großen Problemen.

Die Szene des Spiels

Die deutsche Mannschaft wackelte, aber sie fiel nicht - nicht zuletzt dank Wagner. Kurz vor dem Ende postete Nurkic auf, drehte sich, hatte scheinbar freie Bahn. Aber dann kam Wagner und räumte das Bosnian Beast am Korb ab! Auf der anderen Seite stellte Schröder mit Freiwürfen auf +11 - das Spiel war entschieden.

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