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NFL - Free Agency 2023 - Welche Spieler suchen einen neuen Vertrag?

Von Marko Markovic
NFL, Geno Smith, Seattle Seahawks
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Für 30 Teams ist die Saison zu Ende und die Offseason in vollem Gange. Zeit für SPOX einen Überblick zu geben, welche Free Agents bei den Teams auf der Suche nach einem neuen Vertrag sind - und welchen eigenen Free Agent jedes Team unbedingt halten sollte.

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Wir verwenden für diese Übersicht den effektiven Cap Space, wie ihn overthecap.com berechnet, also den Cap Space, der übrig bleiben würde, wenn das entsprechende Team den 51-Mann-Roster ausfüllt und die Draftklasse bezahlt.

NFL, Odell Bekcham Jr.
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Free Agents ohne Team

Bevor wir uns jedes Team einzeln ansehen, gibt es noch einen Namen, der ohne Team dasteht und einen neuen Vertrag bekommen könnte: Wide Receiver Odell Beckham Jr. verbrachte 2022 mit der Reha seines verletzten Kreuzbandes und meldete sich diese Woche mit einem "Schau, wie schnell ich laufen kann"-Video zurück.

Beckham konnte 2021 den Rams zur Super Bowl verhelfen und war 2022 lange im Gespräch bei den Dallas Cowboys, die aber im Dezember Zweifel an seiner Fitness hatten und stattdessen TY Hilton holten.

Sofern fit, wird Beckham (30) sicher Interessenten haben, und ganz ausschließen kann man bei Beckham von Super-Bowl-Verpflichtung der Chiefs bis Rücktritt nichts, aber er würde Sinn machen für Teams, die eine gefährliche Nummer 2 suchen und im Titelfenster sind. Neben den Chiefs wären hier also auch die Bills und 49ers durchaus Optionen.

NFL, Arizona Cardinals, Zach Allen
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Arizona Cardinals

Die Cardinals haben etliche Veteranen als Free Agents, die jenseits der 30 Jahre stehen und für den kommenden Rebuild unter neuem General Manager Monti Ossenfort bei nur an die 5 Millionen an effektivem Cap Space vermutlich nicht in Frage kommen werden.

Unter den interessantesten Namen sind sicher Right Tackle Kelvin Beachum, der mit 33 noch über 1000 solide Snaps spielte, und Center Rodney Hudson, der aber bereits letztes Jahr über seinen Rücktritt nachdachte und Anfang Januar einer Gehaltsreduktion zustimmte, die ein Signal sein könnte, dass es diese Offseason wirklich so weit ist.

Jenseits der Offensive Line sind Interior Defensive Lineman Zach Allen und Cornerback Byron Murphy die spannendsten Free Agents. Allen hatte mit JJ Watt einen guten Mentor und konnte mit 35 Pressures seinen Karriere-Bestwert erwirken, und Murphy spielte nach jahrelangem Slot-Dasein 2022 erstmals primär außen, bevor eine Rückenverletzung in Woche 9 seine Saison beendete.

NFL, Atlanta Falcons, Kaleb McGary
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Atlanta Falcons

Die Falcons haben in Jahr 2 des Rebuilds endlich alle Pflaster abgerissen und gehen ins dritte Jahr mit über 50 Millionen an Cap Space. Ihr einziger wirklich relevanter Free Agent ist Right Tackle Kaleb McGary, dem sie die Fifth-Year-Option nach drei eher enttäuschenden Jahren verweigert haben.

Der ehemalige First-Rounder antwortete darauf mit seinem besten Jahr, überzeugte als einer der besten Run Blocker der Liga und zeigte auch Entwicklungen als Pass-Blocker. Atlanta hätte das Geld und wird sich sicher bemühen, ihn zu halten, aber womöglich wird irgendwer auf Markt bereit sein, mehr zu zahlen.

Ansonsten haben die Falcons nur billige Starter wie Edge Lorenzo Carter als Free Agents, oder billige Role-Player wie Wideout Olamide Zacchaeus. Cornerback Isaiah Oliver, der seine Karriere im Slot sehr gut neu erfand, dürfte neben McGary der wichtigste Spieler sein, den Atlanta versuchen wird zu halten.

NFL, Baltimore Ravens, Lamar Jackson
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Baltimore Ravens

Die Ravens haben den Top Free Agent des gesamten Jahrgangs, und SPOX hat vor kurzem bereits die gesamte Situation rund um Lamar Jackson im Detail beschrieben. Die Kurzfassung ist, dass Lamar Jackson vermutlich in Baltimore bleiben wird, sei es auf dem Franchise Tag, sei es auf einem langfristigen Deal, dass es aber mit den Falcons und den Jets attraktive Optionen für einen Tag-and-Trade gibt. In beiden Fällen wird Jackson natürlich nicht die Free Agency einfach so erreichen.

Ansonsten wird in der Offense mit Guard Ben Powers der Spieler Free Agent, der die meisten Snaps 2022 spielte. Powers hat sich zu einem sehr guten Pass Blocker entwickelt und könnte sich außerhalb des Ravens Budgets rausgespielt haben. Eine andere größere Baustelle droht auch auf Cornerback: Hier sind sowohl Marcus Peters, der zweieinhalb Jahre lang Starter war, als auch Kyle Fuller, der letztes Jahr geholt wurde und in Woche 1 verletzt für die Saison ausfiel, baldige Free Agents.

NFL, Buffalo Bills, Tremaine Edmunds
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Buffalo Bills

Die Bills-Defense war eine der besseren Coverage-Units in 2022, und zwei Mitgründe dafür stehen kurz vor Free Agency, wenn auch an sehr unterschiedlichen Enden des Altersspektrums: Linebacker Tremaine Edmunds wird die gesamte nächste Saison noch 25 Jahre alt sein und hat aber bereits 74 Starts hinter sich, während er vor allem in Coverage deutliche Entwicklungsschritte zuletzt zeigte.

Nicht mehr ganz so jung ist Safety Jordan Poyer, der mit 32 Jahren und einer erneut guten Saison zu den besten Safeties am Markt zählen würde. Alternde und nicht mehr am Gipfel ihrer Möglichkeiten spielende Veteranen wie Guard Rodger Saffold, der die Offense in Snaps anführte, sowie Interior Defensive Lineman Jordan Phillips dürfte das Team wohl gehen lassen.

NFL, Carolina Panthers, Sam Darnold
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Carolina Panthers

Die Panthers stehen an einem interessanten Neubeginn unter Head Coach Frank Reich, und viele Fragen werden sich um die Quarterback-Position drehen. Eine der ersten, die sich stellen wird, ist, was Reich mit Sam Darnold machen will, der in der zweiten Saison-Hälfte, als die Panthers noch im Playoff-Rennen waren, zwei, drei gute Spiele hatte.

Darnold könnte sowohl als Bridge-QB, als auch als Backup für einen Rookie Sinn machen für die Panthers, aber es kann auch sein, dass Reich in eine ganz andere Richtung gehen will, vor allem da mit Matt Corrall noch eine Option am Team ist, die noch wenig Action gesehen hat.

Das wirkliche Workhorse der Panthers-Offense war 2022 aber kein Quarterback, sondern Running Back D'Onta Foreman. Auch er steuert auf Free Agency zu, dürfte aber in einer sehr starken Klasse an Running Backs nicht zu den Top-Deals zählen, eine Rückkehr ist hier also nicht ausgeschlossen, wenn Reich eine gewisse Kontinuität in der Offense wahren will.

Die Panthers müssen aber dafür erstmal unter den Cap, was das Behalten von anderen Free Agents wie Interior Defensive Lineman Matt Ioannidis, der regelmäßig für 35 Pressures im Jahr gut ist, erschweren wird.

NFL, Chicago Bears, Byron Pringle
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Chicago Bears

Die Bears haben mit dem #1 Overall Pick einstweilen das Draft-Drama-Spotlight auf sich gerichtet, werden aber davor mit über 80 Millionen effektiven Cap Space in Free Agency einiges am Roster bereits verändern. Unter den eigenen anstehenden Free Agents ist Running Back David Montgomery noch die interessanteste Option, da er vermutlich nicht die Welt kosten würde und eine Stabilität in die Offense bringen kann, die sich vermutlich in vielerlei Hinsicht neu aufstellen wird.

Alle anderen Free Agents sind eher unscheinbar und werden den Markt vermutlich testen. Wide Receiver Byron Pringle konnte mit seinem Einjahresvertrag 15 Targets beisteuern und kostete das Team den 4th Rounder, den es als Compensatory Pick für Allen Robinson vermutlich bekommen hätte. Linebacker Nicholas Morrow führte als Neuzugang das Team in Tackles an, hinterließ aber ansonsten in der mit Abstand schlechtesten Defense der Liga nach EPA/Play und EPA/Dropback keinen bleibenden Eindruck.

NFL, Cincinnati Bengals, Vonn Bell, Jessie Bates
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Cincinnati Bengals

Die Bengals werden vor allem defensiv einige neue Starter suchen müssen, beide Safeties werden Free Agents und vor allem Jessie Bates dürfte sich längst aus der Preisspanne der Bengals herausgespielt haben. Alles was man aus dem Front Office hört, ist, dass es hier zu keinem Deal kommen wird, da schon letztes Jahr nur mit dem Franchise Tag eine Übergangslösung ohne ernsthaftes Langzeit-Angebot gewählt wurde.

Anders ist sie Sache schon bei dem anderen Safety Vonn Bell und bei Linebacker Germaine Pratt. Die Bengals haben über 30 Millionen an effektivem Cap Space und können sich überlegen, diese beiden Stützen - beide spielten je über 900 Snaps 2022 - zu verlängern. Cornerback Eli Apple dürfte den Markt testen dürfen, in der Offense werden Tight End Hayden Hurst und Running Back Samaje Perine Free Agents.

NFL, Cleveland Browns, Ethan Pocic
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Cleveland Browns

Die Browns sind derzeit über den Cap und werden für kommenden Abgänge vermutlich wenig Spielraum haben. Center Ethan Pocic, der sich von Depth-Piece zu sehr solidem Starter entwickelt hat im Laufe des letzten Jahres, dürfte am Markt eine Gehaltserhöhung bekommen, und Edge Jadeveon Clowney wird für seine Dienste als Run Defender vermutlich auch einen Low-Level Starter-Deal bekommen, bei dem die Browns nicht mithalten werden können.

Der Rest der Free Agents dürfte überschaubare Angebote bekommen. Linebacker Deion Jones ist nun auch als Teilzeitkraft einfach nur eine Schwachstelle der Defense, Running Back Kareem Hunt ist als zweite Geige im Run Game brauchbar, aber auch nicht mehr als Durchschnitt, und Verteidiger wie Linebacker Anthony Walker Jr. oder Defensive Tackle Taven Bryan werden Role-Player-Verträge bekommen.

Am interessantesten ist da dann noch Quarterback Jacoby Brissett, der seit der Rückkehr von Deshaun Watson zum Backup delegiert wurde, und aber sicher für andere Teams als Bridge-Quarterback oder Top-Backup interessant werden wird.

NFL, Dallas Cowboys, Tony Pollard
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Dallas Cowboys

Mit dem Abgang von Offensive Coordinator Kellen Moore nach Los Angeles, sind natürlich einige offensive Free Agents der Cowboys plötzlich recht interessante Optionen für die Chargers. Dazu gehören Tight End Dalton Schultz, der nach einem langsamen Start in die Saison zu einem der besseren Tight Ends der zweiten Saisonhälfte zählte, und Running Back Tony Pollard, der sich 2022 endlich aus dem Schatten Zeke Elliotts lösen konnte und sich eine Starter-Rolle verdient hat.

Als Backups sind Quarterback Cooper Rush und Wide Receiver Noah Brown denkbare Wegbegleiter, die Moores System in die entsprechenden Positions-Gruppen der Chargers tragen könnten.

Ob die Cowboys den Cap Space haben werden, um bei Schultz oder Pollard mitzubieten, wird sich zeigen, sie sind derzeit circa 10 Millionen über dem Cap. Defensiv sticht Linebacker Leighton Vander Esch, der 2022 eine kleine Renaissance hinlegte, hervor, während Cornerback Anthony Brown und Edge Dante Fowler Jr. vermutlich nur Role-Player-Deals bekommen werden.

NFL, Denver Broncos, Dre'Mont Jones
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Denver Broncos

Die Broncos haben Sean Payton verpflichtet, aber ist noch unklar, wie er und das Front Office mit dem neuem Ownership zusammenarbeiten werden, schließlich ist das die erste richtige Offseason in der Konstellation. Prognosen sind hier also schwer, aber es gibt auch nicht viele Free Agents in Denver, die viel Aufmerksamkeit verlangen werden.

In der Defense wird Defensive Tackle Dre'Mont Jones in seiner Rolle als Pass Rusher (je mindestens 40 Pressures die letzten beiden Jahre) sicher Interesse wecken. Und Guard Dalton Risner ist ein konstanter Starter, der in Pass Protection immer wieder sehr gut spielt. Denver muss aber, egal wer der neue Entscheidungsträger ist, den Cap massieren, um hier Angebote machen zu können. Die derzeitigen 6 Millionen effektiver Cap Space werden nicht viel bewegen.

NFL, Detroit Lions, Jamaal Williams
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Detroit Lions

Die Lions wären durchaus in der Lage einige der anstehenden Free Agents zu behalten, aber die Frage wird sein, zu welchem Preis. Wide Receiver DJ Chark spielte eine gute halbe Saison, wird aber am dünnen Wideout-Markt begehrt sein. Running Back Jamaal Williams stellte Franchise Rekorde auf, könnte aber aufgrund des sehr satten Running Back Markts für überschaubares Geld zu haben sein, und er äußerte den Wunsch, in Detroit bleiben zu wollen.

Defensiv ist der interessanteste Name wohl Edge John Cominsky. Der 27-jährige hat sich vom Teilzeit-Run-Defender zum Pass-Rush-Starter mit 40+ Pressures entwickelt und will ebenso wie Williams gern in Detroit bleiben.

NFL, Green Bay Packers, Allen Lazard
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Green Bay Packers

Seit 2020 war jedes Jahr Safety Adrian Amos der Packers-Defender, der die meisten Snaps spielte. 2022 war da keine Ausnahme, jedoch war in seinen Leistungen aus relativ unerklärlichen Gründen ein Rückschritt zu beobachten. Vor allem in Coverage fehlte ihm der Riecher für den Ball. Mit bald 30 Jahren ist ein altersbedingtes Abbauen nicht ausgeschlossen, aber verwunderlich wäre es dennoch. Ob die Packers die Saison als Anomalie ansehen, oder als Zeichen für noch Kommendes, wird interessant zu beobachten sein.

Neben Amos konzentrieren sich die Free Agents auf der Offensiven Seite: Wide Receiver Allen Lazard und Randall Cobb erwarten auf dem dünnen Wideout-Markt neue Verträge und Tight End Robert Tonyan wird mehr als das Veteran Minimum bekommen. Die Packers sind 20 Millionen über dem Cap derzeit, es würde also eine Menge an finanziellen Verrenkungen brauchen, um hier kompetitive Angebote setzen zu können.

NFL, Houston Texans, Ogbonnia Okoronkwo
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Houston Texans

Die Texans haben de facto keine nennenswerten Free Agents. Wenn sie Edge Rasheem Green und seine zuverlässigen 30 Pressures mit mauer Rund Defense behalten wollen, haben sie mit über 25 Millionen Cap Space definitiv die Mittel dazu. Auch Edge Ogbonnia Okoronkwo, der laut PFF der beste Defender 2022 war, wird Free Agent und kann aber gut gehalten werden.

Dieses Team hat mit der Verpflichtung von DeMeco Ryans die Weichenstellung für die Zukunft gesetzt. Jetzt wird sich Ryans sein Team aufbauen können.

NFL, Indianapolis Colts, Yannick Ngakoue
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Indianapolis Colts

Zwei Verteidiger stehen bei den Colts ganz oben auf der Liste der Free Agents: Edge Yannick Ngakoue spielte zwar nicht auf gewohntem Niveau, aber die 9,5 Sacks werden ausreichen, um bei anderen Teams Starter-Edge-Geld locker zu machen. Die Colts haben derzeit 5 Millionen an effektivem Cap Space, allein hierfür müssen sie also was tun.

Und Linebacker Bobby Okereke spielte eine sehr solide Saison, der er vor allem in Coverage eine deutliche Entwicklung zeigte. Da die Colts aber bereits Shaquille Leonard einen Top-Deal gegeben haben, ist fraglich, ob sie derart viel Geld in die Linebacker-Position stecken wollen.

Da Frank Reich nun in Carolina ist, sind natürlich offensive Free Agents wie Wideout Parris Campbell potentielle Kandidaten, mitzuwandern, und in der Defense wird auch bei Ngakoue viel davon abhängen, wohin es - wenn überhaupt - Defensive Coordinator Gus Bradley zieht. Bradley war bei drei verschiedenen Teams bereits Ngakoues Defensive Coordinator oder Head Coach (Jacksonville 2016, Las Vegas 2021, Indianapolis 2022).

NFL, Jacksonville Jaguars, Evan Engram
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Jacksonville Jaguars

Die Jaguars sind nach der letztjährigen Einkaufstour 25 Millionen über dem Cap, es trifft sich also nicht gut, dass drei Spieler, die zusammen circa 3000 offensive Snaps spielten, kurz vor Free Agency stehen.

Right Tackle Jawaan Taylor hat seine Pass Protection deutlich verbessert und wird am Markt Abnehmer finden. Tight End Evan Engram hat den One-Year-Prove-It-Deal von letztem Jahr mit Bravour in eine Saison umgemünzt, die endlich sein Potential als Tight End aufzeigte. Leider werden die Jaguars vielleicht nicht in der Lage sein, die Früchte dieser Karrierekorrektur zu ernten. Wide Receiver Marvin Jones Jr. hinterlässt zwar ein 88-Targets-großes Loch, aber die Jaguars haben mit dem Calvin-Ridley-Trade für nächstes Jahr vorgesorgt.

Defensiv werden die Edges Arden Key und Dawuane Smoot Free Agents, die beide in limitierten Rollen gute Pass Rusher waren. Da beide noch unter 28 sind, wird es hier sicher auch Teams geben, die gewillt sind mehr zu zahlen, als die Jaguars sich leisten können.

NFL, Kansas City Chiefs, Orlando Brown
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Kansas City Chiefs

Die Chiefs müssen sich in der durch die Super Bowl Teilnahme verkürzten Offseason recht schnell überlegen, was sie mit Left Tackle Orlando Brown machen wollen. Letzte Offseason hat Brown einen 139 Millionen Dollar Deal mit 30 Millionen an Garantien abgelehnt und auf dem Tag gespielt. Ein erneuter Tag ist für die Chiefs eine Option, eine erneute Holdout-Drohung für Brown auch.

Aber auch bei den Passempfängern warten Fragen. Wide Receiver Juju Smith-Schuster ist ebenso wie Mecole Hardman bald Free Agent. Während Hardman nie überzeugen konnte, wird Smith-Schuster nach einem soliden Jahr reichlich Angebote bekommen. Wie die Chiefs einen Weg finden sollen, Brown und Schuster zu halten, ist unklar, sie sind derzeit genau am Cap.

NFL, Las Vegas Raiders, Josh Jacobds
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Las Vegas Raiders

Eine sehr skurrile Mike Mayock Draftklasse schreitet Richtung Free Agency und nur Running Back Josh Jacobs hat sich zu so einem guten Spieler entwickelt, dass er einen Top-Deal bekommen wird. Die Raiders werden hier vermutlich eher nicht mitgehen. Edge Clelin Ferrell würden sie sich vermutlich leisten können, der Bedarf wird hier nicht riesig sein.

Cornerback Rock Ya-Sin und Right Tackle Jermaine Eluemunor waren gute Spieler, die aber keine großen Verträge verlagen werden. Vermutlich ist hier die Einigung leichter als bei Jacobs.

NFL, Los Angeles Cargers, Drue Tranquill
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Los Angeles Chargers

Die Chargers haben letztes Jahr viel Geld ausgegeben und sind somit für diese Offseason nur wenigen potentiellen Abgängen ausgesetzt. Wide Receiver DeAndre Carter war ein wertvoller Depth-Spieler, der bei Verletzungen der Offense Speed gab, und unter dem neuen Offensive Coordinator Kellen Moore mehr Spielzeit sehen könnte.

Linebacker Drue Tranquill spielte eine gute Saison, die ihn vermutlich außerhalb des Chargers Cap Space rausmanövriert hat.

NFL, Los Angeles Rams, A'Sahwn Robinson
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Los Angeles Rams

Die Rams nehmen einen womöglich letzten Anlauf mit Sean McVay und müssen sich nicht mit vielen Abhängen beschäftigen. Defensive Tackle A'Shawn Robinson ist ein guter Two-Down-Lineman gegen den Lauf, der vermutlich für die Rams zu teuer werden wird, da sie jetzt schon circa 15 Millionen über dem Cap sind.

Cornerback Troy Hill und Quarterback Baker Mayfield sind die anderen nennenswerten Free Agents, wobei es gerade bei Baker Mayfield die Möglichkeit einer Rückkehr als Backup gibt. Da Matt Stafford bereits klargemacht hat, das er seine Karriere nicht beenden wird, ist auch diese Personalie aber sekundär.

NFL, Miami Dolphins, Teddy Bridgewater
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Miami Dolphins

Die Dolphins werden bei dem derzeitigen Verletzungsstand von Tua Tagovailoa vermutlich Backup-QBs priorisieren müssen, ob sie hierbei die bereits bekannte Option in Teddy Bridgewater nehmen, ist noch unklar. Sie müssen Cap Space freiräumen, und Bridgewater wird keinen Grund sehen, weniger als die 6,5 Millionen die er letztes Jahr verdient hat, anzunehmen.

Woanders in der Offense warten aber auch Verträge: Beide Running Backs - Jeff Wilson Jr. und Raheem Mostert - werden Free Agents und vermutlich will Miami einen davon halten wollen. Tight End Mike Gesicki passte wiederum kaum zur Offense und dürfte gehen.

Defensiv sind die beiden Edges Melvin Ingram III und Andrew Van Ginkel, sowie Safety Eric Rowe Free Agents.

NFL, Minnesota Vikings, Dalvin Tomlinson
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Minnesota Vikings

Defensive Tackle Dalvin Tomlinson ist einer der besseren Run Defender der Liga und könnte somit außerhalb der Vikings-Budgetpläne liegen. Center Garrett Bradbury, der endlich einen Entwicklungsschritt bei Pass Protection machte, hingegen sollte leistbar sein, sofern das Team das möchte.

Die andere spannende Position bei den Vikings ist Cornerback: Patrick Peterson ist Free Agent mit 33 Jahren und Duke Shelley spielte in den letzten Monaten der Saison sehr gut. Shelley statt Peterson neben Andrew Booth Jr. würde der Defense eine junge Secondary mit Upside geben.

NFL, New England Patriots, Jakobi Meyers
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New England Patriots

Die Patriots können sich mit 28 Millionen effektivem Cap Space - und einigem mehr noch via Cuts und Restructures - gut aussuchen, wen sie von ihrer großen Free Agency Klasse behalten wollen. Die große Frage ist, wen sie als würdig ansehen.

Wide Receiver Jakobi Meyers wäre nominell hier die erste Option, er ist ein sehr guter All-Around Wideout mit gutem Route Running. Er dürfte auf dem Markt begehrt sein, und die Patriots lassen durchaus auch gute junge Talent ziehen, wenn der Vorteil des Rookie-Deals weg ist. Wenn sie Meyers behalten wollen, könnten sie stattdessen Nelson Agholor ziehen lassen.

Ansonsten sind bei der Offense noch Tackle Isaiah Wynn und Running Back Damien Harris Free Agents, während auf der defensiven Seite Safety Devin McCourty mit 35 Jahren und einer Operation in der Offseason durchaus auch Pensionierung überlegt. Cornerback Jonathan Jones wird ebenfalls Free Agent.

NFL, New Orleans Saints, Marcus Davvenport
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New Orleans Saints

Die Saints könnten einige ihrer defensiven Free Agents an den Divisionsrivalen in Atlanta verlieren: Nicht nur kennt Falcons General Manager Terry Fontenot die meisten Spieler noch aus seiner Zeit in New Orleans, die Falcons haben auch im Januar den Saints Co-Defensive Coordinator und Defensive Line Coach Ryan Nielsen als Defensive Coordinator verpflichtet.

Somit sind von Nielsen mitentwickelte Free Agents wie Edge Marcus Davenport oder Defensive Tackle David Onyemata logische Ziele für die in Cap Space schwimmenden Falcons, sofern die ständig im Win-Now lebenden Saints nicht selbst zuschlagen.

Quarterback Andy Dalton spielte eine überraschend gute Saison, auch er wird Free Agent, genau wie die Receiver Marquez Callaway (RFA) und Jarvis Landry. Bei Michael Thomas deutet sich eine Trennung zumindest an. Sollten die Saints Dalton ziehen lassen, könnte Jameis Winston nochmals übernehmen.

NFL, New York Giants, Saquon Barkley
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New York Giants

Die Giants werden ein spannender Case Study eines offensiven Coaches, der drei Free Agents auf Quarterback, Running Back und Wide Receiver gleichzeitig hat. Daniel Jones haben wir auf SPOX hier schon beleuchtet, ob die Giants ihn behalten wollen ist ebenso unklar, wie was sie bereit wären Saquon Barkley zu zahlen.

Wideout Sterling Shepard ist der dienstälteste Giant und wurde in der Offense sträflich vermisst, aber falls man ihn wegen den 30 Jahren und der Verletzungshistorie ziehen lassen will, wäre Darius Slayton eine jüngere Option - der allerdings auch Free Agent wird. Richie James, der im Laufe der Saison im Slot übernahm, hat ebenfalls einen auslaufenden Vertrag.

NFL, New York Jets, Connor McGovern
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New York Jets

Die von Verletzungen geplagte Offensive Line muss sich 2023 mit Free Agents auseinandersetzen. George Fant wird hierbei deutlich weniger Interesse vorfinden als Center Connor McGovern, der nun schon seine zweite sehr solide Saison in Folge spielte, und der stabile Anker der offensive Line war, die sich in konstantem Umbruch befand.

Defensiv ist Sheldon Rankins ein guter All-Around Defensive Tackle, der nirgendwo wirklich stark, aber auch nirgends wirklich schwach ist. Teams, die Starter entlang der Defensive Line suchen, werden bei ihm anklopfen.

NFL, Philadelphia Eagles, Javon Hargrave
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Philadelphia Eagles

Der beste Roster der NFL spielt noch in der Super Bowl, aber gefühlt ist die Hälfte der Defense danach Free Agents. Dabei fängt alles mit Defensive Tackle Javon Hargrave an, der zu einer neuen dominanten Form 2022 fand und ein Priority Resigning sein sollte.

Mit Fletcher Cox, Brandon Graham und Robert Quinn gibt es auf der Defensive Line aber einige Baustellen, die man nicht alle wird flicken können. In der Back Seven werden Breakout-Linebacker TJ Edwards und Defensive Backs James Bradberry und Chauncey Gardner-Johnson zu Free Agents. Und offensiv sind es Center Jason Kelce, Guard Isaac Seumalo und Running Back Miles Sanders, die gehen könnten.

Den Eagles wird das Zusammenhalten des Super-Bowl-Kaders sicher nicht leicht fallen.

NFL, Cameron Sutton, Pittsburgh Steelers
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Pittsburgh Steelers

Die Steelers-Defense läuft Gefahr, vier Spieler zu verlieren, die 2022 jeweils über 600 Snaps spielten: Defensive Tackle Larry Ogunjobi und Linebacker Devin Bush konnten mit ihrer Spielzeit wenig überzeugen, aber Safety Terrell Edmunds und Cornerback Cam Sutton konnte beide in Coverage punkten.

Sutton wird mit seiner Innen-Außen-Flexibilität für viele Teams interessant sein. Die Steelers müssten manövrieren, um den Cap Space zu erzeugen, aber zumindest Sutton wird hoch auf ihrer eigenen Prioritätenliste stehen.

NFL, San Francisco 49ers, Jimmie Ward
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San Francisco 49ers

Die 49ers sind im Titelfenster mit etlichen teuren Deals angekommen, und Nick Bosas Vertrag wirft schon erste Schatten, viel Bewegungsspielraum gibt es also nicht.

Right Tackle Mike McGlinchey war zwar nie den Top 10 Pick wert, den die 49ers investiert haben, aber er wird als Quality-Starter am Markt einiges an Aufmerksamkeit bekommen. Die 49ers können also eher versuchen, ihre Mid-Level-Guys zu behalten: Safety/Slot Jimmie Ward zum Beispiel, der 2022 groß aufspielte, oder Edge Charles Omenihu, der ein sehr produktiver Role-Player wurde in DeMeco Ryans Defense.

Und dann ist da noch Quarterback Jimmy Garoppolo, der drauf und dran ist, endlich San Francisco zu verlassen. Vielleicht.

NFL, Seattle Seahawks, Geno Smith
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Seattle Seahawks

Die Seahawks haben eine sehr klare Nummer-1-Priorität, und zwar herauszufinden, was man mit Geno Smith machen will. Wir haben auf SPOX hier schon darüber berichtet. Die Seahawks wollen Geno behalten, und es dürfte finanziell möglich sein, einen Deal zustandezubringen.

Jenseits von Geno haben die Seahawks durchschnittliche Liner auf beiden Seiten des Balles (Defensive Tackle Poona Ford und Center Austin Blythe) und Running Back Rashaad Penny, der von Kenneth Walker de facto ersetzt wurde, auf der To-Do-Liste. Es wäre aber auch nicht überraschend, wenn alle drei abwandern.

NFL, Tampa Bay Buccaneers, Tom Brady
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Tampa Bay Buccaneers

Die Bucs müssen sich nach einem neuen Quarterback umsehen, da Tom Brady seinen Rücktritt erklärt hat. Aber auch jenseits von Brady ist das alternde Team jetzt am Ende seines Fensters angekommen: Linebacker Lavonte David und Wideout Julio Jones haben sicherlich einen besseren Value für andere Contender, während Defensive Tackle Akiem Hicks und Edge William Gholston vielleicht schon ans Karriereende denken.

Jamel Dean wäre auf Cornerback für viele Teams ein sofortiger Quality-Starter, er ist die einzig interessante junge Option, und auch er wird lieber woanders spielen, als den kommenden Rebuild in Tampa in der Blüte seiner Jahre zu beobachten.

NFL, Tennessee Titans, David Long
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Tennessee Titans

Linebacker David Long war in seiner ersten Saison als Starter sofort ein Faktor. Seine Run Defense half der Titans Defense zum besten Wert in erlaubten EPA/Lauf, und er ist auch als Blitzer immer wieder gefährlich.

Auf der anderen Seite des Balles werden mit Guard Nate Davis und Tight End Austin Hooper zwei unscheinbare Spieler der Offense Free Agents, die aber beide gut gespielt haben und vermutlich bezahlt werden. Auch hier sind die Falcons mit der Arthur Smith Connection und dem Cap Space eine denkbare Option.

NFL, Washington Commanders, Daron Payne
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Washington Commanders

Defensive Tackle Da'Ron Payne hat zu seinem Run-Stopping-Repertoir in den letzten Jahren auch Pass Rush hinzugefügt und wird somit einer der begehrtesten Verteidiger in der Free Agency Klasse sein.

Offensiv ist Guard Wes Schweitzer vom soliden Backup zum gefragten Starter geworden. Vor allem lauflastige Teams dürften Interesse an ihm haben.

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