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Dallas Mavericks - Kommentar zur "Kursänderung" in letzter Sekunde bei den Mavs: Mark Cuban ist maximal verzweifelt

Von Ruben Martin
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Die Dallas Mavericks haben sich zwei Spiele vor dem Ende der Regular Season unverschämt offensichtlich dazu entschieden, lieber in der Lottery auf ihren Erstrundenpick zu hoffen, anstatt um einen Platz im Play-In-Turnier zu kämpfen. Das zeugt von maximaler Verzweiflung beim Teambesitzer Mark Cuban.

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In den letzten 20 Sekunden gegen die Bulls beim Stand von 112:115 vergaben Theo Pinson, McKinley Wright IV und A.J. Lawson gleich vier Dreier zum Ausgleich, die letzten drei Versuche berührten nicht einmal den Ring und waren einfach nur schmerzhaft anzusehen. Für Mavs-Fans zumindest, andere konnten sich sicher auch amüsieren.

Dazu gehörten offenbar auch Cuban und Kyrie Irving, die sich ein Schmunzeln an der Seitenlinie nicht verkneifen konnten, wenn ihnen auch andere Emotionen anzusehen waren. Überraschung konnte man ihnen jedoch nicht abkaufen, schließlich war die Niederlage komplett kalkuliert. Dallas stand zum Spielende nicht mit der zweiten, sondern dritten Einheit auf dem Parkett.

Als es gegen die Bulls "zu gut" lief und die Mavs noch spät im Schlussviertel führten, musste Head Coach Jason Kidd bei aller Lächerlichkeit noch ein Lineup mit Justin Holiday (1,98 Meter) als Center aufs Parkett schicken, um das Spiel dank eines 14:0-Laufs von Chicago zu verlieren

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Dallas Mavericks: Das offensichtlichste Tanking jemals

Schon viele Stunden vor Spielbeginn wurde bekannt gegeben, dass neben Irving auch Tim Hardaway Jr., Christian Wood, Maxi Kleber und Josh Green aussetzten. Wenig später kündigte Head Coach Jason Kidd dann auch noch an, dass Luka Doncic das erste Viertel spielen würde (vermutlich wegen der "I Feel Slovenia Night" in der Arena) und dann fertig sei "für die Saison".

Da hatte sich Kidd wohl etwas verplappert und wollte sich noch herausreden, die Katze war jedoch ohnehin aus dem Sack: Dallas hatte die Saison aufgegeben. Kidd bestätigte dann auch schon, dass die Entscheidung für eine "Kursänderung" von Cuban und General Manager Nico Harrison getroffen worden war.

Zu diesem Zeitpunkt hätte einen nicht einmal mehr die Worte "We are tanking" aus Kidds Mund schocken dürfen, es ist ohnehin schon das offensichtlichste Tanking in der Geschichte der Liga.

Und wofür überhaupt? Falls die Mavs es schaffen, am Sonntag gegen die Spurs zu verlieren, haben sie die zehntschlechteste Bilanz der Liga. Das heißt dank der Lottery aber noch nicht einmal, dass sie einen Pick in der Top 10 sicher haben.

Sollten die Mavs erst an elfter Stelle oder später wählen dürfen (eine Chance von knapp 21 Prozent), müssen sie den Pick sogar an die Knicks schicken. Dallas schuldet New York noch einen Erstrundenpick außerhalb der Top 10 vom Trade für Kristaps Porzingis.

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Dallas Mavericks: Wie lange macht Doncic das noch mit?

Die Mavs können natürlich auch Glück haben und in der Top 4 landen, die Chancen stehen dafür aber nur bei knapp 13 Prozent. Dafür, dass man einen hohen Preis bezahlt, ist das nicht sonderlich gut. Dabei geht es sogar weniger um die verpasste Postseason, dort wäre ein Erreichen der zweiten Runde schon ein kleines Wunder gewesen.

Die Nachricht hinter der ganzen Operation an die Fans und Spieler ist jedoch fatal! Erst vor zwei Monaten signalisierte man das All-In mit dem Trade für Irving, bei dem man sich von einem weiteren Erstrundenpick sowie zwei starken Spielern in Spencer Dinwiddie und Dorian Finney-Smith trennte.

Nun gibt man die Saison auf und Irving könnte im Sommer einfach abhauen. Kidd kündigte bereits an, dass "viele Leute nächstes Jahr nicht zurückkommen werden." Meint er damit Irving? Sich selbst? Alles scheint möglich.

Die Mavs haben seit der Wahl von Luka Doncic im Jahr 2018 wenig richtig gemacht und könnten sich mittlerweile kaum mehr beschweren, sollte der 24-Jährige bald einen Trade fordern. Das weiß auch Cuban. Ob jedoch sein verzweifelter Versuch, das Team irgendwie besser zu machen, gut bei Doncic ankommt? Es ist zu bezweifeln.

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