French Open, Tag 3: Top-Favorit Daniil Medvedev scheitert in Runde eins - Yannick Hanfmann nach Krimi weiter

Von SID
medvedev
© getty

Top-Favorit Daniil Medvedev ist in der ersten Runde der French Open ausgeschieden. Ein Jahr nach seiner Knöchelverletzung ist Alexander Zverev zurück in Paris - und steht in der zweiten Runde. Vorjahresfinalist Casper Ruud ist ebenfalls erfolgreich ins Turnier gestartet. Yannick Hanfmann setzte sich derweil nach einem Fünfsatz-Krimi durch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der frühere Weltranglistenerste aus Russland scheiterte an seiner kniffligen Auftakthürde und musste sich dem mutigen brasilianischen Qualifikanten Thiago Seyboth Wild mit 6:7 (5:7), 7:6 (8:6), 6:2, 3:6, 4:6 geschlagen geben. Nach seinem ersten Sandplatz-Titel beim Masters in Rom war Medvedev als Mitfavorit nach Paris gereist.

"Es war ein hartes Match. Ich glaube nicht, dass ich so schlecht gespielt habe, aber er war einfach gut. Ich bin sehr enttäuscht", sagte Medvedev, während sein Gegner jubeln durfte: "Ich habe Daniil als Jugendlicher zugesehen - Es ist ein Traum, solche Spieler auf diesem Court zu schlagen", so Seyboth Wild.

Medvedev hatte in dieser Saison bereits fünf Turniersiege gefeiert und sich auf Platz zwei der Weltrangliste vorgekämpft. Seyboth Wild (23), Nummer 172 der Welt und erstmals im Hauptfeld in Paris, zeigte sich aber schon zuletzt auf der Challenger-Tour in guter Form und besiegte in der Qualifikation für Roland Garros auch Dominik Koepfer (Furtwangen) klar.

Vorjahresfinalist Casper Ruud feierte hingegen einen souveränen Auftaktsieg. Der Norweger ließ dem schwedischen Qualifikanten Elias Ymer keine Chance und siegte 6:4, 6:3, 6:2. Auch der mit großen Ambitionen gestartete Däne Holger Rune zog nach einem 6:4, 3:6, 7:6 (7:2), 6:2 gegen den US-Amerikaner Christopher Eubanks in die zweite Runde ein.

Die Topfavoriten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz hatten bereits am Montag locker ihre Auftakthürden gemeistert.

zverev-harris-1200
© getty

French Open: Alexander Zverev siegt in drei Sätzen

Zverev löste seine Pflichtaufgabe gegen den Südafrikaner Lloyd Harris allerdings mit viel Mühe und kämpfte sich durch ein 7:6 (8:6), 7:6 (7:0), 6:1 in Runde zwei des Sandplatz-Grand-Slams.Die erreichte anschließend auch Yannick Hanfmann nach einem Marathon-Match.

"Es ist schön, wieder zurück zu sein. Seit dem letzten Jahr habe ich mir diesen Tag fett im Kalender angestrichen", sagte Zverev. Zufrieden war er nicht, "aber glücklich, in drei Sätzen gewonnen zu haben. Ich weiß, dass ich besser spielen muss." In der zweiten Runde trifft der 26-Jährige auf den ungesetzten Slowaken Alex Molcan.

Zverev, der im Anschluss an die Verletzung im Halbfinale 2022 gegen Rafael Nadal rund sieben Monate ausgefallen war, hofft in Roland Garros auf einen Befreiungsschlag. Die bisherige Sandplatzsaison verlief für den Hamburger durchwachsen, in der Weltrangliste ist er inzwischen auf Rang 27 abgerutscht. Auch mit Harris (ATP-Rang 294), der ab Ende des zweiten Satzes mit Wadenproblemen zu kämpfen hatte, hatte Zverev mehr Probleme als erwartet. Unter Druck konnte er sich aber auf seinen Aufschlag verlassen.

Hanfmann nutzte derweil seine unverhoffte Chance. Der Karlsruher, der in der Qualifikation gescheitert und nur als "Lucky Loser" ins Hauptfeld eingezogen war, erreichte zum ersten Mal in seiner Karriere die zweite Runde von Paris. Hanfmann schlug den Brasilianer Thiago Monteiro nach einer Energieleistung 6:3, 7:5, 6:7 (6:8), 6:7 (2:7), 6:4.

Im dritten Satz vergab Hanfmann zunächst einen Matchball, im fünften drehte er einen 1:4-Rückstand. Hanfmann trifft am Donnerstag auf Francisco Cerundolo aus Argentinien (Nr. 23). Bereits beim ATP-Masters in Rom hatte der 31-Jährige mit einer Viertelfinalteilnahme positiv überrascht.

Tags zuvor war der zweite deutsche Hoffnungsträger Jan-Lennard Struff an seiner kniffligen Auftakthürde gescheitert. Der Warsteiner, der im Vorfeld der French Open mit seinem Finaleinzug beim Masters in Madrid für Furore gesorgt hatte, musste sich dem Tschechen Jiri Lehecka 5:7, 6:1, 3:6, 6:3, 1:6 geschlagen geben.

French Open, Tennis
© getty

French Open: Swiatek, Rybakina und Gauff in Runde zwei

Topfavoritin Iga Swiatek hat trotz Startschwierigkeiten souverän die zweite Runde der French Open erreicht. Die Weltranglistenerste aus Polen, die 2020 und 2022 in Roland Garros triumphiert hatte, steigerte sich in ihrer Auftaktpartie nach unruhigem ersten Satz und gewann 6:4, 6:0 gegen die Spanierin Cristina Bucsa.

Swiatek hatte im Vorfeld der French Open beim WTA-Turnier in Rom im Viertelfinale wegen einer Oberschenkelverletzung aufgeben müssen. In der zweiten Runde von Paris bekommt es die 21-Jährige entweder mit Qualifikantin Ylena In-Albon aus der Schweiz oder der US-Amerikanerin Claire Liu zu tun.

Auch Wimbledonsiegerin Jelena Rybakina meisterte ihre Auftakthürde souverän. Die an Position vier gesetzte Kasachin, die mit ihrem Sieg in Rom ihre Rolle als Mitfavoritin in Roland Garros untermauert hatte, bezwang zum Auftakt die 16 Jahre alte Qualifikantin Brenda Fruhvirtova (Tschechien) 6:4, 6:2. In der zweiten Runde wartet in Linda Noskova die nächste Tschechin auf Rybakina.

Deutlich mehr Probleme hatte Vorjahresfinalistin Coco Gauff. Die 19 Jahre alte US-Amerikanerin, die im vergangenen Jahr in Paris erst im Finale an Swiatek gescheitert war, zog durch ein 3:6, 6:1, 6:2 gegen die Spanierin Rebeka Masarova in die zweite Runde ein. Dort steht auch die zweimalige Grand-Slam-Finalistin Ons Jabeur (Tunesien) nach einem 6:4, 6:1 gegen die Italienerin Lucia Bronzetti.

Casper Ruud
© getty

French Open: Ruud locker in zweiter Runde

In seiner Erstrundenpartie ließ Ruud dem schwedischen Qualifikanten Elias Ymer keine Chance und siegte souverän mit 6:4, 6:3, 6:2.

"Es ist toll, zurück in Frankreich zu sein. Vor dem Pariser Publikum zu spielen, ist immer etwas Besonderes", sagte Ruud. Der Weltranglistenvierte zählt nach seiner Finalniederlage gegen Sandplatzkönig Rafael Nadal im Vorjahr auch diesmal zum erweiterten Favoritenkreis. Bislang spielte Ruud aber eine durchwachsene Sandplatzsaison.

Die Topfavoriten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz hatten bereits am Montag ebenfalls locker ihre Auftakthürden gemeistert. Der dänische Shootingstar Holger Rune (20) und Rom-Gewinner Daniil Medwedew (27) sind wie Ruud am Dienstag gefordert.

Alexander Zverev
© getty

French Open, Tag 3: Die Top-Matches im Überblick

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis/Uhrzeit
Lucia Bronzetti (ITA)Ons Jabeur (TUN/7.)4:6, 1:6
Rebeka Masárová (RUS)Cori Gauff (USA/6.)6:3, 1:6, 2:6
Elena Rybakina (KAZ/4.)Brenda Fruhvirtová (CZE)6:4, 6:2
Iga Swiatek (POL/1.)Cristina Bucsa (ESP)6:4, 6:0
  • Männer

Spieler 1Spieler 2Ergebnis/Uhrzeit
Elias Ymer (SWE)Casper Ruud (NOR/4.)4:6, 3:6, 2:6
Alexander Zverev (GER/27.)Lloyd Harris (RSA)7:6, 6:6, 6:1
Thiago Seyboth Wild (BRA)Daniil Medvedev (RUS/2.)7:6, 6:7, 2:6, 6:3, 6:4
Holger Rune (DEN/6.)Christopher Eubanks (USA)6:4, 3:6, 7:6, 6:2
Yannick Hanfmann (GER/65.)Thiago Monteiro (BRA)6:3, 7:5, 6:7 (6:8), 6:7 (2:7), 6:4
Michael Mmoh (USA)Taylor Fritz (USA/8.)2:6, 1:6, 1:6