PSG auf Flügelsuche: Mega-Transfer? Paris will wohl Chelsea-Star

Von Thomas Hindle
Paris Saint-Germain
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Bayern Münchens Champions-League-Gegner Paris Saint-Germain ist auf der Suche nach einem Flügelspieler, der groß, schnell und beidfüßig ist. Hier sind die Spieler, die passen könnten.

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Letzte Woche gab PSG-Trainer Christophe Galtier bekannt, dass sein Verein auf dem Transfermarkt nach einem Flügelspieler sucht. Seine Kriterien waren ziemlich präzise: "Wir suchen einen Flügelspieler, der groß, stark und gut mit beiden Füßen sowie mit dem Kopf ist."

PSG verfügt finanziell gesehen über ein nahezu unbegrenztes Budget, aber Galtiers Wünsche sind speziell - und damit kommen nur sehr wenige Spieler in Frage. Ironischerweise hat PSG mit Kylian Mbappé bereits den mit Abstand besten Spieler, der als Torjäger glänzt und auch auf der Seite eingesetzt werden kann.

Wen könnte der Meister der Ligue 1 also kaufen, um die Ansprüche seines Trainers zu erfüllen? Es gibt einige Spieler, die die Kriterien entweder erfüllen oder ihnen ziemlich nahe kommen. Cody Gakpo wäre einer dieser Spieler, aber er hat erst vor kurzem in Liverpool unterschrieben. Sadio Mané ist eine ähnlich gute Option, aber er ist verletzt und spielt erst seit einem halben Jahr für den FC Bayern.

Auch Marcus Rashford passt in diese Kategorie, aber United-Trainer Erik ten Hag hat deutlich gemacht, dass der Spieler unantastbar ist.

Trotzdem gibt es einige Spieler, die PSG verpflichten könnte. Sie haben bereits Interesse an Rayan Cherki und Malcom gezeigt, die beide in gewisser Weise den Wünschen des Trainers entsprechen.

SPOX wirft einen Blick auf einige andere Spieler, die sofort und auf lange Sicht helfen könnten.

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Rafael Leão (AC Milan)

Wenn es jemanden gibt, der alle Kriterien Galtiers perfekt erfüllt, dann ist es Rafael Leão.

Der portugiesische Nationalspieler ist 1,80 m groß, blitzschnell und ungeheuer stark. Außerdem ist er ein hervorragender Dribbler und kann sowohl links als auch rechts spielen. Wie seine Leistungen in der portugiesischen Nationalmannschaft und bei Milan zeigen, wird Leão am besten als Flügelspieler eingesetzt, der von links nach innen zieht und dann seinen starken rechten Fuß nutzen kann. Er ist aber nicht nur ein Torjäger. In der Serie A hat er in diesem Jahr bereits fünf Assists gegeben und steht damit bei der Hälfte seiner insgesamt zehn aus der letzten Saison.

Und der Flügelstürmer hat noch viel vor. Leão ist erst 23 Jahre alt und wird sich zweifelsohne noch weiterentwickeln. Auch wenn die Konkurrenz im PSG-Team groß ist, hat der ehemalige Lille-Spieler alles, was es braucht, um im Parc des Princes langfristig ein Star zu werden.

Obwohl Milan in diesem Winter nur ungern verkaufen würde, bereitet der Spieler allem Anschein nach einen baldigen Abgang vor.

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Rayan Cherki (Lyon)

PSG will Rayan Cherki. Nach Informationen von SPOX und GOAL hat der Tabellenführer der Ligue 1 bereits Kontakt zu OL aufgenommen, ein erstes Angebot wurde abgegeben, die Gespräche laufen. Lyon will sich allerdings nur ungern von einem der größten Talente aus der eigenen Jugend trennen.

Es ist leicht zu verstehen, warum PSG den 19-Jährigen verpflichten möchte. Er ist ein hervorragender Dribbler und kreativer Spieler, der in allen wichtigen Dribbel- und Assist-Kategorien im vorderen Bereich liegt.

Cherki ist außerdem schnell, wendig und athletisch. Und obwohl er nicht gerade explosiv ist, könnte aus ihm in den kommenden Jahren ein Spieler der Spitzenklasse werden.

Das Problem ist, dass Cherki eher eine Nummer 10 ist, der lieber zwischen den Linien agiert und den Ball nach vorne bringt, als an der Seitenlinie zu stehen und nach innen zu ziehen. Ob er die Lösung der Probleme von PSG in Bezug auf die Kadertiefe in der Offensive ist, bleibt also abzuwarten. Aber er ist ein solch großes Talent, dass PSG vielleicht trotzdem bereit ist, für ihn viel Geld auszugeben.

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Christian Pulisic (Chelsea)

Gerade wurde bekannt, dass Christian Pulisic kurz davor stand, von Chelsea verkauft zu werden, bevor er sich eine Verletzung zuzog. Durch Mykhailo Mudryk, der von Schachtjor Donezk geholt wurde, wurde der Amerikaner in der Rangordnung nach hinten gedrängt und hätte gehen können.

Ein Wechsel könnte aber noch zustandekommen. Und in gewisser Weise passt Pulisic auch zu PSG. Er ist mit seinen 1,70 Meter zwar nicht groß, aber sehr schnell. Und obwohl sein rechter Fuß klar stärker ist und er eher ein Linksaußen ist, kann er auf beiden Seiten spielen. Der Amerikaner hatte in seiner Karriere zwar immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, doch wenn er längere Einsatzphasen hatte, war er auch immer für ein Tor gut.

Man munkelt, dass die AC Mailand an ihm interessiert ist - wahrscheinlich als Ersatz für Leão. Theoretisch könnte aber auch ein Wechsel in die Ligue 1 für den 24-Jährigen passen.

Hakim Ziyech
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Hakim Ziyech (Chelsea)

Wie The Athletic berichtet, befinden sich Paris Saint-Germain und der FC Chelsea in fortgeschrittenen Gesprächen um eine Leihe von Hakim Ziyech. Der 29-Jährige gilt bei den Blues als Streichkandidat, um Platz für die Neuzugänge wie João Félix, Mykhaylo Mudryk oder Noni Madueke zu schaffen.

Der Marokkaner steht noch bis 2025 in London unter Vertrag, 2020 war er für damals 40 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zum FC Chelsea gewechselt. In der laufenden Saison spielt er unter Trainer Graham Potter aber keine Rolle mehr, in der Premier League durfte er bislang nur zehnmal ran, meist in Kurzeinsätzen.

Dem Bericht zufolge will PSG eine Kaufoption in den Deal inkludieren.

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Nico Williams (Athletic Club)

Williams ist ein interessanter Fall. Der spanische Flügelspieler ist schnell, clever am Ball und äußerst fleißig. Er spielt für Athletic Club, eine intensiv agierende Mannschaft, als echter Rechtsaußen, der am liebsten auf der Außenbahn bleibt, aber auch in der Lage ist, nach innen zu ziehen und die gegnerische Abwehr vor Probleme zu stellen.

Er ist also nicht unbedingt einer, der perfekt in Galtiers Konzept passt. PSG hält gerne lange den Ball, um dann den richtigen Moment zu finden, an dem sich eine Lücke auftut.

Aber mit seinen 20 Jahren und seinem unbestreitbaren Talent könnte Williams zu einem Spieler geformt werden, der zu PSG passt. Obwohl er auf der rechten Seite spielt, ist Williams nicht schlecht mit dem linken Fuß. Außerdem ist er groß und trotz seiner schlaksigen Statur durchaus kräftig.

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Wilfried Zaha (Crystal Palace)

Zunächst einmal muss man feststellen, dass Wilfried Zaha eigentlich nicht zum PSG-Plan passt. Er ist 30 - und seine Schnelligkeit und Dynamik werden in den nächsten Jahren abnehmen. Als langfristige Option ergibt eine Verpflichtung also wenig Sinn. Was seine Fähigkeiten betrifft, ist Zaha jedoch ideal. Er ist groß, schnell und ein hervorragender Dribbler. Seit zehn Jahren ist er der Star in einer mittelmäßigen Crystal-Palace-Mannschaft und hat dreimal zweistellig in der Premier League getroffen.

Auch Zaha will unbedingt einen Schritt machen. Er unterschrieb 2018 einen der größten Verträge in der Geschichte von Palace und sicherte sich für fünf Jahre ein Gehalt in Höhe von 130.000 Euro pro Woche. Für den Klub war das damals ein mutiges Statement. Aber es enthielt auch die Zusage, dass der Spieler den Verein verlassen kann, wenn ein großer Name auf ihn aufmerksam wird.

Bislang konnte Palace jeglichem Interesse widerstehen, doch da Zahas Vertrag bald ausläuft, könnte der Klub nun bereit sein, Kasse mit ihm zu machen.

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Alejandro Garnacho (Manchester United)

Es ist schwierig, zu sagen, was genau aus Garnacho werden könnte. Der Teenager hat bei Manchester United immer wieder beeindruckt und in seinen seltenen Einsätzen sechs Tore für die Mannschaft von Trainer Erik ten Hag erzielt. Er hat vielleicht das Pech, dass er Marcus Rashford, der sich derzeit in der Form seines Lebens befindet, vor der Nase hat.

In letzter Zeit gab es einigen Ärger um Garnacho, da der Spieler aufgefordert wurde, seinen Berater loszuwerden, wenn er den Verein verlassen möchte. Und das könnte PSG nun dazu veranlassen, zuzuschlagen.

Der 18-Jährige ist genau der Spielertyp, den PSG in letzter Zeit ins Visier genommen hat, ähnlich wie Hugo Ekitike, der den Parisern in diesem Jahr gute Dienste geleistet hat. Er ist sehr jung, noch unausgereift, hat aber alle körperlichen Voraussetzungen, um sich zu einem guten Offensivspieler zu entwickeln. Er ist 1,80 m groß und wird angesichts seines Alters vielleicht sogar noch etwas wachsen.

Es hängt alles davon ab, welche Rolle Galtier seinem neuen Flügelspieler zuweist. Wenn er den Spieler nur für Pokalspiele oder gelegentliche Einsätze in der Liga braucht, um ihn auf diesem Weg langfristig in die Mannschaft zu integrieren, dann ist Garnacho perfekt.

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Malcom (Zenit)

Malcom? Etwa der Barcelona-Flop Malcom? Genau der.

Der Brasilianer hat eine solide Karriere hingelegt, seit er das Camp Nou 2019 verlassen hat. Er hat sich seither stetig verbessert und bei Zenit starke Zahlen abseits des Rampenlichts geliefert.

Dieses Jahr war sein bisher bestes, denn in 17 Einsätzen in der russischen Premier League erzielte Malcom zwölf Tore und verbuchte fünf Assists. Malcom soll sich selbst bei PSG angeboten haben und das Interesse an einer Zusammenarbeit beruht offenbar auf Gegenseitigkeit.

Malcom wäre vielleicht nicht der aufregendste Transfer. Er ist 25 Jahre alt und würde im Parc de Princes nicht als talentierter junger Flügelstürmer, sondern als der Underperformer von Barça antreten. Dennoch hat er bewiesen, dass er in Europa mithalten kann. Und vielleicht ist eine weitere Chance, sich in einer größeren Liga zu beweisen, genau das, was er braucht.

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Khvicha Kvaratskhelia (Napoli)

Napoli steht an der Spitze der Serie A und hat die Champions-League-Duelle mit Eintracht Frankfurt vor sich. Ihren neuen Superstar mitten in einer womöglich historischen Saison zu verkaufen, ist mit Sicherheit das Letzte, was die Süditaliener wollen. Aber PSG - wenn nicht sogar die meisten großen europäischen Vereine - würden "Kvaradona" sicher gerne haben. Und man wird ja nochmal träumen dürfen, auch als Paris Saint-Germain.

Kvaratskhelia hat bewiesen, dass er ein hervorragender moderner Flügelspieler ist. Er ist überragend im Dribbling, ein geschickter Passgeber und regelmäßiger Torschütze. Auch die körperlichen Eigenschaften sind da: Kvaratskhelia ist 1,80 m groß, stark und für seine Position gut in der Luft. Mit 21 Jahren hat er außerdem noch viel Zeit, sich weiter zu verbessern.

Es ist nicht ganz klar, wo langfristig die beste Position des Georgiers ist. Napoli hat ihn oft als Halbstürmer eingesetzt, der im Verbund mit dem wuchtigeren Victor Osimhen agiert. PSG könnte ihn als zentralen Spieler oder auf dem Flügel gebrauchen - und ihn dann für die nächsten Jahre weiterentwickeln.