Die teuersten Transfers des Sommers im Check: So schlagen sich Declan Rice und Co.

Von Justin Kraft
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Jude Bellingham, Harry Kane, Neymar - zahlreiche Top-Stars wechselten im vergangenen Sommer für viel Geld ihre Trikots. Wie schlagen sich die teuren Neuzugänge bei ihren Klubs bisher?

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Gleich drei Spieler wechselten für 100 Millionen Euro, vier weitere für 90 Millionen Euro oder mehr - der abgelaufene Sommer war auch deshalb ein besonderer auf dem Transfermarkt, weil Saudi-Arabien erstmals als großer Player neben England aufgetreten ist.

Doch wie lief es bisher für die teuersten Transfers? SPOX hat den Überblick.

Ruben Neves
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Platz 20: Rúben Neves

Wechselte für 55 Millionen Euro von Wolverhampton zu Al-Hilal

Es überrascht kaum, dass ein Spieler mit diesem Niveau in Saudi-Arabien konkurrenzlos in der Startelf steht. Und auch ergebnistechnisch läuft es gut für den Portugiesen. Bisher hat er keines seiner 19 Spiele verloren, steurte sogar zwei Tore und drei Vorlagen bei.

Zuletzt gab es Gerüchte, dass er im Winter nach England wechseln könnte - und zwar ausgerechnet zu Newcastle United, die bereits im Sommer Interesse gehabt haben sollen. Spekuliert wurde, dass die Magpies durch den Transfer zu Al-Hilal Regeln des Financial Fairplay umgehen konnten. Schließlich liegt der Klub in saudi-arabischer Hand.

Neves selbst bestritt dies nun. "Es gab tatsächlich vor meinem Transfer Interesse von Newcastle, aber meine Familie und ich sind sehr glücklich hier", erklärte er der BBC: "Alles läuft hier super für mich und ich möchte hierbleiben."

Moussa Diaby
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Platz 20: Moussa Diaby

Wechselte für 55 Millionen Euro von Bayer 04 Leverkusen zu Aston Villa

Moussa Diaby spielt bei Aston Villa in veränderter Rolle. Meist kommt der 24-Jährige im offensiven Zentrum zum Einsatz - teilweise sogar als Mittelstürmer. Auch dort kann er mit seinen technischen und athletischen Fähigkeiten überzeugen. Mit acht Torbeteiligungen in 14 Partien (drei Tore, fünf Vorlagen) hat der Franzose sich gut in der Premier League eingelebt.

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Platz 20: Brennan Johnson

Wechselte für 55 Millionen Euro von Nottingham Forest zu Tottenham

Der 22-Jährige kommt bei den Spurs schon in seinem ersten Jahr auf beachtlich viel Spielzeit. Elfmal stand er bereits auf dem Platz, häufig sogar in der Startelf. Viele Torbeteiligungen sind dem Waliser noch nicht gelungen. Gegen Crystal Palace bereitete er beim 2:1-Sieg jedoch einen Treffer vor und wenige Tage später traf er erstmals für seinen neuen Klub in Wolverhampton (1:2).

Der flexibel einsetzbare Offensivspieler ist sich sicher: "Die Spurs haben so gute Pläne für mich und es war die richtige Entscheidung, diesen Schritt zu gehen." So wird er zumindest von den Klubmedien zitiert.

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Platz 15: Otávio

Wechselte für 60 Millionen Euro vom FC Porto zu Al-Nassr

Mit 20 Torbeteiligungen in 44 Pflichtspielen empfahl sich Otávio für den einen oder anderen namhaften Klub in Europa. Doch der 28-Jährige entschied sich für Saudi-Arabien und den Klub von Cristiano Ronaldo. Dort spielt der Offensivmann zwar regelmäßig, doch an seine Quote der vergangenen Saison kommt er bei weitem nicht heran. Drei Tore gelangen ihm bisher in 19 Einsätzen.

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Platz 15: Malcom

Wechselte für 60 Millionen Euro von Zenit St. Petersburg zu Al-Hilal

Da hat sich der Transfer von Malcom schon eher gelohnt. Der Brasilianer traf in 22 Spielen zehnmal und legte sieben weitere Treffer auf. Der 26-Jährige scheiterte 2018 mit seinem ersten großen Transfer zum FC Barcelona (41 Millionen Euro), wechselte dann ein Jahr später für 41,5 Millionen Euro nach Sankt Petersburg. Jetzt der dritte große Transfer und bisher zahlt Malcom es zurück.

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Platz 15: Manuel Ugarte

Wechselte für 60 Millionen Euro von Sporting zu Paris Saint-Germain

Der 22-Jährige war bei vielen Topklubs im Gespräch, mittlerweile pendelt er zwischen Bank und Startelf bei Paris Saint-Germain. Für Manuel Ugarte war der Schritt nach Paris ein sehr großer und doch deutet er während seiner Einsätze an, dass er dem Pariser Mittelfeld mittelfristig Struktur und Stabilität geben kann. In der Champions League gelang ihm das bisher noch nicht. Dort wurde er mit Ausnahme des Dortmund-Spiels jeweils im Verlauf der zweiten Halbzeit ausgewechselt.

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Platz 15: Jérémy Doku

Wechselte für 60 Millionen Euro von Stade Rennes zu Manchester City

Pep Guardiolas Edeljoker? Jérémy Doku hat sogar den einen oder anderen Startelf-Einsatz auf dem Konto und weiß zu überzeugen. Gegen Leipzig lieferte er in der Champions League in nur 18 Minuten Spielzeit Tor und Vorlage, in der Premier League traf er beim 6:1 gegen Bournemouth und legte vier Treffer für seine Kollegen auf. Das Potenzial ist da, wenngleich er es noch nicht regelmäßig abruft. Der 21-Jährige könnte aber ein Star der Zukunft im Team von Guardiola sein.

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Platz 15: Christopher Nkunku

Wechselte für 60 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Chelsea

Christopher Nkunku absolvierte für den FC Chelsea noch kein einziges Pflichtspiel. Der Grund dafür ist eine Knieverletzung. Zuletzt war der Franzose damit beschäftigt, sich wieder zu alter Fitness zurückzuarbeiten. Sein Klub hat in der Premier League große Probleme, steht nur auf dem zehnten Platz.

Matheus Nunes
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Platz 14: Matheus Nunes

Wechselte für 62 Millionen Euro von Wolverhampton zu Manchester City

Im Starensemble der Skyblues ist Matheus Nunes bisher nicht mehr als ein Lückenfüller. Im Mittelfeld bekleidete er zentral und außen schon nahezu alle Positionen, wenn er eingewechselt wurde. Startelfeinsätze gab es nur, wenn Not am Mann war. Zuletzt stand Nunes nicht mal im Kader. Ob er seinen Streik bei seinem Ex-Klub schon bereut? Mal abwarten, was die Saison noch bringt.

Roméo Lavia
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Platz 13: Roméo Lavia

Wechselte für 62,1 Millionen Euro von Southampton zum FC Chelsea

Wie Nkunku kam Roméo Lavia für Chelsea noch nicht zum Einsatz. Auch der Belgier hatte mit einer langwierigen Verletzung zu kämpfen. Bei ihm machte das Sprunggelenk Probleme. Noch ist unklar, wann er zurückkehrt.

Sandro Tonali
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Platz 12: Sandro Tonali

Wechselte für 64 Millionen Euro vom AC Mailand zu Newcastle United

Sandro Tonali war auf dem besten Weg, im Mittelfeld von Newcastle ein wichtiger Eckpfeiler zu werden. Dann wurde er für zehn Monate gesperrt. Grund dafür ist, dass der Italiener in einen Wettskandal verwickelt ist. Außerdem muss der 23-Jährige an einer mindestens sechsmonatigen Therapie zur Bekämpfung seiner Spielsucht sowie an 16 Vorträgen zum Thema Spielsucht teilnehmen.

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Platz 11: Mason Mount

Wechselte für 64,2 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Manchester United

Für den Engländer läuft es bei den Red Devils bisher überhaupt nicht. In zwölf Pflichtspilen gelang ihm in dieser Saison eine Vorlage und noch kein Treffer. Immer wieder brachten ihn zudem Verletzungen aus dem Rhythmus. Für seinen neuen Arbeitgeber absolvierte er erst ein Spiel über die volle Distanz - beim 0:3 daheim gegen Newcastle im EFL Cup.

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Platz 10: Dominik Szoboszlai

Wechselte für 70 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Liverpool

Dass Jürgen Klopp und der FC Liverpool wieder erfolgreich sind, liegt zu großen Teilen auch an Dominik Szoboszlai. Der ehemalige Leipziger fällt nicht durch Tore oder Vorlagen auf und kommt insgesamt auch erst auf vier Torbeteiligungen in 19 Einsätzen. Dafür ist er aber in der Übergangsphase in den Angriff entscheidend. Meist agiert der 23-Jährige als Achter, wo er viele Verbindungen knüpft und dem Spiel der Reds damit Struktur gibt. Ein absoluter Volltreffer für Liverpool.

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Platz 8: Rasmus Hojlund

Wechselte für 75 Millionen Euro von Atalanta zu Manchester United

Bereits als dänischer Haaland gefeiert, kam Rasmus Hojlund mit großen Vorschusslorbeeren in ein sehr schwieriges Umfeld. Dort hat er dementsprechend eine schwierige Zeit. In der Champions League traf er insgesamt fünfmal - allerdings jeweils in den drei Partien, die verloren wurden. Was selbstredend nicht am hochtalentierten Stürmer liegt. In der Premier League hat er allerdings Probleme. In zehn Einsätzen war ihm noch kein Tor vergönnt. Der 20-Jährige braucht noch Anlaufzeit.

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Platz 8: Kai Havertz

Wechselte für 75 Millionen Euro vom FC Chelsea zum FC Arsenal

Bisher ist Kai Havertz einer der großen Flops unter den Sommertransfers. Der 24-Jährige kommt regelmäßig zum Einsatz, findet seine Form aber einfach nicht. In 22 Partien gelangen ihm lediglich drei Treffer und eine Vorlage. Zuletzt gab es nach seinem entscheidenden Tor gegen den FC Brentford sowie seinem Treffer in der Champions League gegen den RC Lens etwas Hoffnung. Auch in der Nationalmannschaft erzielte er als Linksverteidiger ein Tor gegen die Türkei. Doch das Bild des Deutschen ist in England derzeit kein gutes. Lange gab es nur Spott für ihn. Um die 75 Millionen Euro zu rechtfertigen, wird er noch einiges zeigen müssen.

Neymar, Al HIlal Damac Saudi Pro League 2023
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Platz 6: Neymar

Wechselte für 90 Millionen Euro von Paris Saint-Germain zu Al-Hilal

Auch Neymar erntete viel Spott im Sommer. Allerdings eher für seinen generellen Karriereweg. Obwohl er in den vergangenen Jahren beweisen konnte, dass er noch zu den besten Fußballern des Planeten zählt, entschied er sich, nach Saudi-Arabien zu wechseln. Dort fiel er zunächst mit muskulären Problemen aus, kam dann in fünf Pflichtspielen auf ein Tor und drei Vorlagen, um sich kurz darauf das Kreuzband zu reißen. Viel hatte Al-Hilal also noch nicht von seinem Superstar.

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Platz 6: Josko Gvardiol

Wechselte für 90 Millionen Euro von RB Leipzig zu Manchester City

Ausgerechnet gegen Ex-Klub RB Leipzig sah er zuletzt defensiv nicht gut aus. Immerhin revanchierte er sich mit seinem ersten Assist im Trikot der Skyblues. Ansonsten läuft es für den Kroaten aber nach Plan. Schon jetzt ist er Stammspieler, wird ab und an mal aus Belastungsgründen auf die Bank gesetzt. Nur ist noch nicht ganz klar, wo seine Zukunft liegt. Guardiola setzte ihn mal hinten links ein und mal in der Innenverteidigung.

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Platz 4: Randal Kolo Muani

Wechselte für 95 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu Paris Saint-Germain

Der Angreifer ist im Moment recht weit davon entfernt, Stammspieler zu sein. In der Offensive sind Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Goncalo Ramos gesetzt. Randal Kolo Muani steht nur selten in der Startelf. Und das, obwohl er eigentlich gut gestartet ist. In seinen ersten beiden Ligaspielen kam er auf zwei Vorlagen und einen Treffer. Insgesamt steht er trotz vieler Kurzeinsätze schon bei vier Toren und den beiden Assists. So ganz schlecht läuft es für den 24-Jährigen also nicht - aber auch nicht so gut, wie man es bei dieser Ablösesumme erwarten würde.

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Platz 4: Harry Kane

Wechselte für 95 Millionen Euro von Tottenham zum FC Bayern

Wie man die Erwartungen erfüllt, zeigt derzeit Harry Kane. Der Engländer ist schon jetzt die Lebensversicherung des FC Bayern München und eroberte mit seinem sympathischen Auftreten direkt die Herzen der FCB-Fans. In 18 Einsätzen stehen schon 22 Tore und sieben Vorlagen auf seinem Konto. Absolute Weltklasse.

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Platz 3: Jude Bellingham

Wechselte für 103 Millionen Euro vom BVB zu Real Madrid

In den vergangenen Jahren gab es nicht viele Fußballer, die eine Ablöse in Höhe von 103 Millionen Euro wie ein Schnäppchen aussehen lassen. Bei Jude Bellingham ist das aber der Fall. Bei den Königlichen liefert der Mittelfeldspieler die Torquote eines Stürmers: In 17 Pflichtspielen traf er 15-mal. Hinzu kommen vier Assists. Bellingham ist aus der Offensive von Carlo Ancelotti nicht mehr wegzudenken.

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Platz 2: Moisés Caicedo

Wechselte für 116 Millionen Euro von Brighton zum FC Chelsea

Moisés Caicedo ist bei den Blues sofort als Stammspieler eingestiegen - bei dieser Ablösesumme kaum verwunderlich. Viele Topklubs waren an ihm interessiert, doch der FC Chelsea bekam den Zuschlag. Dass es beim neuen Arbeitgeber generell nicht läuft, ist aber nicht der Fehler des teuren Neuzugangs. Grundsätzlich passt bei Chelsea wenig zusammen. Vielleicht war es aber gerade deshalb nicht die beste Entscheidung des 22-Jährigen, zu den Blues zu wechseln.

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Platz 1: Declan Rice

Wechselte für 116,6 Millionen Euro von West Ham zum FC Arsenal

Declan Rice macht beim FC Arsenal das, was er schon bei West Ham machte: Lücken füllen, stark verteidigen und dem Spielaufbau einen Rhythmus geben. Genau das also, was Thomas Tuchel gern beim FC Bayern gesehen hätte. Ob die Dienste des 24-Jährigen nun weit über 100 Millionen Euro wert sind, bleibt diskutabel. Doch Rice ist ein wichtiger Baustein im System von Mikel Arteta.

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