Lionel Messi, Pierre-Emerick Aubameyang, Mesut Özil und Co.: Diese Stars wurden von ihren Vereinen suspendiert

Von Thomas Hindle / Patrik Eisenacher
Mario Balotelli
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Für eine unerlaubte Reise nach Saudi-Arabien hat Paris Saint-Germain Lionel Messi suspendiert. SPOX blickt auf weitere berühmte Spieler zurück, die von ihren Vereinen suspendiert wurden.

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Paris Saint-Germain hat am Dienstag die Fußball-Welt mit der Ankündigung geschockt, Lionel Messi für zwei Wochen zu suspendieren und ihm dabei kein Gehalt auszuzahlen.

Der Weltmeister hatte Anweisungen des Vereins ignoriert und das Training geschwänzt, um nach Saudi-Arabien zu reisen. Dort besitzt er einen lukrativen Sponsorenvertrag.

Lionel Messi
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Lionel Messi

Messi war Anfang dieser Woche ohne die Erlaubnis von PSG für einige Tage nach Saudi-Arabien geflogen, um seinem lukrativen Sponsoringvertrag mit dem Land aus dem Nahen Osten nachzukommen.

Messi soll den Verein im Voraus über seinen Reisewunsch informiert haben, Trainer Christophe Galtier stimmte diesem jedoch wohl nur unter einer bestimmten Bedingung zu: Wenn die Pariser am vergangenen Wochenende gegen Lorient nicht verlieren würden. Doch genau das war der Fall bei der peinlichen 1:3-Niederlage - die dritte aus den vergangenen vier Heimspielen. Messi reiste trotzdem nach Riad.

Der Klub hat ihm daraufhin den Zutritt zu seinen Einrichtungen untersagt und lässt ihn weder trainieren noch spielen. Es scheint das letzte, unwürdige Kapitel im Vertrags-Hin-und-Her zu sein. Messi wird in der nächsten Saison nicht mehr im Parc des Princes auflaufen.

Einige Fans von PSG legten nun sogar nach und beleidigten Messi vor der Geschäftsstelle. Ausschreitungen gab es außerdem direkt vor Neymars Haus.

Mesut Özil
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Mesut Özil

Einst war der Deutsch-Türke einer der besten offensiven Mittelfeldspieler der Welt, doch gegen Ende seiner Zeit beim FC Arsenal ging es mit Özils Karriere steil bergab. Der deutsche Nationalspieler verließ Nord-London unter einem schlechten Stern, da der Verein sich weigerte, ihm rechtzeitig einen Vertrag für die Saison 2020/21 zu geben.

Im Januar 2022 wechselte er schließlich zu Fenerbahce, doch eine Reihe von Verletzungen und schlechten Leistungen ließen ihn auch dort nicht glücklich werden. Schließlich wurde Özil nach einem Streit mit seinem Trainer Ismail Kartal für die letzten acht Ligaspiele der Saison gesperrt.

Özil seinerseits betonte, dass er kein Problem mit dem Verein gehabt habe, wies aber darauf hin, dass er für die ersten sechs Monate seines Vertrags kein Geld bekommen habe. Er verließ die Türken am Ende der Saison und beendete seine Karriere im März im Alter von 34 Jahren.

Pierre-Emerick Aubameyang
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Pierre-Emerick Aubameyang

Aubameyang war in seiner Karriere zahlreiche Male ein Unruhestifter.

Im Januar 2018 wurde er von Borussia Dortmund suspendiert und mit einer Geldstrafe belegt, weil er nach dem Training nicht zu einer Mannschaftssitzung erschien. Der Gabuner kam wohl nicht, weil er noch im selben Monat zu Arsenal transferiert werden wollte.

Rund vier Jahre später sah sein Abschied von den Gunners ähnlich aus. Aubameyang besuchte im Dezember 2021 seine Mutter in Frankreich und kehrte mit einem Tag Verspätung zum Training zurück. Der Verein entzog ihm kurzerhand das Kapitänsamt und strich ihn aus dem Kader für das nächste Spiel gegen Southampton.

Trainer Mikel Arteta erklärte, er habe beschlossen, Aubameyang wegen eines "disziplinarischen Fehlverhaltens" auszuschließen. Der Stürmerstar musste abseits der Mannschaft allein trainieren und wurde für die erste Mannschaft gesperrt. Nach sechs Wochen schloss er sich dem FC Barcelona an.

Mario Balotelli
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Mario Balotelli

Balotellis Karriere sorgt dauerthaft für Schlagzeilen. Der Italiener hat auf dem Fußballplatz für viele beeindruckende Momente gesorgt, aber am ehesten in Erinnerung bleiben werden wohl seine Possen abseits des Platzes.

Alles begann 2009, als der hochbegabte, aber launische Italiener bei Inter mit Trainer José Mourinho aneinander geriet. Der Portugiese kritisierte Balotelli öffentlich für seinen mangelnden Einsatz im Training und suspendierte ihn im Januar für einen ganzen Monat.

Besserung zeigte sich auch nach seinem Blockbuster-Transfer zu Manchester City nicht. Vom Einbruch in ein Frauengefängnis bis hin zum Zünden von Feuerwerkskörpern in seinem Badezimmer sorgte er für jegliche Schlagzeile.

Eine offizielle Sperre erhielt er jedoch erst Anfang 2012, für vier Spiele: Damals trat er während des Premier-League-Spiels gegen Tottenham Hotspur auf dem Kopf von Scott Parker.

Ein Jahr später wurde er auch beim AC Mailand gesperrt, weil er nach der Niederlage gegen Napoli "einschüchternde und beleidigende" Worte gegenüber dem Schiedsrichter verwendet hatte.

Den Schlusspunkt seiner langen Suspendierungs-Liste gab es Ende 2014 bei Liverpool, als er vom englischen Fußballverband FA gesperrt wurde, weil er ein antisemitisches Bild auf Instagram gepostet hatte.

Roy Keane
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Roy Keane

Keane war während seiner Zeit bei Manchester United in zahlreiche Possen verwickelt und als Weltklasse-Mittelfeldspieler für seine hart geführten Zweikämpfe und einen aggressiven Stil bekannt.

2001 geriet er in die Schlagzeilen, als er Erling Haalands Vater Alfie von Manchester City mit einem kniehohen Tackling attackierte. Grund für das brutale Foul könnte gewesen sein, dass Haaland zuvor Keane vorgeworfen hatte, eine Verletzung vorzutäuschen.

Haaland sollte als Folge der schlimmen Verletzung nie wieder ein Spiel über 90 Minuten bestreiten können und Keane wurde für diesen karrierebeendenden Angriff für insgesamt acht Spiele gesperrt.

Sein größtes Vergehen leistete er sich jedoch nicht auf Vereinsebene, sondern bei der irischen Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft 2002. Um den Vorfall ranken sich viele Mythen: Keane soll sich vor dem Turnier auf der Trainingsanlage der Nationalmannschaft auf Saipan (Japan) über die verspätete Ankunft der Ausrüstung beschwert haben und verglich den Platz mit einem Parkplatz.

Am Tag danach wurde es noch schlimmer. Keane kündigte an, dass er die Mannschaft mit sofortiger Wirkung verlassen wolle. Manager Mick McCarthy überredete ihn zum Bleiben, doch die Spannungen flammten später erneut auf.

Kurz vor Beginn des Turniers kam es zu der berüchtigten 10-minütigen Tirade Keanes gegen den Trainer, die er mit der Bemerkung abschloss, McCarthy könne sich "den WM-Pokal in den Arsch stecken".

Er wurde für fast zwei Jahre gesperrt, kehrte aber 2004 zur Mannschaft zurück und absolvierte neun weitere Einsätze.

Carlos Tevez
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Carlos Tevez

Tevez weigerte sich während des Champions-League-Spiels von ManCity gegen Bayern München im September 2011 als Ersatzspieler eingesetzt zu werden. Der argentinische Stürmer, der damals bestbezahlte Spieler des Vereins, lieferte sich Berichten zufolge einen heftigen Wortwechsel mit Trainer Roberto Mancini und wurde daraufhin für zwei Wochen gesperrt. Außerdem wurde er mit einer Geldstrafe in Höhe von 500.000 Pfund (damals etwa 576.000 Euro) belegt.

Der Stürmer betonte, dass es sich bei der ganzen Situation um ein Missverständnis gehandelt habe. Doch es dauerte nicht lange, bis er versuchte, einen Wechsel zurück in sein Heimatland Argentinien zu erzwingen. Im März kehrte er schließlich in die erste Mannschaft zurück und akzeptierte die saftige Geldstrafe.

Ousmane Dembélé
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Ousmane Dembélé

Dembélé wurde 2017 von Borussia Dortmund für eine Woche gesperrt, denn: Der französische Flügelstürmer hatte vor einem DFB-Pokalspiel unerlaubt das Training geschwänzt. Der damals 20-Jährige versuchte offensichtlich, einen Wechsel zu seinem Wunschverein Barcelona zu erzwingen.

Dortmund hatte kurz vor dem Vorfall ein Angebot in Höhe von 130 Millionen Euro für Dembélé abgelehnt. Die Blaugrana suchten damals nach einem Ersatz für den zu PSG gewechselten Neymar.

Der Franzose bekam schließlich seinen Wunsch, weil Barça 145 Millionen Euro an den BVB überwies.

Patrice Evra
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Patrice Evra

Evra geriet im November 2017 in die Schlagzeilen, weil er vor einem Europa-League-Spiel Marseilles gegen Vitoria de Guimares einen der eigenen Fans getreten hatte. Vor dem Spiel beschimpfte ein Fan Evra und forderte den französischen Außenverteidiger auf, "mit dem Fußballspielen aufzuhören", wie L'Équipe berichtete.

Nachdem er fast 30 Minuten lang beschimpft worden war, schlug Evra schließlich zu.

James Maddison
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James Maddison

Maddison war nicht der einzige Spieler, der im Jahr 2021 von Leicester City wegen Verstößen gegen die Covid-19-Regeln disziplinarisch belangt wurde. Aber er war vielleicht der bekannteste Name, der suspendiert wurde, und er hatte die schwerwiegendsten Konsequenzen zu tragen.

Der Mittelfeldspieler von Leicester verstieß mit seinen Mannschaftskameraden Hamza Choudhury und Ayoze Perez damals gegen die Covid-19-Richtlinien, weil er eine Party besuchte. Dafür wurden sie für ein Spiel gesperrt - und Maddison verpasste vielleicht eine gute Gelegenheit, Englands Coach Gareth Southgate von sich zu überzeugen. Die verschobene Europameisterschaft stand vor der Tür.

Nicolas Anelka
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Nicolas Anelka

Anelka hat in seiner fast 20-jährigen Karriere für so manche Kontroverse gesorgt. Schon früh zeichnete sich sein schwieriger Weg ab: Mit nur 19 Jahren wurde er von Real Madrid suspendiert, weil er drei Tage lang nicht zum Training erschien.

Der berüchtigtste Vorfall ereignete sich jedoch bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.

Am 17. Juni spielte Frankreich am zweiten Gruppenspieltag in Polokwane gegen Mexiko, zur Halbzeit stand es nur 0:0. Doch die "Bleus" benötigten einen Sieg nach dem Unentschieden gegen Uruguay.

In der Halbzeit gerieten Anelka und Trainer Raymond Domenech aneinander, weil der Stürmer sich zu oft nach hinten fallen ließ. Domenech wechselte ihn noch in der Halbzeit aus.

Am nächsten Tag titelte L'Équipe: "F*** dich, du H****sohn" - Worte, die Anelka seinem Coach an den Kopf geworfen haben soll. Domenech bestätigte den Bericht am nächsten Tag, Anelka widersprach allen Vorwürfen.

Die gesamte Mannschaft boykottierte daraufhin am nächsten Tag das Training - und Frankreich schied nach einem 1:2 gegen Südafrika bereits nach der Gruppenphase aus.

Erst 2018 gestand Domenech: "Er hat definitiv nicht das gesagt, was in der Zeitung stand. Ich sagte zu ihm in der Halbzeit: 'Nico, bleib auf deiner Position!' Er hatte einen Schuh in der Hand, warf ihn auf den Boden und sagte: 'Kümmere dich selbst um dein scheiß Team.'"

Immerhin gab der Coach seinen Fehler zu. Doch Anelka durfte nach 2010 nie wieder ein Länderspiel für die Equipe Tricolore bestreiten.

Joey Barton
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Joey Barton

Barton war während seiner langen Karriere nicht unbedingt ein Musterprofi. Er wurde unter anderem wegen Körperverletzung angeklagt, erhielt eine 18-monatige Sperre, weil er auf Fußballspiele wettete und wurde von dem englischen Verband FA mehrfach wegen gewalttätigen Verhaltens angezeigt.

Doch das einzige Mal, dass er von seinem eigenen Verein gesperrt wurde, war 2016, als der 34-jährige Mittelfeldspieler während einer Leihe bei den Glasgow Rangers "unangemessene Dinge" zu seinem Teamkollegen Andy Halliday sagte.

Der Verein sperrte ihn für drei Wochen und er konnte sich nie wirklich eingewöhnen. Barton absolvierte fünf Spiele in Schottland, bevor er zu seinem Stammverein Burnley zurückkehrte.

Kevin-Prince Boateng
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Kevin-Prince Boateng

Es gab einige Zwischenfälle, die Boatengs anfangs großartige Karriere in schlechtem Licht erscheinen lassen.

Bei der Weltmeisterschaft 2014 wurde er von Ghana aus disziplinarischen Gründen nach Hause geschickt, nachdem er den Teammanager James Appiah "vulgär beleidigt" hatte. Boateng akzeptierte die Strafe, betonte aber später, dass er "nur einen Scherz gemacht" habe.

Weniger als ein Jahr später geriet der Deutsch-Ghanaer in die Schlagzeilen, als er ein schlechtes Jahr auf Schalke erlebte. Boateng war unter Trainer Roberto Di Matteo nicht gesetzt, erhielt aber nach seinem späten Siegtreffer gegen Stuttgart einen Platz in der Anfangself.

Er zahlte das Vertrauen bei der 0:2-Niederlage gegen Köln und einer miserablen Leistung jedoch nicht zurück. Schalke suspendierte ihn für die letzten beiden Spiele der Saison und löste kurz darauf seinen Vertrag auf.

Dani Osvaldo
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Dani Osvaldo

Osvaldo sollte Southampton 2013 unter Trainer Mauricio Pochettino in den Europapokal schießen. Der damalige Rekord-Einkauf (15,1 Millionen Euro) hatte einen soliden Start in seine Zeit bei den Saints hingelegt.

Doch im Dezember war der Stürmer während des Spiels zwischen Southampton und Newcastle in eine Schlägerei an der Seitenlinie verwickelt und wurde dafür vom englischen Fußballverband FA mit einer Sperre von drei Spielen belegt. Weniger als einen Monat später wurde er vom Verein für zwei Wochen gesperrt, nachdem er sich mit Innenverteidiger Jose Fonte geprügelt hatte. Anschließend wurde er ausgeliehen und sein Vertrag im Juli 2015 aufgelöst.