BVB-Noten: Wacklige Abwehr, aber Kobel lässt Dortmund durchatmen

Von Justin Kraft
DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

Borussia Dortmund schlägt den VfL Bochum mit 2:1 und zittert sich in einem wilden Spiel ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Bedanken kann sich der BVB vor allem bei Torhüter Gregor Kobel. Die Gewinner und Verlierer des Spiels sowie alle Einzelkritiken und Noten für die BVB-Profis.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Borussia Dortmund steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Das ist die beste Nachricht für den BVB am Mittwochabend in Bochum. Nach einer durchwachsenen Leistung fiel es der Mannschaft von Edin Terzic schwer, Kontrolle in das Spiel zu bekommen. Auch dank eines starken Torhüters zieht sie dennoch in die nächste Runde ein. Die Noten und Einzelkritiken der BVB-Profis.

Hier gibt es den Liveticker der packenden Partie zum Nachlesen.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

Gewinner: Gregor Kobel

Wo würde der BVB wohl ohne den Schweizer stehen? Vermutlich in der Bundesliga weiter unten in der Tabelle - und sehr sicher nicht im Viertelfinale des DFB-Pokals. In zwei entscheidenden Situationen war Kobel zur Stelle, um das frühe 1:1 im zweiten Durchgang zu verhindern. Und das, obwohl er zuvor kaum Aktionen hatte. Zwar hatte Bochum viele Druckphasen, doch zu Paraden wurde Kobel selten gezwungen. Umso stärker dann seine Reaktionen gegen Antwi-Adjei. Note: 2.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

Verlierer: Julian Ryerson

Er wurde verpflichtet, um vor allem die Defensivschwäche von Raphaėl Guerreiro aufzufangen. In den vergangenen Spielen gelang ihm das sehr gut. In dieser Partie aber wurde er zur Schwachstelle in der BVB-Defensive, Bochum brach mehrfach über seine Seite durch. Ryerson gewann lediglich zwei von neun Bodenzweikämpfen und seine Passquote von knapp über 50 Prozent war grauenhaft. Kein guter Tag für ihn. Note: 5.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

Verlierer: VAR

Elfmeter für Bochum! Das war die Entscheidung von Schiedsrichter Stieler in der 60. Minute. Die Situation: Ein Schuss des VfL flog an den Arm von Bynoe-Gittens. Eine Situation, die zumindest klar ersichtlich, aber dennoch streitbar war. Dass sich die Schiedsrichter grundsätzlich lieber ein paar Sekunden mehr Zeit lassen, um eine Entscheidung zu treffen, ist nachvollziehbar. Hier allerdings dauerte es rund eine Minute, bis Stieler überhaupt zum Monitor geschickt wurde. Anschließend kamen weitere drei Minuten oben drauf, bis es klar war: Elfmeter für Bochum. Einfach zu viel Zeit für eine Szene, die ein Profischiedsrichterteam deutlich schneller bewerten sollte - auch wenn es mit einem vermeintlichen Foul an Bynoe-Gittens und der Frage, ob das Handspiel innerhalb stattfand, mehrere Ebenen zu bewerten gab. So ist der VAR kein Gewinn, sondern eine Last.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

DFB-Pokal: VfL Bochum vs. Borussia Dortmund - Aufstellungen

VfL Bochum vs. Borussia Dortmund - 1:2

Tore

0:1 Can (45.+1.), 1:1 Stöger (64./HE), 1:2 Reus (70.)

Aufstellung VfL Bochum

Riemann - Janko, Ordets, Masovic, Danilo Soares - Losilla (86. Broschinski), Stöger, P. Förster (75. Kunde) , Asano, Antwi-Adjei (75. Holtmann) - P. Hofmann

Aufstellung BVB

Kobel - M. Wolf (50. Schlotterbeck), Süle, Hummels, Ryerson - Can, Brandt (90.+6. Reyna), Bellingham, Özcan, Bynoe-Gittens (67. Reus) - Haller (67. Modeste)

Gelbe Karten

Janko (39.), Stöger (44.), Antwi-Adjei (75.), Riemann (90.+7.)

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

BVB: Torhüter

Gregor Kobel: Hatte trotz einiger Bochumer Druckphasen zunächst kaum Gelegenheiten, sich so richtig zu beweisen. Den einen oder anderen langen Ball schlug er zu hektisch und ungenau nach vorn. In der 54. Minute allerdings mit einer starke Parade gegen Antwi-Adjei, der frei durch war. Kobel blieb lange ruhig, verkürzte die Distanz zum Bochumer klug und parierte schließlich souverän. Wenig später erneut der Sieger im Duell mit Antwi-Adjej. Diesmal allerdings mit Tempo und Cleverness (58.). Beim Elfmeter chancenlos. Note: 2.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

BVB: Abwehr

Marius Wolf: Extrem kraftvoll auf dem rechten Flügel. Wenn etwas ging, dann meist über seine Seite. So auch bei der größten Chance des ersten Durchgangs, als er sich mit etwas Glück nach vorn tankte und so den Haller-Abschluss mit initiierte (43.). Trotzdem hier und da technisch zu unpräzise. Note: 3.

Niklas Süle: Kein besonderes Spiel des Innenverteidigers. Fiel gegen den Ball ebenso wenig positiv wie negativ auf und selbiges gilt für sein Spiel mit dem Ball. Eine solide Leistung ohne Höhepunkte. Nach dem Schlotterbeck-Wechsel als Rechtsverteidiger unterwegs. Note: 3,5.

Mats Hummels: Wichtiger Zweikampfgewinn nach gut acht Minuten, starke Verlagerung auf Wolf wenig später (13.), schönes kurzes Dribbling vor einem ungefährlichen Ryerson-Abschluss (31.), dann aber zunehmend unsicherer. Ließ sich unter wachsendem Druck der Bochumer zum einen oder anderen Fehler hinreißen. Konnte seine Chance in einer insgesamt wilden Dortmunder Mannschaft nicht wirklich nutzen. Note: 4.

Julian Ryerson: In der Anfangsphase mehrfach unsicher. Wackelte defensiv und ließ sich von seinen Gegenspielern viel zu oft ausspielen. Der VfL erzeugte über seine Seite regelmäßig Gefahr. Auch mit dem Ball blieb der ehemalige Unioner weit unter seinen Möglichkeiten. Ein gebrauchter Tag. Note: 5.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

BVB: Mittelfeld

Emre Can: Zu Beginn wechselhaft mit und gegen den Ball - steigerte sich aber in die Partie. Klärte beispielsweise komplett ohne Not einen Ball zur Ecke, statt ihn im Spiel zu halten (21.). Kurz darauf dann wiederum mit starker Volley-Verlagerung (23.) und kurz vor dem Halbzeitpfiff mit der wichtigen Führung. In einer Phase, in der der BVB merklich schwamm, nutzte er einen Fehlpass von Riemann, der aus dem Tor stürmte, und zog sofort ab. Fast von der Mittellinie aus kullerte der Ball ins Tor. War im zweiten Durchgang einer der stabileren Spieler des Teams und wurde vor allem wegen seines Treffers als Man of the Match ausgezeichnet. Einer seiner besseren Auftritte im BVB-Trikot. Note: 2,5.

Salih Özcan: Spielte ungewohnt viele Fehlpässe, ohne dabei aber entscheidende Fehler zu machen. Das Spiel lief etwas an ihm vorbei. Führte kaum relevante Zweikämpfe und war im Spiel nach vorn ebenfalls nicht so richtig beteiligt. Zu wenig für einen Mittelfeldspieler. Note: 4.

Jude Bellingham: Kaum mit gelungenen Aktionen, dribbelte sich mehrfach fest. Bezeichnend: In einer Umschaltsituation spielte er einen Pass über drei Meter in den Rücken von Wolf und somit ins Aus - eine verschenkte Chance (38.). Dafür dann Hallers Großchance in der 43. Minute vorbereitet. In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild: Nicht viele starke Momente, aber dafür wenige entscheidende. In der 71. Minute frei durch und ganz abgezockt mit dem Auge für Reus, der das 2:1 erzielte. Note: 2,5.

DFB-Pokal, Borussia Dortmund, VfL Bochum, Achtelfinale, Noten, Einzelkritiken, Gewinner, Verlierer, BVB
© imago images

BVB: Angriff

Julian Brandt: Einer der Antreiber im Spiel nach vorn. Fast immer anspielbar, ständig unterwegs - Brandt war bemüht um viele Aktionen. Ihm gelang allerdings nicht alles. Vor Hallers Großchance in der ersten Halbzeit den Ball stark behauptet und an Bellingham weitergegeben (43.). Im zweiten Durchgang dann etwas abgetaucht. Note: 3,5.

Jamie Bynoe-Gittens: Ballverlust in der eigenen Hälfte, der beinahe bestraft wurde (8.), gefährlicher Abschluss in der 13. Minute. Fand anschließend besser in die Partie. Vergab kurz vor der Pause aus guter Position. Nach gut einer Stunde bekam er den Ball im Strafraum an die Hand. Elfmeter für Bochum war dennoch eine harte Entscheidung. Allerdings passend zu seinem unglücklichen Auftritt. Note: 4.

Sébastien Haller: Seine Präsenz und Kombinationsfreude tat dem BVB zunächst gut. Erster Abschluss schon in der 7. Minute. Dann aber viel zu lange gar nicht zu sehen. In der 43. Minute dennoch mit der Möglichkeit, Feuer aus der Partie zu nehmen. Rutschte beim Abschluss aber weg und so flog der Ball übers Tor. Es blieb sein einziges und letztes Highlight im Spiel. Note: 4.

live-1200-1-copy-027
© imago images

BVB: Einwechselspieler

Nico Schlotterbeck: Schon in der 50. Minute stellte Terzic erstmals um - ausgerechnet in der Defensive. Wolf musste für den Innenverteidiger weichen und Süle rückte auf die Außenbahn. Mit dem Ball sicher, gegen den Ball solide, aber nicht ohne Fehler. Note: 3,5.

Marco Reus: Ersetzte Bynoe-Gittens nach 66 Minuten und brachte den BVB wieder in Führung. Dafür musste er lediglich mitlaufen und den von Bellingham perfekt quergelegten Ball einschieben. Das sollte ihm Selbstvertrauen für die kommenden Wochen geben, auch wenn er dem Spiel sonst wenig geben konnte. Note: 3.

Anthony Modeste: Kam für Haller (66.), hatte aber noch weniger Einfluss auf das Spiel als sein Vorgänger. Note: 4.

Giovanni Reyna: In der fünften Minute der Nachspielzeit nahm er für Brandt etwas Zeit von der Uhr. Keine Bewertung.