FC Bayern München vs. Manchester City: Voraussichtliche Aufstellungen im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League

Von Niklas Staiger
Thomas Tuchel, FC Bayern München
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Der FC Bayern München und Thomas Tuchel stehen vor dem ultimativen Härtetest in der Champions League: Sie treten bei Manchester City an. Was plant Thomas Tuchel für das Wiedersehen mit Pep Guardiola - und welche Formation könnte der Spanier aus dem Hut zaubern? SPOX präsentiert die voraussichtlichen Aufstellungen beider Teams.

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Thomas Tuchel hat einen schwierigen Zeitpunkt für den Trainerwechsel erwischt. Bisher schlägt er sich wechselhaft. Nach dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den BVB, das er gewann, folgte die Pleite im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg. Denselben Gegner besiegte seine Mannschaft wiederum am 27. Spieltag der Bundesliga. Nun erwartet Manchester City Tuchels FC Bayern in der Champions League

Vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse am Dienstag (21.00 Uhr im Liveticker) zeigt SPOX, welche Spieler in der Startelf stehen könnten

Thomas Tuchel
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FC Bayern München vs. Manchester City: Die voraussichtlichen Aufstellungen

ManCity: Ederson - Akanji, Dias, Aké - Stones (Walker), Rodri - Mahrez (Silva), De Bruyne, Gündogan, Grealish - Haaland

Bayern: Sommer - Pavard, Upamecano, de Ligt - Cancelo, Kimmich, Musiala (Goretzka), Davies - Müller, Sané - Gnabry (Mané)

Thomas Tuchel agierte zuletzt immer mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette gegen Pep Guardiola. Alle drei Siege im direkten Duell holte Tuchel im 3-4-2-1. Da Manchester City zuletzt im 3-2-4-1 agierte, bieten sich ohnehin fünf Verteidiger an, um die wuchtige Offensiv komplett aufnehmen zu können. In seinen drei bisherigen Partien schickte Tuchel seine neue Mannschaft aber mit der Viererkette aufs Feld. Dann könnte eine der Offensiv-Alternativen für Benjamin Pavard oder João Cancelo aufs Feld kommen.

Pep Guardiola spielte gegen Tuchel die vergangenen drei Partien im 4-3-3, gewann davon die letzten zwei. Doch derzeit spielt er in der Premier League sehr erfolgreich ein 3-2-4-1 mit einem Verteidiger in der Schaltzentrale. Als Favorit des Spiels wird er wohl seine Taktik beibehalten. Durch den vierten Verteidiger im Mittelfeld könnte er im Spiel ohne Auswechslung zum 4-3-3 umbauen, falls es notwendig wird.

Manchester City, ManCity, Champions League
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Manchester City - Tor

Ederson

Im Tor ist wohl keine Überraschung zu erwarten. Zwar spielte in den Pokalwettbewerben zuletzt häufig Ersatzkeeper Stefan Ortega, doch nach zwei unwichtigen Einsätzen des Ex-Bielefelders in der Gruppenphase rückte im Achtelfinale gegen Leipzig wieder der Brasilianer Ederson auf seinen Stammplatz im Tor der Citizens.

Dabei agierte der 29-Jährige zuletzt alles andere als glücklich und hatte mehrfach Patzer in seinem Spiel. Die Nummer eins ist er trotzdem.

Manchester City, Nathan Ake
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Manchester City - Abwehr

Manuel Akanji - Ruben Dias - Nathan Aké

Der ehemalige Dortmunder Manuel Akanji hat sich bei Manchester City zum Stammspieler entwickelt, nachdem sein Wechsel zunächst von vielen belächelt wurde. Er spielt nahezu jedes Spiel und hat sowohl Kyle Walker als auch Aymeric Laporte auf die Bank verdrängt.

In der Abwehrzentrale ist Ruben Dias absolut gesetzt. Wenn er fit ist, spielt er auch. Der Portugiese, den Pep Guardiola sich 2020 über 70 Millionen Euro kosten ließ, ist der Abwehrchef der Citizens. Daneben hat sich Nathan Aké festgespielt. Der Linksfuß kann zudem auch als Linksverteidiger auflaufen - sollte Guardiola auf eine Viererkette umstellen wollen, bringt er also die notwendige Variabilität mit.

Wenn ManCity mit vier Abwehrspielern agiert, kommen der gelernte Innenverteidiger John Stones oder die beiden Rechtsverteidiger Kyle Walker und Rico Lewis als Ergänzung in Frage. Die zuletzt bevorzugte Variante, wenn Guardiola auf die Viererkette umstellte, war Kyle Walker.

Manchester City, John Stones
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Manchester City - Mittelfeld

John Stones - Rodri

Doch zuletzt agierte Guardiola immer mit einer Dreierkette - und dabei war Rodri als Fixpunkt der Schaltzentrale gesetzt. Der spanische Spielmacher ist enorm wichtig für den defensiven Aufbau und die Struktur gegen den Ball. Nach dem Champions-League-Finale 2021 wird Guardiola nicht mehr den Fehler machen und ohne echten Sechser gegen Tuchel agieren. Dafür steht zu viel auf dem Spiel.

Als defensivstarke Ergänzung diente zuletzt vermehrt der polyvalente Innenverteidiger John Stones. Im FA Cup durfte sich zwar auch Rechtsverteidiger Rico Lewis in dieser Rolle ausprobieren, die Stammbesetzung ist aber Stones. Auch er wird in der Champions League wohl wieder zum Einsatz kommen. Beim Hinspiel gegen Leipzig agierte Bernardo Silva neben Rodri, jedoch kam City nicht über ein 1:1 hinaus. Das Rückspiel mit dem Engländer gewann Guardiolas Mannschaft wiederum dominant mit 7:0.

Premier League, Manchester City, Erling Haaland, Keivn De Bruyne
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Manchester City - Angriff

Riyad Mahrez - Kevin De Bruyne - Ilkay Gündogan - Jack Grealish - Erling Haaland

Pep Guardiola agiert seit mehreren Monat sehr aggressiv mit fünf Angreifern auf dem Platz. Dabei bildet sich eine Viererkette im offensiven Bereich hinter dem alleinigen Stoßstürmer. Dass diese Rolle, wenn er gesund ist, Erling Haaland einnehmen wird, steht eigentlich außer Frage. Mit 44 Saisontoren (30 in der Premier League, 10 in der Champions League, 3 im FA Cup, 1 im Carabao Cup) ist er der erfolgreichste Torschütze aller Top-Ligen. Als er zuletzt ausfiel, lief Julian Alvarez vorne und traf gegen Liverpool. Trotzdem ist Haaland gesetzt.

Auf dem linken Flügel ist Jack Grealish absoluter Stammspieler. In den vergangenen zwei Premier-League-Auftritten zementierte er diesen Status mit jeweils einem Tor und einer Vorlage - an ihm ist kein Vorbeikommen. Auch an Kevin De Bruyne als zentraler Baustein, der die Offensive zum Laufen bringt, ist nicht zu rütteln. Der Belgier spielt.

Links daneben agierte zuletzt Kapitän Ilkay Gündogan sehr regelmäßíg - auch hier ist kein Wechsel zu erwarten. Offen ist jedoch noch die Besetzung des Rechtsaußen. In den vergangenen vier Pflichtspielen durfte Riyad Mahrez beginnen, doch gegen den FC Southampton zeigte er keine gute Leistung. Nach 56 Minuten musste er für Bernardo Silva vom Feld. Der Portugiese riss zwar auch keine Bäume aus, doch auf Mannschafts-Ebene flutschte es danach. Bereits zwei Minuten später erzielte Grealish das 2:0 - am Ende stand es 4:1 für City. Silva könnte also Mahrez den Startelf-Platz wegschnappen.

Manchester City, Bernardo Silva, Rodri, Aymeric Laporte, Kevin De Bruyne
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Manchester City: Ersatzbank

Pep Guardiola stehen auch außerhalb der Startelf viele prominente Namen zur Verfügung. Neben den Startelf-Kandidaten Bernardo Silva und Kyle Walker (in der Viererkette) saßen zuletzt Aymeric Laporte oder Julián Álvarez auf der Bank.

Als Verstärkung fürs zentrale Mittelfeld kann immerhin Englands Nationalspieler Kalvin Phillips dienen. Mit Rico Lewis und Cole Palmer stehen zwei sehr talentierte Eigengewächse zur Verfügung. Außerdem gibt es da noch Sergio Gómez - den talentierten Ex-Dortmunder, der unter Guardiolas Schützling Vincent Kompany bei Anderlecht zum Linksverteidiger umgeschult wurde.

Von den großen Namen könnte lediglich Phil Foden gegen Bayern ausfallen. Nach einer Blinddarm-Operation Ende März ist sein Einsatz fraglich - bisher spielte er noch nicht wieder für City. Vor seiner Operation stand er vier Ligaspiele in Folge als Rechtsaußen in der Startelf - dafür wird es voraussichtlich nicht reichen. Seine Genesung würde aber die Qualität der Ersatzbank nochmal enorm verstärken.

FC Bayern München, Champions League, Yann Sommer
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FC Bayern München - Tor

Yann Sommer

Manuel Neuer ist weiterhin verletzt - sein Vertreter ist Winterneuzugang Yann Sommer. Daran hat sich auch mit dem Trainerwechsel beim FC Bayern nichts geändert. Sommer spielt - und hielt gegen den SC Freiburg den Sieg fest, als Roland Sallai frei abschließen konnte.

FC Bayern München, Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano, Alphonso Davies
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FC Bayern München - Abwehr

Benjamin Pavard - Dayot Upamecano - Matthijs de Ligt

Der niederländische Abwehrchef Matthijs de Ligt ist absolut gesetzt. Er kommuniziert viel und hat mit seinen Leistungen - nicht nur durch seine Fernschusstreffer - mehrfach zu wichtigen Siegen beigetragen. Auch am Status von Dayot Upamecano ist eigentlich nicht zu rütteln. Nach seiner Gelb-Sperre in der Bundesliga sollte er in die Startelf zurückkehren - egal in welcher Formation.

In der Dreierkette dürfte Benjamin Pavard, spätestens nach der bockstarken Leistung in der Liga gegen Freiburg, absolut gesetzt sein. Sein Status würde lediglich wacklig werden, sollte sich Thomas Tuchel für die Viererkette entscheiden. Dann könnte es sein, dass João Cancelo und Alphonso Davies den Vorzug als Außenverteidiger-Duo bekommen. Seine jüngsten Topleistungen bringen ihn jedoch auch dann in die Pole Position für die Startelf, voraussichtlich würde Cancelo dafür auf die Bank gehen.

FCB, FC Bayern München, Joshua Kimmich
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FC Bayern München - Mittelfeld

João Cancelo - Joshua Kimmich - Jamal Musiala - Alphonso Davies

Musiala war zuletzt angeschlagen und zeigte sich gegen Freiburg noch nicht wieder in Topform. Deshalb könnte es für Bayerns Top-Youngster in der Champions League noch nicht reichen. Vor allem, weil Leon Goretzka auch eine defensivstärkere Option im zentralen Mittelfeld bietet. Doch auch Goretzka spielte zuletzt nicht herausragend. Als Balance zur defensiven Dreierkette könnte der offensivere Musiala den Vorzug bekommen. Mit Viererkette wäre es voraussichtlich aber Goretzka.

Die Besetzung der Sechser-Position ist klar: Joshua Kimmich ist hier die Nummer eins, auch unter Thomas Tuchel. Vor allem weil es keinerlei Alternativen für die defensive Rolle im Zentrum gibt. Doch unter dem neuen Cheftrainer spielte Kimmich bisher disziplinierter in seiner Defensivrolle und gab dem Team dadurch Stabilität.

Die Flügelverteidiger-Positionen zur Dreier- beziehungsweise Fünferkette dürften mit João Cancelo und Alphonso Davies besetzt werden. Noussair Mazraoui hat hier nur Außenseiter-Chancen auf einen Startelf-Einsatz. Entscheidet sich Tuchel für eine Viererkette, wird einer der Außenspieler vermutlich weichen müssen. Pavard ist wohl gesetzt. In dem Fall dann als Rechtsverteidiger. Ob Cancelo oder Davies auf der linken Seite spielen, wäre dann abhängig von den letzten Trainingseindrücken. In die Startelf rücken könnte dafür ein Offensivspieler - beispielsweise Kingsley Coman.

FC Bayern München, Leroy Sané, Serge Gnabry
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FC Bayern München - Angriff

Thomas Müller - Leroy Sané - Serge Gnabry

Eric Maxim Choupo-Moting verpasst nach dem Bundesliga-Spiel gegen Freiburg auch das Champions-League-Duell mit Manchester City. Damit wird der FC Bayern wohl ohne echten Neuner agieren. Mathys Tel ist zwar wieder einsatzbereit - die Startelf gegen City ist aber nicht zu erwarten. Im DFB-Pokal kam Sadio Mané gegen Freiburg - in der Bundesliga startete Serge Gnabry in der Spitze. Beide duellieren sich voraussichtlich um den dritten Startelf-Platz.

Denn Thomas Müller und Leroy Sané sind bisher unter Thomas Tuchel absolut gesetzt - und zeigten in allen drei Partien richtig gute Leistungen. Dass der neue Bayern-Coach einen von beiden auf die Bank setzt, dürfte deshalb unwahrscheinlich sein. Die Frage ist jedoch, wie die Offensive angeordnet ist. Im 3-4-2-1 wäre es eine Möglichkeit, dass Thomas Müller als falsche Neun eingesetzt wird. Dann wäre auch Kingsley Coman eine Option als dritter Offensivspieler - selbiges gilt, wenn Bayern mit einer Viererkette und entsprechend einem Offensivspieler mehr agiert.

Wenn sich Goretzka im Mittelfeld durchsetzt, könnte zudem Musiala eine Option im Angriff sein. Am wahrscheinlichsten ist aber das Duo aus Müller und Sané hinter Mittelstürmer Gnabry.

FC Bayern, Sadio Mané
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FC Bayern München - Ersatzbank

Die offensiven Wechseloptionen zeigen es schon: Thomas Tuchel hat eine Menge guter Fußballer auf der Bank sitzen. Beim SPOX-Aufstellungs-Tipp wären Sadio Mané, Kingsley Coman und Mathys Tel die offensiven Joker.

Im Mittelfeldzentrum könnte Leon Goretzka von der Bank kommen - zudem setzte Tuchel bisher regelmäßig auch auf Ryan Gravenberch, der unter Julian Nagelsmann zuletzt außen vor war.

In der Defensive hat der FC Bayern nicht mehr die großen Optionen. Noussair Mazraoui und Josip Stanisic wären die ersten Nachrücker für die Startelf - eine Umstellung zur Viererkette würde jedoch einen weiteren Star als Einwechsel-Option befreien. Daley Blind und Bouna Sarr spielen nur selten, dienen jedoch als Notfalloptionen.

Champions League: Die Viertelfinal-Hinspiele im Überblick

DatumAnpfiffHeimmannschaftAuswärtsmannschaft
Di., 11.4.21.00 UhrBenfica LissabonInter Mailand
Di., 11.4.21.00 UhrManchester CityFC Bayern München
Mi., 12.4.21.00 UhrAC MailandSSC Neapel
Mi., 12.4.21.00 UhrReal MadridFC Chelsea