Handball-EM: "Potenzial nicht maximal ausgeschöpft!" Kritik an Bundestrainer Alfred Gislason

Von Felix Götz
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© getty

Bob Hanning hat Bundestrainer Alfred Gislason kritisiert. Der frühere DHB-Vizepräsident und Macher der Füchse Berlin wirft dem Isländer vor, bei der Heim-EM nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.

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"Wir haben oft genug gehört, dass wir keine gute zweite Reihe hatten. Wir haben sie aber in Wirklichkeit gehabt und sie nur viel zu wenig genutzt", sagte Hanning in seiner beim kicker erschienenen Video-Kolumne.

Der 55-Jährige dachte dabei beispielsweise an die U21-Weltmeister Renars Uscins und Nils Lichtlein, die ihre Sache sehr gut gemacht hätten, aber von Gislason über das gesamte Turnier gesehen nur sporadisch eingesetzt wurden. Die Isländer setzte stattdessen sehr viel auf seine Leistungsträger, wodurch diese ein enormes Pensum abreißen mussten und die Kräfte teilweise ausgingen.

"Wir haben leider unser Potenzial nicht maximal ausgeschöpft. Das tut weh, das kann uns sogar am Ende des Tages den Finaleinzug gekostet haben", ergänzte Hanning.

Das DHB-Team war nach einem großen Kampf im Halbfinale mit 26:29 an Topfavorit Dänemark gescheitert - für Hanning eine unnötige Niederlage.

"Wenn wir ganz, ganz ehrlich sind, hätte es unser Tag werden müssen. Die Dänen waren nicht so überragend", sagte der gebürtige Essener, der vor allem die deutsche Abwehr lobte.

"Es hat nicht gereicht, weil wir in der zweiten Halbzeit leider Gottes keinen Spielfluss mehr hatten. Weil wir es nicht mehr geschafft haben, die Abwehr zu knacken", so Hanning.

Am Sonntag (15 Uhr im LIVETICKER) trifft die DHB-Auswahl im Spiel um Bronze auf Schweden. Mit einem Sieg könnte Deutschland nicht nur die erste Medaille seit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro holen, sondern auch die vorzeitige Qualifikation für Olympia in Paris perfekt machen.

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