Handball: DHB-Team feiert nach Sieg gegen Ägypten erfolgreichen Jahreabschluss

SID
DHB. Deutschland
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Deutschlands Handballer gehen nach einem umjubelten Sieg mit Rückenwind ins EM-Jahr. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason gewann beim letzten Kader-Casting vor dem Heimturnier gegen Afrikameister Ägypten 28:27 (17:12), hätte den Erfolg im letzten Länderspiel des Jahres aber beinahe noch verspielt. Zuvor hatten am "Tag des Handballs" in der ausverkauften Münchner Olympiahalle die DHB-Frauen mit einem 29:25 (14:9) gegen Ungarn Selbstvertrauen für die WM ab Ende November getankt.

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Der herausragende Spielmacher Juri Knorr (7 Tore) und Timo Kastening (8) waren in einem temporeichen Spiel die besten Werfer der deutschen Mannschaft. Torhüter Andreas Wolff kam nach dem 31:31 gegen Ägypten am Freitag in Neu-Ulm diesmal nicht zum Einsatz. Mitte der ersten Halbzeit setzte sich die DHB-Auswahl ab, lag zur Pause klar in Führung, wurde dann aber zunehmend fahrlässig. Am Ende wurde es sehr knapp. In der kritischen Phase zeigte Torhüter David Späth starke Paraden.

Für Gislason bleibt vor der EM (10. bis 28. Januar) also noch viel zu tun. So war nach der Pause zeitweise viel zu wenig Bewegung im Angriff zu erkennen, hinzu kamen Fehlwürfe. Die Ägypter konnten den zeitweiligen Sechs-Tore-Rückstand sechseinhalb Minuten vor dem Ende ausgleichen. Vor dem Jahresende ruft der Bundestrainer seinen Kader deshalb noch zu einem Kurzlehrgang (27. bis 29. Dezember) zusammen, im Januar gibt es noch zwei Testspiele gegen Portugal.

Beim zweiten Härtetest gegen Ägypten machte die DHB-Auswahl allerdings viele Dinge schon wesentlich besser als beim ersten: Im Angriff lief vieles gut zusammen, die Ägypter hatten erkennbar Probleme mit dem Tempo der Deutschen. Dazu zeigte sich die Abwehr sehr beweglich und verteidigte die offensiven Aktionen der Ägypter gut weg.

Vor dem Auftritt der Männer hatten auch die deutschen Frauen dreieinhalb Wochen vor der Weltmeisterschaft vor ungewohnt großer Kulisse eine gute Leistung geboten. Die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch besiegte den EM-Zehnten Ungarn mit 29:25 (14:9) und schraubte damit ihre makellose Länderspiel-Bilanz in 2023 auf sechs Siege.

Gaugisch sah ein "paar Fehlwürfe zu viel", betonte aber, dass "uns die Serie mit gewonnen Spielen ohne Ende für unser Selbstverständnis hilft". Beim WM-Turnier in Norwegen, Schweden und Dänemark (29. November bis 17. Dezember) will sich Deutschland vor allem einen Platz für ein Olympia-Qualifikationsturnier erkämpfen.

Für die deutschen Männer ist nach Ansicht von Deutschlands Handball-Ikone Stefan Kretzschmar das "große Ziel Halbfinale möglich", er warnte aber im ZDF-Sportstudio zugleich vor zu hohen Erwartungen "Wir sind nicht in der Position, in der wir das ausrufen sollten als Ziel. Das wäre etwas vermessen." Auf den Bundestrainer warte aufgrund der vielen Absagen "schon noch ein bisschen Arbeit - da muss er schon auch ein bisschen zaubern".

Dennoch hat Kretzschmar Hoffnung auf ein erfolgreiches Turnier. "Wenn wir es schaffen, eine Mannschaft zu formen mit einem tollen Teamgeist, und dann von der Euphoriewelle im eigenen Land getragen werden, dann kann man optimistisch sein. Diese Mannschaft kann tollen Handball spielen", sagte der Sportvorstand von Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin. Das Spiel am Sonntag war ein Beweis für seine These.

Bei der EM trifft Deutschland in der Gruppe A auf die Schweiz, Nordmazedonien und Olympiasieger Frankreich. Der Eröffnungsspiel gegen die Eidgenossen am 10. Januar findet vor der Weltrekordkulisse von 50.000 Fans im Düsseldorfer Fußball-Stadion statt.

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