Handball-WM: DHB-Team beendet Vorrunde mit deutlichem Sieg

Das DHB-Team hat sich im letzten Vorrundenspiel gegen Serbien durchgesetzt.
© getty

Deutschland hat bei der Handball-WM sein letztes Vorrundenspiel in der Berliner Mercedes-Benz Arena gegen Serbien mit 31:23 (16:12) gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop tritt nun die Reise zur Hauptrunde nach Köln als Gruppenzweiter mit drei Punkten im Gepäck an und trifft dort auf Island (Sa., 20.30 Uhr), Kroatien (Mo., 20.30 Uhr) und Spanien (Mi., 20.30 Uhr).

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Die deutsche Mannschaft wurde zum Abschied aus Berlin überschwänglich von 13.500 Fans gefeiert. Mit drei Siegen und zwei Unentschieden aus fünf Spielen verließ der Gastgeber die Hauptstadt und war mit dem bislang Erreichten hochzufrieden.

"Dass wir so durchgehen, ist eine tolle Sache. Drei Punkte sind enorm viel wert. Wir haben alles in der eigenen Hand", sagte Prokop und ergänzte: "Ich möchte mich für die Unterstützung während der tollen letzten Tage in Berlin herzlich bedanken."

"Wir gehen mit einem guten Gefühl nach Köln", meinte Teammanager Oliver Roggisch. Und Vizepräsident Bob Hanning ergänzte mit Blick auf die größere Halle in Köln: "Wenn jetzt 6.000 Zuschauer dazukommen, können wir nochmal den Druck im Kessel erhöhen. Jetzt hoffe ich, dass diese Welle auf Köln überschwappt"

Heinevetter von Beginn an im Tor

Zuvor hatte das DHB-Team, das aufgrund des Ausfalls von Steffen Weinhold (Zerrung im Adduktorenbereich) lediglich mit 15 Spielern im Kader antrat und mit Silvio Heinevetter (Tor), Franz Semper (Rückraum rechts) und Patrick Wiencek (Kreis) im Vergleich zu den bisherigen Partien drei Änderungen in der Anfangsformation vornahm, etwas schleppend ins Spiel gefunden.

Nach einem 0:2-Rückstand dauerte es bis zur 10. Minute, ehe sich Wiencek am Kreis durchtankte und die erste Führung (5:4) besorgte. Sieben Minuten später ging das DHB-Team erstmals mit zwei Toren in Führung. Nach einer Parade vom über weite Strecken guten Heinevetter ging es schnell, Hendrik Pekeler verwandelte zum 9:7.

Da das Weiterkommen und die drei Zähler für die Hauptrunde bereits vor dem Duell festgestanden hatten, wechselte Prokop logischerweise viel durch. Finn Lemke durfte beispielsweise im Mittelblock an der Seite von Pekeler ran, Matthias Musche recht früh für Uwe Gensheimer auf Linksaußen.

Gegen Ende der ersten Hälfte durfte Deutschland 102 Sekunden in doppelter Überzahl agieren und nutzte dies, um den Vorsprung erstmals auf drei Tore Differenz auszubauen. Letztlich ging es sogar mit einem 16:12 in die Kabine.

Prokop bringt Semper auf Rechtsaußen

Prokop probierte auch im zweiten Durchgang verschiedene Dinge aus. So durfte sich Semper auf Rechtsaußen versuchen, Paul Drux steuerte das Spiel auf der Mitte und bildete gemeinsam mit Lemke den Mittelblock. Alle Akteure durften ran, Torhüter Andreas Wolff kam aber nur einmal für einen Siebenmeter auf die Platte.

Trotzdem geriet der Sieg nicht ansatzweise in Gefahr - im Gegenteil. Der Europameister von 2016 zog auf 20:15 (42.) und 26:16 (49.) davon. Erst als Prokop das Spiel mit dem siebten Feldspieler probte, was überhaupt nicht funktionierte, konnten die Serben verkürzen.

"Mit Sicherheit werden wir die Variante mit dem siebten Feldspieler noch einmal brauchen. Aber so ist es natürlich mehr als ein Eigentor. Trotzdem: Wann soll ich das testen, wenn nicht heute", sagte Prokop.

Deutschland vs. Serbien: Die Daten zum Spiel

Anfangsformation DHB: Heinevetter - Gensheimer, Fäth, Strobel, Semper, Groetzki, Wiencek.

Torschützen Deutschland: Musche (5 - 2 von 2 Siebenmeter), Drux, Kohlbacher (beide 4), Wiede, Böhm (beide 3), Gensheimer (2 - 1 von 3 Siebenmeter), Wiencek, Pekeler, Fäth, Semper (alle 2), Heinevetter, Strobel (beide 1)

Torschützen Serbien: N. Ilic (6 - 4 von 4 Siebenmeter), Vorkapic (3), Vujic, Radivojevic, Mosic, V. Ilic, Kukic, Milic (alle 2), Cupara, Marsenic (beide 1)

Zwei-Minuten-Strafen: Deutschland 3 - Serbien 7

Rote Karte: Drux (53./3 Zwei-Minuten-Strafen)

Der Star des Spiels: Jannik Kohlbacher (Deutschland)

Machte in der Deckung auf der halbrechten Position einen guten Job, riss im Angriff Lücken und versenkte alle seine vier Würfe.

Der Flop des Spiels: Ivan Mosic (Serbien)

Der linke Rückraumspieler feuerte aus allen Rohren - und das richtig schlecht. Mosic traf nur zwei seiner zehn Versuche und kam damit auf eine erbärmliche Quote von 20 Prozent.

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