Doch auf diese Drucksituation ist der in Hannover-Vahrenwald aufgewachsene Coach vorbereitet - und nimmt sie gerne an. "Ich bin gut erholt und total motiviert", sagte Breitenreiter bei seiner Vorstellung am Nachmittag. Sein Vertrag beim Traditionsklub, dessen Trikot er acht Jahre lang trug, läuft bis 2019
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Der neue Mann bringt auch einen neuen Co-Trainer mit, seinen langjährigen Assistenten Volkan Bulut. Torwarttrainer bleibt 96-Klublegende Jörg Sievers. "Jetzt geht es darum, in die Mannschaft hineinzuhorchen und zu erkennen, wo es hapert", erklärte Breitenreiter. Das erste Training mit seinen neuen Schützlingen findet am Dienstag (15.00 Uhr) statt.
Mit der Entlassung von Stendel hat der Bundesliga-Absteiger innerhalb von rund zwei Wochen die gesamte sportliche Führung ausgetauscht - auch Geschäftsführer Martin Bader und der Sportliche Leiter Christian Möckel mussten bereits gehen.
Breitenreiter muss aufsteigen
"Hannover 96 hat in dieser Saison ein Ziel: der direkte Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Diesem Ziel müssen wir alle Entscheidungen unterordnen", sagte Heldt. Man habe sich die Entscheidung zur Trennung von Stendel nicht leicht gemacht, "sahen uns nach den Ergebnissen und den Auftritten der Mannschaft in den letzten Wochen aber zu diesem Schritt gezwungen". Den Zeitpunkt der Trennung bezeichnete Heldt auch als "eine logische Konsequenz" des Spielplans.
Ab Dienstag habe Breitenreiter, der seine Profikarriere bei 96 begonnen hatte und zuletzt als Wunschkandidat des mächtigen Präsidenten Martin Kind galt, "nun zwei Wochen Zeit, die Mannschaft auf das Heimspiel gegen Union Berlin vorzubereiten. Er hat ja schon gezeigt, dass er als Trainer aufsteigen kann", führte Heldt weiter aus.
Heldt und Breitenreiter sind ein eingespieltes Duo: In der Saison 2015/16 arbeiteten beide gemeinsam in Gelsenkirchen, im Mai 2016 wurde der 43 Jahre alte Breitenreiter von Schalke freigestellt. Zuvor hatte der Coach 2014 den SC Paderborn in die Erste Liga geführt.
Schalker Differenzen ausgeräumt
Differenzen aus den Schalker Zeiten seien ausgeräumt, sagte Heldt: "Wir haben uns ausgesprochen und die Vergangenheit gemeinsam aufgearbeitet. Wir hatten auf Schalke beide keine einfache Rolle, das war der Gesamtsituation geschuldet."
Wie wenig kompromissbereit Präsident Kind auf der "alternativlosen" Mission direkter Wiederaufstieg ist, bekamen bereits Bader und Möckel zu spüren, die am 5. März entlassen wurden. Als große Nachfolge-Lösung präsentierte Kind den langjährigen Schalke-Manager Heldt, der nun auf den Reset-Knopf drückte. Anspruch der 96er ist es, die schwierige Relegation zu vermeiden und einen direkten Aufstiegsplatz zu ergattern.
Nach der Partie am Samstag bei St. Pauli (0:0) hatte Heldt angekündigt, die gewonnenen Eindrücke zu bewerten, sich mit Kind auszutauschen und dann eine Entscheidung zu treffen. Bereits am Sonntag deutete beim Zweitligisten vieles darauf hin, dass es für Stendel nicht mehr weitergeht. Stendel hatte sein Amt Anfang April 2016 übernommen und noch einen Kontrakt bis 2018 besessen.
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