Kaum ein Spieler hat das Spiel von Real Madrid im vergangenen Jahrzehnt so geprägt wie Luka Modric. Der heute 37 Jahre alte Kroate holte bei den Königlichen viele Titel: fünf Erfolge in der Champions League, drei Meisterschaften in der Primera Division, dazu zweimal den Pokal - um nur die wichtigsten zu nennen.
Ein Herz und eine Seele waren Modric und Real Madrid aber nicht von Beginn an. Unter dem Motto "Aller Anfang ist schwer" lässt sich sein erstes Jahr in Spanien treffend zusammenfassen - sogar sehr schwer.
Im August 2012 wechselte Modric von Tottenham Hotspur zu Real. In London hatte er sich nach seinem Wechsel 2008 von Dinamo Zagreb schnell zum Stammspieler und Spielmacher der Spurs entwickelt. Seine starken Leistungen bei den Spurs entgingen selbstverständlich auch den europäischen Top-Klubs nicht. Im August sicherte sich Real Madrid die Modric-Dienste für eine Ablösesumme von 35 Millionen Euro.
Im Bernabeu begann das fußballerische Leben für Modric jedoch deutlich schlechter als in England, wo er in seiner Anfangszeit nach Form- und Fitnessproblemen vorschnell als zu leicht für die Premier League bezeichnet worden war.
Luka Modric bei Real Madrid: Zu Beginn oft nur Ersatz
In seiner ersten Saison bei Real Madrid kam Modric bis zur Winterpause Ende Dezember gerade einmal auf durchschnittlich 38 Minuten pro Partie - und ihm gelang nur ein einziges Tor.
Die Kritik am angeblichen Fehleinkauf Modric war groß. Zu allem Übel wurde er in der spanischen Sportzeitung Marca auch noch zur schlechtesten Neuverpflichtung der Saison 2012/13 gewählt. Er "gewann" die Abstimmung mit 32,2 Prozent der Stimmen knapp vor Alex Song, der damals vom FC Arsenal zum FC Barcelona gewechselt war.
"Das ist Real Madrid. Ich weiß, dass hier ein großer Druck auf Neuzugänge ausgeübt wird, um erfolgreich zu sein. Ich will mich nicht entschuldigen, ich bin nicht so ein Mensch. Aber es ist sehr schwierig, sich an das Leben in einem großen Verein wie Madrid anzupassen", sagte Modric damals der kroatischen Zeitung Sportske Novosti.
Luka Modric: "Kann beweisen, dass ich etwas zu bieten habe"
Obwohl er selbst mit seinen Leistungen nicht zufrieden war, blieb er optimistisch und kündigte baldige Besserung an: "Ich habe ein paar gute Leistungen gezeigt, wenn auch nicht in jedem Spiel, aber ich glaube, dass ich beweisen kann, dass ich etwas zu bieten habe."
Modric hielt Wort, kam aus seinem Tief und prägte mit Spielern wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Gareth Bale, Marcelo und Toni Kroos danach ein Ära bei Real Madrid.
Vom schlechtesten Neuzugang der Primera Division zum Weltstar - 'El Pony', wie Modric in Madrid wegen seiner Statur und seiner langen Haare genannt wird, hat eine erstaunliche Entwicklung genommen.