"Geschlossen" gegen die "Ungerechtigkeit": Juve reagiert auf Punkte-Abzug

Von SID
Juventus Turin
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Italiens Rekordmeister Juventus Turin ruft angesichts der drakonischen Strafe durch das Verbandsgericht eine Art Wagenburg-Mentalität aus. "Angesicht der Ungerechtigkeit, die wir erlitten haben, wird sich der Verein geschlossen verteidigen", sagte der neue Klub-Präsident Gianluca Ferrero in einem Gespräch mit den Profis: "Heute vertretet ihr mehr denn je Millionen von Fans in der ganzen Welt."

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Nach einem Urteil des Berufungsgerichts des nationalen Verbandes FIGC vom Freitag werden Juventus wegen gefälschter Finanzberichte 15 Punkte in der laufenden Serie-A-Saison abgezogen. Der Klub soll Transfers zur künstlichen Aufbesserung seiner Bilanz genutzt haben.

Der Verein wartet nun auf die Veröffentlichung der Urteilsbegründung und hat danach 30 Tage Zeit, um beim obersten Sportgericht des Italienischen Olympischen Komitees CONI Berufung einzulegen.

Sollte die Strafe bestehen bleiben, haben die Turiner kaum noch Chancen, über die Meisterschaft erneut in den Europacup einzuziehen. Die Mannschaft müsse die Entscheidung vorerst annehmen und auf dem Platz so viele Punkte wie möglich holen, sagte Trainer Massimiliano Allegri, eine neue Entscheidung über die Sanktion sei "wohl frühestens in zwei Monaten" zu erwarten: "Wir müssen unsere Pflicht erfüllen, sodass wir am Ende nichts bereuen."

Auch die Zukunft Allegris ist allerdings ungewiss. Wegen seiner engen Beziehungen zum zurückgetretenen Klubpräsidenten Andrea Agnelli könnte er bald ersetzt werden, das berichten italienische Medien. Als möglicher Nachfolger ist Antonio Conte im Gespräch, momentan Teammanager bei Tottenham Hotspur.

Dieser hatte kürzlich in einem Interview seine Bereitschaft zu einer Rückkehr nach Italien signalisiert, um seiner Familie näher zu sein. Conte hatte Juve bereits von 2011 bis 2014 erfolgreich gecoacht.

Der FIGC beklagt indes Drohungen und Beleidigungen gegen den zuständigen Staatsanwalt des Verbands Giuseppe Chine sowie gegen Verbandschef Gabriele Gravina. Man sei empört angesichts dieser Reaktionen und habe die Justiz eingeschaltet.

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