Inter war in einem teilweise überharten Spiel die bessere Mannschaft und holte sich verdient den ersten Titel der Saison.
In der Meisterschaft liegen die Nerazzurri zwei Spieltage vor Schluss zwei Punkte vor dem AS Rom. Im Champions-League-Finale am 22. Mai in Madrid heißt der Gegner FC Bayern München.
So diskutierten die mySPOX-User während des Spiels
"Ich bin nicht der Mann der Stunde, der Mannschaft gebührt diese Ehre", sagte Mourinho nach dem Spiel. Wir müssen jetzt die Coppa schnell wieder vergessen und uns auf den Rest der Saison konzentrieren."
Ranieri kritisiert Hitzkopf Totti
"Es war ein schwieriges Spiel für uns, aber wir haben getroffen, als sie gerade stärker wurden. Ich wollte noch ein weiteres Tor, aber wir haben es nicht erzielt. Später hat die Roma dann ein bisschen den Kopf verloren", so Mourinho.
Roma-Coach Claudio Ranieri war indes niedergeschlagen. "Wir waren bereit für dieses Match und es ist verdammt schade, dass wir verloren haben. Wir haben viele Bälle verloren und Inter war extrem konterstark", sagte Ranieri.
Die Rote Karte für Totti kommentierte Ranieri so: "Es war ein Frust-Foul. Das muss er nicht machen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Inter muss auf den angeschlagenen Lucio verzichten. Samuel sitzt auf der Bank. Das Innenverteidiger-Duo heißt Materazzi/Cordoba. Chivu verteidigt links, Zanetti spielt neben Cambiasso im defensiven Mittelfeld.
Roma-Coach Ranieri verzichtet in der Startelf auf Totti. Taddei unterstützt Toni und Vucinic im Angriff.
4.: Sneijder verletzt sich in der ersten Minute bei einem Zweikampf mit Burdisso am Knöchel. Er probiert's, aber da geht nix mehr. Balotelli kommt.
40., 1:0, Milito: Ja Hut ab! Motta schickt Milito mit einem glänzenden Pass auf die Reise. Mexes hechelt hinterher, Juan hält Sicherheitsabstand. Milito hält vom rechten 16er-Eck drauf und nagelt die Pille ins linke Kreuzeck. Traumtor!
45.: Mexes boxt Materazzi im Inter-Strafraum fies auf die Brust. Der synchronisiert die Einlage aus dem WM-Finale 2006 nach Zidanes Kopfstoß. Mexes bekommt dafür Gelb. Warum nicht Rot?
54.: Riesenchance zum Ausgleich! Totti huft einen Freistoß aus 30 Metern direkt auf die Hütte. Julio Cesar wehrt nach vorne ab. Juan ist da, köpft aber aus sieben Metern über das leere Tor.
88.: Rote Karte für Totti. Was für eine peinliche Aktion, Francesco! Der gebürtige Römer verfolgt Balotelli mit fletschenden Zähnen und hackt den Inter-Stürmer mit voller Absicht ohne jegliche Chance auf den Ball von hinten um. Unfassbare Aktion!
Fazit: Verdienter Sieg für Inter. Rom konnte den Heimvorteil nicht nutzen.
Der Stars des Spiels: Diego Milito. Tevez, Messi, Higuain, Agüero. Militos Konkurrenz in der argentinischen Nationalmannschaft ist angsteinflößend. Doch der Inter-Stürmer macht weiter fleißig Eigewerbung, wenn es um einen Platz im WM-Angriff der Albiceleste geht. Milito war sehr beweglich, ackerte in der Defensive und machte ein absolutes Weltklasse-Tor.
Die Gurke des Spiels: Francesco Totti. Der Liebling der Stadt trat die Gefühle seiner Giallorossi mit Füßen. Außer einem 30-Meter-Freistoß brachte Totti nach seiner Einwechslung nichts Positives zustande. Geniale Pässe? Fehlanzeige. Und dann diese völlig überflüssige Aktion kurz vor Schluss...
Die Pfeife des Spiels: Nicola Rizzoli leistete sich ein paar grobe Schnitzer. Mexes hätte für seine Tätlichkeit an Materazzi Rot sehen müssen. Auf Foul von Toni zu entscheiden, nachdem der von Samuel klar am Trikot gezogen wurde (45.+3), ist ein Witz. Das war ein Elfmeter. Rizzoli bekam die hitzige Partie nie in den Griff.
Die Lehren des Spiels: Inter ging durch das unbeschreibliche Mauerwerk in Barcelona in die Geschichtsbücher ein. Die Nerazzurri können aber auch anders zum Erfolg kommen: mit schnörkellosem Angriffsspiel. Auch ohne Taktgeber Sneijder, der sich schon in der ersten Minute verletzte, ließ Inter den Ball laufen und zog im richtigen Moment das Tempo an. Eto'o, Zanetti und Cambiasso sind erstklassige Passgeber, Balotelli und Milito passende Addressaten. Selbst in der Endphase waren teilweise vier Inter-Spieler vor dem Ball.
Inters sicheres, geradliniges Passspiel gepaart mit der nötigen Disziplin und Laufbereitschaft war für die Roma eine Nummer zu groß. Die Giallorossi fanden im eigenen Stadion nie zu ihrem Spiel. Kapitän De Rossi versuchte in Tottis Abwesenheit vergeblich, Kommandos zu geben. Vucinic und Toni waren komplett abgemeldet. Einzig Taddei brachte auf rechts so etwas wie Gefahr. Die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld gingen verloren und die wenigen Chancen (Juan, 54.) wurden kläglich vergeben.
Das Spiel der Römer war viel zu statisch. Dabei hatte Inter in der Rückwärtsbewegung mit den etwas langsamen Materazzi und Cordoba in der Innenverteidigung Probleme. Zudem ließ sich die Roma von der Hektik der Partie mit acht Gelben und einer Roten Karte anstecken. Tottis Abgang in der 88. Minute spottet jeder Beschreibung.Foulopfer Balotelli, Reizfigur der Inter-Fans, stellte sich diesmal voll in den Dienst der Mannschaft und eroberte viele Bälle, auch in der eigenen Hälfte.
Wie der FC Bayern hat Inter Mailand noch alle Chancen auf das historische Triple.
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