"Es wurde mir gezeigt. Das war keine Beleidigung, das war nicht aggressiv. Aber ja, es war sehr direkt", erklärte Tuchel den Vorfall.
Der 47-Jährige hatte Werner an der Seitenlinie lautstark taktische Mängel attestiert. "Timo, wie lange spielst du noch links? Du spielst rechts. Du spielst seit einer Viertelstunde links. Verstehst du nicht?", schimpfte Tuchel auf Deutsch.
Die Szene hatte in den englischen Medien für große Aufmerksamkeit gesorgt. Eine übertriebene Reaktion für den ehemaligen Trainer von Mainz 05, Dortmund und Paris Saint-Germain: "Sie hättet mich vor zehn Jahren sehen sollen, das war doppelt und dreimal so schlimm."
Tuchel sei in seinen Anfängen als Trainer deutlich aggressiver gewesen. "Ich war total in das Spiel vertieft - ich habe die ganze Zeit geschwitzt, habe den vierten Offiziellen angegriffen, die Schiedsrichter angegriffen, jeden auf der Bank", erzählte er und schob nach: "Niemand war sicher. Aber ich habe mich sehr beruhigt."
Tuchel: "Ich bin nicht die Polizei"
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Frank Lampard gibt sich Tuchel in Sachen Strafen hingegen deutlich gelassener, wenn ein Spieler zu spät zum Training erscheint. "Wenn ein Spieler um 10.01 Uhr oder 9.59 Uhr ankommt, bin ich nicht die Polizei. Ich werde nicht am Fenster herumhängen und die Zeit kontrollieren", erklärte Tuchel. Lampard soll laut Sportsmail 20.000 Pfund bei Verspätungen gefordert haben.
Tuchel gehe es "mehr um das Vertrauen und das Fühlen der gleichen Werte und darum, sie von den Werten zu überzeugen, als Regeln und Strafen aufzustellen."
Seit seiner Ankunft in London sammelte Tuchel acht Siege und drei Unentschieden mit den Blues. Am Samstag gastiert der Tabellenvierte der Premier League bei Leeds United (13.30 Uhr im Liveticker).
