von DAZN-Kommentator Marco Hagemann
Man spricht ja eigentlich immer nur vom großen Manchester-Duell und von Guardiola gegen Mourinho. Letztlich ist Liverpool gegen United aber wohl das größte englische Derby. Es ist eine riesige Rivalität, die ihre Ursprünge nicht nur im Sport, sondern auch in der Industrie hat. Mit dem Spruch von Jürgen Klopp lässt sich die Situation eigentlich ganz gut zusammenfassen: Es ist "the salt in the soup". Erstmals seit langer Zeit könnte der Kracher mal wieder die Würze besitzen, die in den letzten Jahren fehlte.
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Die Reds haben unter Jürgen Klopp ihr Spiel gefunden und vieles läuft inzwischen unterbewusst ab. Bei United fehlen genau diese Automatismen noch. Die neu zusammengewürfelte Truppe wirkt nicht wirklich ausbalanciert. Im Stadtderby gegen City war das gut zu sehen. Da haben sie sich zu sehr auf den Gegner und zu wenig auf ihre eigenen Stärken konzentriert. Ich könnte mir vorstellen, dass es diesmal ähnlich aussieht. Liverpool wird versuchen, die Musik zu machen. Mit der grundsätzlichen Ausrichtung und der Spielweise von Klopp werden die Reds United vor große Probleme stellen. Gerade wenn sie mit großer Geschwindigkeit vorne drauf gehen. Gegen Chelsea und Leicester haben sie das schon perfekt gemacht.
Unabhängig von Entscheidungen und dem Ergebnis wird der Schiedsrichter im Mittelpunkt stehen. Beide Teams werden auf dem Platz aggressiv drauf gehen und an der Seitenlinie stehen mit Klopp und Mou zwei hoch emotionale Trainer. Hinzu kommt die etwas unglückliche Wahl des Unparteiischen, die einige Liverpool-Fans erzürnt hat. Anthony Taylor lebt nur gut zehn Kilometer von Manchester entfernt. Er ist zwar kein United-Fan, dennoch kann ich den Zorn der Reds gut verstehen.