Transfers: Diese Stars könnten im Winter nach Saudi-Arabien gehen - folgen Casemiro und Salah CR7 & Co.?

Von Mark Doyle und Patrik Eisenacher
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Saudi-Arabien ist das Eldorado der Fußball-Stars in diesen Tagen. Nach einer Vielzahl spektakulärer Transfers in die Wüste ist kein Ende des Trends absehbar. Wir haben uns angesehen, wer den Cristiano Ronaldos, Neymars und Karim Benzemas in diesem Winter folgen könnte.

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Wie sich längst herausgestellt hat, war Cristiano Ronaldo nur der Anfang. Der Wechsel des fünffachen Ballon-d'Or- Anfang des Jahres zu Al-Nassr schlug noch hohe Wellen. Im Sommer wurden Transfers dieser Kategorie dann fast schon Normalität. Karim Benzema und Neymar heuerten zum Beispiel ebenfalls in der Saudi Pro League an.

Da der saudi-arabische Public Investmentfonds (PIF) vier der größten saudi-arabischen Klubs - Al-Nassr, Al-Hilal, Al-Ahli und Al-Ittihad - übernommen und dank dem Erdöl- und Erdgas-Reichtum mit schier unerschöpflichen finanziellen Mitteln ausgestattet hat, wurde das Ausmaß des Projekts mehr als deutlich.

Michael Emenalo, der Fußballdirektor der saudischen Profiliga, rechnet offiziell nicht damit, dass das Treiben seiner Klubs auf dem Transfermarkt im Januar wieder ausufernd sein wird, da die meisten Mannschaften der Liga "jetzt haben, was sie brauchen". Der ehemalige technische Direktor des FC Chelsea räumte jedoch ein, dass alle Versuche, "Zugänge auf höchstem Niveau" zu tätigen, voll unterstützt werden.

Welche hochkarätigen Spieler könnten also in diesem Winter ins Visier genommen werden? Und wie stehen die Chancen Saudi-Arabiens, weitere große Coups zu landen?

Casemiro
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Casemiro (Manchester United)

Im letzten Sommer wäre es unvorstellbar gewesen, dass Manchester United Casemiro verkauft. Der brasilianische Nationalspieler hatte eine fantastische Debütsaison in England hinter sich und die Mannschaft von Erik ten Hag nach seinem überraschenden Wechsel von Real Madrid spürbar stabilisiert.

Viele Spieler Uniteds haben in der aktuellen Saison Probleme und Casemiro bildet da keine Ausnahme. Die Zeit scheint den 31-Jährigen eingeholt zu haben, der mit erschreckender Leichtigkeit und Regelmäßigkeit überlaufen wurde, bevor er sich eine Oberschenkelverletzung zuzog, die ihn seit Oktober zuschauen lässt.

Kein Wunder also, dass sich die Spekulationen um einen Wechsel im Winter nach Saudi-Arabien häufen, der für alle Beteiligten von Vorteil wäre. Casemiro hat bereits alle Titel gewonnen und United könnte einen Verkauf gut gebrauchen, um auch mal wieder Geld einzunehmen und ein üppiges Gehalt einzusparen.

Kevin de Bruyne, Manchester City
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Kevin De Bruyne (Manchester City)

Es ist unwahrscheinlich, dass Kevin De Bruyne im Januar wechselt. Der Belgier konzentriert sich einzig und allein darauf, nach seiner jüngsten Verletzung wieder voll fit zu werden, während Manchester City sich darauf freut, seinen kreativsten Spieler in der zweiten Saisonhälfte wieder mit dabei zu haben.

Das Interesse aus Saudi-Arabien an De Bruyne ist dennoch sehr real. Und es scheint sicher, dass es eher früher als später zu einem Wechsel kommen wird. Es wird bereits behauptet, dass Al-Nassr davon träumt, den offensiven Mittelfeldspieler als Flanken- und Passgeber für Cristiano Ronaldo im Kader zu haben, während der Zweitligist Al-Qadsiah Berichten zufolge ebenfalls ein gewagtes Angebot für den 32-Jährigen abgeben möchte, sollte er den Aufstieg in die Saudi Pro League schaffen.

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Bruno Fernandes (Manchester United)

Könnte ein Verein aus Saudi-Arabien tatsächlich den aktuellen Kapitän von Manchester United verpflichten? Es klingt erstmal unwahrscheinlich - zumindest für den Moment. Fernandes gilt zwar als einer der besten offensiven Mittelfeldspieler der Welt, hat aber seit seiner Ankunft in Old Trafford noch keinen einzigen großen Titel gewonnen (es sei denn, man zählt den Ligapokal dazu). Es ist daher schwer vorstellbar, dass er das 'Theatre of Dreams' verlässt, ohne etwas Großes erreicht zu haben.

Dennoch gibt es Berichte, die den Portugiesen mit dem Nahen Osten in Verbindung bringen. Und es lässt sich nicht leugnen, dass Fernandes in den letzten drei Monaten einen frustrierten Eindruck gemacht hat. Auch seine Qualitäten als Kapitän wurden wiederholt in Frage gestellt. Er könnte durchaus zu dem Schluss kommen, dass es für seine Hoffnungen auf einen Titelgewinn besser wäre, wenn er woanders hinginge.

Es wäre jedoch ein großer Schock, wenn Fernandes sich entschließen würde, den Verein noch im Januar zu verlassen - und zwar in Richtung Saudi-Arabien. Sollte sich United bis zum Ende der Saison nicht verbessern, wird der 29-Jährige im Sommer entscheiden müssen, wie und wo er den Rest seiner Karriere verbringen möchte.

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Gabriel Magalhães (Arsenal)

Im vergangenen Sommer gab es Spekulationen, dass Gabriel Magalhães Arsenal verlassen könnte, da Real Madrid und mehrere saudi-arabische Erstligisten an dem Brasilianer interessiert gewesen sein sollen. Mikel Arteta betonte jedoch, dass er kein Interesse daran habe, einen Spieler zu verkaufen, der zu einer festen Größe in seiner Abwehr geworden sei.

Daran hat sich nichts geändert. Gabriel ist nach wie vor unverzichtbar für Arsenal, das sich erneut Hoffnungen auf den Gewinn der Premier League machen darf, aber das wird die saudischen Klubs wohl kaum abschrecken, zumal die Gunners angeblich an Matthijs de Ligt von Bayern München als Ersatz interessiert sind.

Kylian Mbappé
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Anthony Martial (Manchester United)

Es ist erstaunlich, dass Anthony Martial immer noch bei Manchester United ist, wenn man bedenkt, dass er seit dem Beginn der Saison 2020/21 nur zwölf Premier-League-Tore erzielt hat. Seine Zeit im Old Trafford neigt sich offensichtlich dem Ende zu, da sein Vertrag am Ende der Saison ausläuft - aber er könnte auch schon vorher gehen.

United würde natürlich die Chance ergreifen, Geld für einen Stürmer zu bekommen, der in dieser Saison nur fünfmal in der Liga von Beginn an ran durfte. Martial ist zwar "erst" 28 Jahre alt und glaubt vielleicht, dass er sich noch auf Top-Niveau beweisen kann - aber angesichts der schlechten Leistungen, die er während seiner Leihe zu Sevilla im Jahr 2022 gezeigt hat, ist es schwer vorstellbar, dass auch nur ein mittelmäßiges Team mit ihm ein Risiko eingehen würde. Ein Wechsel nach Saudi-Arabien ergibt da deutlich mehr Sinn.

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Kylian Mbappé (PSG)

Für kurze Zeit sah es tatsächlich so aus, als ob Kylian Mbappé im Sommer 2023 nach Saudi-Arabien wechselt. Doch obwohl PSG ein Angebot von Al-Hilal in Höhe von 300 Millionen Euro annahm, wollte der Stürmer nicht einmal über einen möglichen Transfer verhandeln.

Das ist wahrscheinlich immer noch der Fall. Aber es wäre keine Überraschung, wenn Al-Hilal - oder ein anderes Team aus der Profiliga - es im Januar 2024 erneut versuchen würde. Schließlich muss PSG Mbappé dringender denn je verkaufen, weil der Meister der Ligue 1 sonst den wertvollsten Spieler der Welt ablösefrei abgeben müsste.

Tatsache ist jedoch, dass Mbappé alle Trümpfe in der Hand hält. Er kann seit Jahresbeginn mit anderen Klubs über einen Wechsel im Sommer verhandeln - und alle europäischen Spitzenklubs werden versucht sein, den Weltmeister im nächsten Sommer ablösefrei zu verpflichten, selbst wenn man seine kolossalen Gehaltsforderungen berücksichtigt.

Wenn der 24-Jährige also nicht zu Real Madrid wechselt, wird er wohl bei einem der großen Klubs der Premier League landen ...

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Luka Modric (Real Madrid)

Der Kroate verlängerte im vergangenen Sommer seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. Aber es gibt keine Garantie, dass der Kroate bis zum Ende der Saison im Santiago Bernabéu bleiben wird. Der Berater des Mittelfeldspielers hat bereits zugegeben, dass sein Klient offen für einen Wechsel im Januar sei.

"In diesem Sommer gab es Interesse [von saudischen Vereinen] an Modric mit dem Ziel, ihn zu verpflichten", erklärte Borja Couce letzte Woche gegenüber Shoot. "Der Spieler hat mehrere Angebote, von einem Verein aus der Hauptstadt und einem anderen Verein. Modric denkt derzeit an Real Madrid, aber die Idee, dass er in die saudische Profiliga wechselt, ist möglich, wenn das Angebot angemessen ist."

Der Ball liegt nun in den Händen der Saudis. Angeblich hat Modric auch ein Angebot von Inter Miami, um dort seine Karriere an der Seite von Lionel Messi zu beenden. Wenn es ihm aber nur nach dem Geld geht, wird er wohl nach Saudi-Arabien wechseln.

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Thomas Partey (Arsenal)

Nachdem Arsenal im vergangenen Sommer viel Geld für Declan Rice ausgegeben hatte, schienen die Tage von Thomas Partey in Nordlondon gezählt. In Italien wurde unter anderem berichtet, dass sich der Ghanaer trotz großen Interesses aus Saudi-Arabien mit Juventus geeinigt habe.

Am Ende blieb Partey im Emirates, doch die Spekulationen um seine Zukunft haben in den letzten Monaten nicht nachgelassen. Der Ghanaer hat eine von Verletzungen geplagte Saison hinter sich, und selbst wenn er zum Einsatz kam, wurde er von Mikel Arteta oft als Aushilfs-Rechtsverteidiger eingesetzt.

Sollte sich Partey im Januar zu einem Wechsel entschließen - was angesichts des offensichtlichen Interesses des FC Arsenal an der Verpflichtung eines weiteren Mittelfeldspielers durchaus möglich ist - bleibt Turin ein mögliches Ziel, vielleicht auf Leihbasis.

Aber Saudi-Arabien könnte mittlerweile ein attraktives Ziel für einen 30-jährigen Spieler sein, der um seine Form und Fitness kämpft.

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Richarlison (Tottenham)

Richarlison leidet seit seinem Wechsel von Everton zu Tottenham im Sommer 2022 sowohl unter mentalen als auch physischen Problemen. Der Brasilianer hat in dieser Saison unter Ange Postecoglou seine Form wiedergefunden, aber die Gerüchte, dass die Spurs im Winter einen Stürmer als Ersatz für den Brasilianer holen wollen, halten sich hartnäckig.

Die Spurs wollen ihren ohnehin schon schmalen Kader nicht mit einem Abgang weiter schwächen, denn die Rückkehr in die Champions League ist das Ziel. Aber Klub-Boss Daniel Levy dürfte im Sinne des Klubs handeln, wenn er ein Angebot für Richarlison annimmt, bei dem er den Großteil der 70 Millionen Euro einnimmt, die er für den Angreifer vor rund anderthalb Jahren gezahlt hat.

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Mohamed Salah (Liverpool)

Der Traumtransfer der Saudis: Mohamed Salah ist nicht nur eine Liverpool-Legende, sondern ein Idol für Muslime auf der ganzen Welt. Im Gegensatz zu vielen anderen großen Namen, die heute in Saudi-Arabien spielen, ist der Flügelstürmer auch immer noch auf dem absoluten Höhepunkt seines Könnens - wie er in dieser Saison wieder einmal in der Premier League unter Beweis stellt.

Liverpool weigerte sich jedoch, Salah kurz vor dem Ende des Sommertransferfensters für die stolze Summe von 170 Millionen Euro an Al-Ittihad zu verkaufen, weil die Reds ihre Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Champions League nicht zerstören wollten - und daran hat sich nichts geändert.

Wenn überhaupt, dann ist die Entschlossenheit der Klubchefs in der Zwischenzeit nur noch stärker geworden - weil Salah ein Schlüsselspieler im Titelkampf ist. Obwohl die jüngsten Berichte darauf hindeuten, dass der PIF im Januar ein weiteres Angebot abgeben wird, ist es wahrscheinlich, dass die Saudis bis zum Sommer warten müssen, bis ihr Traum Wirklichkeit wird.

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Raphaël Varane (Manchester United)

Angesichts des katastrophalen Zustands der Abwehr von Manchester United ist das Abrutschen Raphaël Varanes in der Hackordnung im Old Trafford eine der überraschendsten Entwicklungen der bisherigen Saison. Sogar Jonny Evans und Harry Maguire werden ihm vorgezogen! Daher ist es durchaus möglich, dass der Franzose im Januar den Verein verlässt, wenn ein gutes Angebot für den Innenverteidiger eingeht.

An Interessenten wird es Varane sicher nicht mangeln, aber für einen Klub, der von PIF unterstützt wird, ist der 30-Jährige, der bereits so ziemlich alle wichtigen Titel im Verein und mit Frankreich gewonnen hat, die perfekte Verpflichtung. Ein letzter, großer Zahltag könnte für den Weltmeister von 2018 durchaus attraktiv sein.