Die Dicke trällert schon

Von SPOX
Aston Villa steht nach der Hinrunde mit heruntergelassener Hose da
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De Graafschap (Eredivisie, 5 Punkte, 1 Sieg, 15:39 Tore)

Im Sommer des vergangenen Jahres konnte in der Gemeinde Doetinchem noch groß gefeiert werden. Denn da stand fest, dass der heimische Klub De Graafschap in der Saison 2015/16 wieder in der der Eredivisie, spielen wird.

Doch die Aufstiegseuphorie hielt nicht lange an. Erst Ende November gelang gegen den SC Cambuur der erste Sieg. Es sollte bis zum Jahreswechsel der einzige bleiben und so ist die Bilanz nach 17 Spielen mehr als mager: Mit fünf Punkten liegt De Graafschap abgeschlagen am Tabellenende der Liga.

Dabei hätte das Jahr 2015 fast mit einem Paukenschlag geendet. Beim Aushängeschild des niederländischen Fußballs, Ajax Amsterdam, schnupperte das Schlusslicht an der Sensation. Kurz vor der Halbzeitpause gelang Stürmer Kristopher Vida der umjubelte Ausgleich für sein Team. Bis zur 70. Minute verteidigten die Blau-Weißen mit viel Herzblut das Unentschieden. Doch dann zerstörte Riechedly Bazoer mit seinem Tor die Hoffnung der Gäste .

Ein gutes Beispiel dafür, wie die meisten Spiele von De Graafschap abliefen: Nur bei drei Niederlagen kassierte man mehr als zwei Gegentore, die höchste Pleite war das 3:6 gegen den PSV. Im Grunde ein Ausrutscher der ansonsten ordentlichen Defensive, zumindest unter Berücksichtigung des Tabellenplatzes.

Ruf einer Fahrstuhlmannschaft

Größere Sorgen bereitet die Offensive denn nach der Hinrunde stehen nur 15 Tore zu Buche - mehr als zwei Tore brachte kein Spieler zu Stande. Nur wenn die Ladehemmung überwunden wird, ist der Klassenerhalt noch möglich. Platz 18 bedeutet den direkten Abstieg, mit Platz 17 dürfte man an der Relegation teilnehmen. Doch acht Punkt Rückstand sind eine Menge Holz.

Ein wirklich neues Gefühl wäre ein Abstieg für die Blau-Weißen übrigens nicht. Mühsam haben sie sich in den letzten Jahren den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft erarbeitet. Den Aufstiegen 2007 und 2010 folgte jeweils zwei Jahre später der Abstieg. Diesmal sieht es so aus, als müssten die Segel schon nach einer Saison wieder gestrichen werden.

"De Superboeren"

Dementsprechend groß ist die Anspannung vor dem Wiederauftakt. "Im Januar spielen wir Zuhause gegen Excelsior und Den Haag. Das werden direkt zwei sehr wichtige Spiele für uns, wenn wir den Anschluss schaffen wollen", sagte Manager Peter Hofstede zu Beginn des Jahres.

Wenn es nicht klappt, kann sich der Verein zumindest seines großartigen Spitznamens rühmen. "De Superboeren" greift die Beleidigungen der Fans der großen Vereine wie Ajax oder Feyenoord auf, die die Gäste im Stadion zumeist mit "Bauern"-Rufen begrüßen. Und super kann De Graafschap dann ja sportlich wieder in der zweiten Liga sein.