Rubiales hatte Mittelfeldspielerin Hermoso am Sonntag bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im WM-Endspiel gegen England unvermittelt auf den Mund geküsst. Es hagelte Kritik, die Aktion erregte international Aufsehen. Der Verband hat für Freitag eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach von einer "inakzeptablen Geste", Rubiales' Entschuldigung sei "unzureichend".
Die Gewerkschaft, die Hermosos Interessen in dieser Angelegenheit vertritt, lehne "jede Haltung oder jedes Verhalten ab, das die Rechte von Fußballerinnen verletzt", hieß es. Futpro setze sich dafür ein, dass solche Handlungen "niemals ungestraft bleiben, dass sie sanktioniert werden und dass die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um Fußballerinnen vor Handlungen zu schützen, die wir für inakzeptabel halten".
Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro forderte zudem eine Untersuchung der FIFA gemäß des Ethikkodex des Weltverbandes. Rubiales, der als Vizepräsident im UEFA-Exekutivkomitee sitzt, habe den "besonderen Moment" für Hermoso "beschmutzt", schrieb FIFPro. Körperliche Annäherungen ohne Zustimmung seien "in keinem Zusammenhang angemessen oder akzeptabel, insbesondere dann nicht, wenn sie von einer Person, die an ihrem Arbeitsplatz eine Machtposition innehat, in eine verletzliche Lage gebracht werden".