Gespickt mit unterhaltsamen Anekdoten erzählt die 36-Jährige aus ihrer bunten Vita: einem in jungen Jahren ausschweifenden Partyleben und verpassten DFB-Lehrgängen, von Konflikten mit ihrer Dauerkonkurrentin Silke Rottenberg und Trainern, Versagensängsten und Wegpunkten, an denen das Scheitern näher lag als der Aufstieg zur Weltfußballerin.
Die Kapitänin der Nationalmannschaft relativiert im Kapitel "Eine einfache Frage" auch, dass es seit einem Interview im Vorfeld der WM 2011 in der Öffentlichkeit heißt, die Weltfußballerin von 2013 sei bisexuell.
"Ich stehe weiter dazu, dass ich es albern finde, dass die Gesellschaft verlangt, dass man sich festlegt", schreibt die zweimalige Welt- und fünfmalige Europameisterin: "Ich war auch mit Männern zusammen, und das jeweils gern, ich mag Männer also wirklich, aber lieben tue ich nun mal Frauen."
"Never fuck the company!"
Mit einer Fußballerin, "geschweige denn einer Mitspielerin", sei sie in ihrer langjährigen und nie geradlinig verlaufenen Karriere aber nie zusammen gewesen: "Der Aspekt war mir auch immer wichtig: Never fuck the company!"
Beziehungen zu Teamkolleginnen ergäben aus ihrer Sicht "nur Stress und langfristige Verwicklungen". Der Umgang mit dem Thema Homosexualität sei im Frauenfußball generell entspannt, womöglich "weil die meisten sich mit der Entscheidung für diesen Sport ohnehin etwas gesucht haben, was lange außerhalb der Norm stand".
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