Eintracht Frankfurt - Schachtjor Donezk 4:1: SGE jubelt nach kurzem Zittern über historisches Achtelfinale

Von Stefan Petri
Eintracht Frankfurt steht im Achtelfinale der Europa League.
© getty

Eintracht Frankfurt hat zum ersten Mal seit 24 Jahren das Achtelfinale eines europäischen Wettbewerbs erreicht. Im Rückspiel der Europa-League-Zwischenrunde gewannen die Hessen gegen Schachtjor Donezk mit 4:1 (2:0). Im Hinspiel hatten sich beide Teams mit einem 2:2 getrennt.

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Hütter musste auf den angeschlagenen Fernandes verzichten, dafür rückte Abraham ins Spiel, Hasebe rückte vor die Dreierkette. Vorn durfte Haller nach Pause im Hinspiel ran, Rebic blieb auf der Bank.

In einer vorsichtigen Anfangsphase wollte kein Team allzu hohes Risiko gehen. Die Eintracht agierte mit kontrolliertem Spielaufbau und schnellem Umschaltspiel. Nach einem ersten Kopfball des guten Haller gelang den Gastgebern mit schnellen Angriffen über die rechte Seite der Doppelschlag. Die Frankfurter Offensive wirkte körperlich überlegen und konnte auch bei langen Bällen gut ablegen und so Angriffe einleiten, man hätte sogar höher führen können.

Nach einer halben Stunde wachte Donezk auf und traute sich mehr, weil Frankfurt sich weiter zurückzog, verlor aber am gegnerischen Strafraum die entscheidenden Zweikämpfe. Trapp musste in Halbzeit eins nur zwei ungefährliche Weitschüsse halten.

In der zweiten Hälfte spielten beide Teams zunächst mit etwas mehr Tempo, das Mittelfeld wurde schneller überbrückt. Weil die Eintracht die eigenen Konterchancen nicht konsequent zu Ende spielte, wurde es nach dem ersten Blackout in der Defensive und dem Anschluss noch richtig eng. Donezk kombinierte besser und spielte sich in der Eintracht-Hälfte fest - bei den Lattentreffern von Marlos (70.) und Taison (79.) hatte die SGE richtig Glück, bevor Haller per Konter für die Entscheidung sorgte.

Donezk versuchte es noch einmal, Joker Rebic machte den Deckel drauf und die Fans, die die Mannschaft trotz einer kurzfristig abgesagten Choreographie über die komplette Spielzeit unterstützten, durften feiern. "Wir werden es genießen", sagte Kapitän Abraham, der die fantastische Stimmung lobte, "aber nicht zu lang, die nächste Aufgabe in der Bundesliga wartet schon."

Daten des Spiels Shakhtar Donezk gegen Eintracht Frankfurt

Tore: 1:0 Jovic (23.), 2:0 Haller (27./HE), 2:1 Moraes (63.), 3:1 Haller (80.), 4:1 Rebic (88.)

  • Zuletzt konnte man 1995 in einem europäischen Wettbewerb so weit kommen. Damals erreichte man im UEFA Cup sogar das Viertelfinale, bevor man an Juventus Turin scheiterte.

  • In den letzten 11 Europapokalspielen traf die Eintracht stets mindestens doppelt. Das schafften unter allen deutschen Teams im Europapokal nur die Bayern zwischen 1995 und 1996.

  • Es war der erste Sieg für die Eintracht nach fünf Remis in Folge in allen Wettbewerben.

Star des Spiels: Sebastien Haller (Eintracht Frankfurt)

Fixpunkt in der Frankfurter Offensive. Führte mit Abstand die meisten Zweikämpfe (28) und gewann über 60 Prozent, spielte zudem mannschaftsdienlich. Verwandelte den Elfmeter souverän, blieb beim 3:1 ebenfalls eiskalt. Hätte sogar noch ein Tor mehr machen können. "Meine Tore waren das Ergebnis der harten Arbeit des Teams", sagte er anschließend. Die Grätsche von hinten gegen Moraes war jedoch mindestens dunkelgelb.

Flop des Spiels: David Khotcholava (Schachtjor Donezk)

Als Innenverteidiger gegen die guten Frankfurter Stürmer zu oft überfordert, verlor sie immer wieder aus den Augen. Blieb beim 1:0 nicht an Jovic dran, ließ Haller bei dessen Großchance zum 3:0 ebenfalls laufen.

Der Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien)

Hatte die Partie gut im Griff, die Gelben Karten waren korrekt. Das Handspiel von Matvyenko war ein klarer Strafstoß. Ebenfalls richtig, in der 49. nicht auf Elfer für Donezk zu entscheiden.

Eintracht Frankfurt - Schachtjor Donezk: Die Reaktionen der Trainer

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Es war ein toller Abend, eine unglaubliche Stimmung im Stadion. Schachtjor Donezk mit 4:1 auszuschalten, das ist schon beeindruckend. Natürlich hatten wir auch das notwendige Glück, gerade bei den Lattentreffern. Meiner Mannschaft ist aber nicht der Saft ausgegangen, doch wir mussten dem Druck standhalten. Wir wussten, dass wir gegen so eine Top-Mannschaft nicht alles verteidigen konnten. Das 3:1 war sicherlich der Knackpunkt für den Sieg."

Paulo Fonseca (Trainer Schachtjor Donezk): "Ich bin natürlich enttäuscht. Glückwünsch an die Eintracht, mit sechs Toren in zwei Spielen haben sie es verdient. Mit ihrer ersten Chance haben sie gleich das Tor gemacht, dann noch der Elfmeter. Danach war es schwierig, aber wir haben in der zweiten Halbzeit reagiert, hatten nach dem Tor noch zwei große Chancen auf den Ausgleich. Wir mussten hohes Risiko gehen und die Eintracht hat mit zwei Konterchancen noch zwei Tore gemacht. Das müssen wir akzeptieren."

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