Christian Heidel: "Kann man das essen?"

SID
Zoltan Stieber (r.) gehörte noch zu den besten besten Mainzern im Spiel gegen Metan Medias
© Getty

Nach einer durchwachsenen Vorbereitung patzte der FSV Mainz 05 gleich zum Auftakt der Pflichtspiel-Saison. Nach dem 1:1 im Qualifikations-Hinspiel der Europa League gegen Gaz Metan Medias warten offenbar schwierige Zeiten.

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Nach dem misslungenen Auftakt der Europa-Tournee hat Verteidiger Niko Bungert vor einem Fehlstart des FSV Mainz 05 in die Bundesliga-Saison gewarnt.

"Es fehlt noch an der Abstimmung und an der Stimmung in der Mannschaft insgesamt. Wir müssen den Willen haben, 90 Minuten Leidenschaft auf den Platz zu bringen", sagte der Torschütze Bungert nach dem enttäuschenden 1:1 (1:0) der Rheinhessen im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde in der Europa League gegen CS Gaz Metan Medias aus Rumänien.

Bungert: "Wir haben andere Ziele"

Einen wundersamen Auftakt wie in der vorigen Saison mit sieben Siegen in den ersten sieben Ligaspielen und dem nur knapp verpassten Bundesliga-Startrekord hält Bungert für undenkbar.

"Wir haben ganz andere Ziele und ganz andere Aufgaben", betonte der 24-Jährige und verweist auf die namhaften Abgänge: "Diese Mannschaft hat nicht mehr viel mit der der letzten Saison zu tun." Die erfolgreiche Ära Boygroup scheint in Mainz endgültig der Vergangenheit anzugehören.

Schon im ersten Pflichtspiel der Saison wurde der zu Bayer Leverkusen abgewanderte Nationalstürmer Andre Schürrle sträflich vermisst. Besonders seine Effizienz. Symptomatisch, dass der einzige Treffer der Mainzer gegen den letztjährigen Siebten der rumänischen Liga aus einer Standardsituation resultierte.

Mainz 05 muss nach 1:1 bangen

Pokal-Auftakt in Zweibrücken

Trotz der durchwachsenen Ausgangsposition für das Rückspiel am 4. August (19 Uhr) in Siebenbürgen wollte FSV-Präsident Harald Strutz nicht schwarzmalen. "Natürlich war das Gegentor ein Stich ins Herz. Aber wir dürfen nicht in große Enttäuschung verfallen", sagte Strutz mit Blick auf die nächste Pflichtnummer.

Am Sonntag (17.15 Uhr im LIVE-TICKER) muss der Fünfte der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit in der ersten DFB-Pokalrunde beim Oberligisten SVN Zweibrücken antreten.

Tuchel mit Zweckoptimismus

Auch Trainer Thomas Tuchel, der die Anforderungen in der Saison 2011/2012 als "Herkulesaufgabe" bezeichnet, wollte nach dem verpatzten Auftritt in der nur halbvollen neuen Arena nicht den Stab über der Mannschaft brechen. "Das Ergebnis fühlt sich bitter an. Aber zur Halbzeit steht es jetzt 1:1. Wir trauen es uns absolut zu, in die nächste Runde einzuziehen", erklärte der 38-Jährige nach einem Spiel der vergebenen Chancen.

Positiv stimmen dürften Tuchel die Leistungen seiner Neuverpflichtungen. Besonders die in der Startelf stehenden Zdenek Pospech, Zoltan Stieber und Anthony Ujah deuteten an, dass sie durchaus Verstärkungen für die Mainzer sein können.

Bezeichnend, dass der starke Mittelfeldspieler Stieber, für 1,5 Millionen Euro von Alemannia Aachen geholt, den Führungstreffer von Bungert per Freistoß (31.) vorbereitete.

Ujah erspielt sich viele Chancen

Der aus Kopenhagen gekommene Tscheche Pospech hat als linker Verteidiger offenbar das Potenzial, den wie Lewis Holtby nach Schalke gewechselten Österreicher Christian Fuchs zu ersetzen, obwohl er gelernter Rechtsverteidiger ist. Auch der erst 20-jährige Nigerianer Ujah erspielte sich als einzige Mainzer Spitze viele Chancen - nutzte sie aber nicht.

Gewöhnen müssen sich die Mainzer wohl auch noch an ihre neue Arena, die urbaner daherkommt als das gemütliche Stadion am Bruchweg. Für die Zuschauerzahl von nur 15.759 hatte Manager Christan Heidel gleich zwei Erklärungen parat: "Es ist noch Urlaubszeit. Außerdem haben sich beim Namen unseres Gegners wohl einige gefragt, ob man das essen kann", witzelte Heidel.

Der FSV Mainz 05 in der Übersicht

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