Porto und Villarreal schon durch - Kiew zittert

Von SPOX
Villarreal-Stürmer Giuseppe Rossi erzielte beim 5:1 gegen Twente sein neuntes EL-Tor
© Getty

Die Europa-League-Favoriten FC Porto und FC Villarreal haben im Viertelfinal-Hinspiel beide ungefährdete 5:1-Siege gefeiert und können sich schon auf ein Duell im Halbfinale einstellen. Ähnlich klar besiegte Benfica den niederländischen Tabellenzweiten PSV Eindhoven. Nur bei Dynamo Kiew gegen Sporting Brage wurde die Entscheidung aufs Rückspiel vertag. Das steigt dann allerdings ohne Superstar Andrij Schewtschenko, der vom Platz flog.

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FC Porto - Spartak Moskau 5:1 (1:0)

Tore: 1:0 Falcao (38.), 2:0 Varela (64.), 3:0 Maicon (69.), 3:1 K. Kombarow (71.), 4:1, 5:1 Falcao (84., 90.)

Klare Sache für den frischgebackenen portugiesischen Meister, der sich jetzt schon auf ein Halbfinale gegen den FC Villarreal einstellen darf. Der FC Porto spielte wie gewohnt im 4-3-3, Nicolas Otamendi hatte durch die Gelb-Rote Karte beim Meisterschaftsspiel bei Benfica seinen Platz an Maicon verloren.

Spartak Moskau begann im 4-4-1-1 mit Alex als hängende Spitze hinter Welliton. Nach der perfekten Meisterschaft warnte Porto-Coach Andre Villas Boas vor der Partie: "Das Wichtigste wird sein, von Euphorie wieder auf Wettbewerbsmodus umzuschalten." Sein Team brauchte prompt eine Weile, ehe die vom Feiern müden Kicker so richtig wollten.

Dann aber servierte Alvaro Pereira eine scharfe Flanke von links in den Strafraum und Toptorjäger Falcao war per Flugkopfball zur Stelle (38.), "el Tigre" hatte seit Dezember nicht mehr getroffen.

Sturmkollege Hulk machte derweil erst nach einer Stunde auf sich aufmerksam - aber wie: Ein Freistoß aus gut 28 Metern sprang zum Pech der Hausherren von der Unterkante der Latte ins Feld zurück, Fernando vergab den Nachschuss (60.).

Nur Minuten später war Silvestre Varela mit dem 2:0 zur Stelle, nachdem ihm Falcao den Ball mit der Brust einschussbereit vorgelegt hatte (64.). Beim 3:0 half Spartak-Keeper Andrei Dikan eifrig mit, der einen Kopfball von Maicon über die Linie rutschen ließ (69.).

Bei den Russen kam mit dem Treffer von Kirill Kombarow, der eine Unachtsamkeit der Porto-Abwehr zum 1:3 nutzte (71.), noch einmal Hoffnung auf.

Doch Falcao legte mit seinem neunten und zehnten Saisontreffer nach (84., 90.). Marcos Rojo fehlt Spartak im nahezu bedeutungslosen Rückspiel am kommenden Donnerstag gelbgesperrt. Porto wird in Moskau seine Kräfte schonen können.

 

FC Villarreal - Twente Enschede 5:1 (3:0)

Tore: 1:0 Marchena (22.), 2:0 Borja Valero (43.), 3:0 Nilmar (45.), 4:0 Rossi (55.), 5:0 Nilmar (80.), 5:1 Janko (90.)

Nur zwei der letzten neun Spiele hatte Villarreal in der heimischen Liga gewonnen, der Vorsprung auf Platz fünf ist dennoch komfortabel. Gegen den holländischen Meister stand Villarreal in der Anfangsphase sicher und überließ den Gästen weitestgehend den Ball.

Auf der anderen Seite schlugen die Spanier, bei denen Nationalspieler Joan Capdevila nur auf der Bank saß, eiskalt zu: Ecke Borja Valero von links, Verlängerung von Jose Catala und Carlos Marchena war per Kopf zur Stelle (22.).

Bei den Gästen musste Stürmer Luuk de Jong schon früh verletzt für Marc Janko Platz machen und Villarreal drehte plötzlich auf: Nilmar scheiterte noch am Pfosten (34.), doch Borja Valero stellte nach Pass von Santi Cazrola kurz vor der Pause auf 2:0 (43.).

Der FC Twente, bei dem Roberto Rosales das Rückspiel gelbgesperrt verpassen wird, war nun völlig von der Rolle. Kapitän Peter Wisgerhof legte Nilmar das 3:0 quasi vor (45.). Nilmars Sturmpartner Giuseppe Rossi legte nach der Halbzeitpause nach und streichelte einen Schlenzer ins linke Toreck - 4:0 (55.). Es war bereits Rossis neuntes EL-Saisontor.

Von Enschede gab es in dieser Phase nur eine unschöne Szene: Janko foulte Villarreal-Kapitän Gonzalo in Höhe der Mittellinie rotverdächtig. Der Österreicher sah Gelb, Gonzalo musste verletzt ausgewechselt werden (71.) und droht für das Rückspiel auszufallen.

Nilmar setzte mit einer simplen Körpertäuschung nach Zuspiel von Rossi das 5:0 (80.) und stellte damit die Weichen endgültig auf Halbfinale, auch wenn Janko in der Schlussminute noch per Kopf der Ehrentreffer gelang (90.).

Kleine Randnotiz: Cazorla und Nilmar holten sich in der Schlussphase noch eine Gelbsperre fürs Rückspiel ab, um im Halbfinale sicher dabei sein zu können.

Dynamo Kiew - Sporting Braga 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Jarmolenko (6.), 1:1 Husjew (13., Eigentor)

Gelb-Rote Karte: Schewtschenko (61./Kiew)

Dynamo Kiew hatte sich in den Runden zuvor etwas überraschend gegen Besiktas und Manchester City durchgesetzt und erwischte auch gegen Liverpool-Bezwinger Sporting Braga den besseren Start.

Oleh Husjew setzte sich auf dem rechten Flügel gegen Paulo Cesar durch, seine Flanke drückte Andrij Jarmolenko mit der Stirn ins Netz (6.) - sein drittes Saisontor.

Braga gelang jedoch mit der ersten Offensivaktion der Ausgleich: Ein Eckball von links flog flipperartig durch den Strafraum, Husjews Oberschenkel bugsierte den Ball schließlich unglücklich ins Tor (13.).

Quasi im Gegenzug vergab Jarmolenko die Chance zum 2:1, er scheiterte freistehend an Artur (16.). Der Keeper blieb auch bei einem Kopfball von Jarmolenko Sieger (42.).

Nach der Pause gab es Aufregung um den eingewechselten Superstar Andrij Schewtschenko: Der kassierte nämlich innerhalb von 16 Minuten zweimal Gelb und fehlt damit im Rückspiel (61.).

Bei der zweiten Verwarnung hatte der 34-Jährige einen Abseitspfiff von Schiedsrichter Björn Kuipers überhört und den Ball ins Tor geschossen.

Das Spiel verflachte darauf hin. Kiew konnte in Unterzahl nicht mehr zulegen, Braga wollte kein allzu großes Risiko gehen. Die Entscheidung fällt damit im Rückspiel.

 

Benfica Lissabon - PSV Eindhoven 4:1 (2:0)

Tore: 1:0 Aimar (37.), 2:0, 3:0 Salvio (45., 51.), 3:1 Labyad (80.), 4:1 Saviola (90.)

Auch im Estadio da Luz gab es angesichts von 15:2-Torschüssen einen klaren Sieger. Benfica begann im 4-3-3 mit Javier Saviola, Oscar Cardozo und Pablo Aimar im Angriff. Eindhoven wollte in Abwesenheit von Ola Toivonen (Oberschenkel) mit Balazs Dzsudzsak, Marcus Berg und Jeremain Lens dagegen halten.

Die ersten beiden Torchancen ließ Saviola liegen - einmal rettete dabei der Pfosten für PSV-Keeper Andreas Isaksson (7.). Der Schwede entschärfte anschließend ein Geschoss von Cardozo (30.) und hatte Glück, das Nicolas Gaitan das leere Tor verfehlte (31.).

Zwei Minuten später stand Cardozo beim vermeintlichen Führungstor im Abseits (33.). Beim nächsten Angriff machte es Aimar besser: Nach Zuspiel von Gaitan wehrte der PSV zu kurz ab, Aimar traf aus 13 Metern zur längst fälligen Führung (37.).

Einmal in Fahrt, war Benfica nicht mehr zu bremsen: Eduardo Salvio traf kurz vor der Pause nach Vorlage von Fabio Coentrao und Gaitan per Hacke (45.), und legte nach dem Seitenwechsel mit einem sehenswerten Treffer nach feiner Einzelaktion nach (51.).

Eindhoven hingegen spielte vorne zu harmlos und leistete sich hinten viele grobe Schnitzer.

Lens ließ die erste halbwegs brauchbare Chance achtlos liegen (65.). Der eingewechselte Zakaria Labyad nutzte einen Fehler von Benfica-Torwart Roberto zum Auswärtstor (80.), bevor Saviola den alten Abstand wieder herstellte (90.).

Im Rückspiel muss der PSV also drei Tore aufholen - und das ohne die gelbgesperrten Orlando Engelaar und Erik Pieters.

Das Europa-League-Viertelfinale auf einen Blick