"Das ist unfassbar": Naturschützer gehen auf französische Nationalmannschaft los

Nach ihrem 1:0-Sieg im Achtelfinale gegen Belgien reisten die Franzosen per Charterflug von Düsseldorf nach Paderborn. Inklusive Anfahrt zum Flughafen, Check-in, Boardingzeit und Fahrt ins Mannschaftsquartier nach Bad Lippspringe benötigten die Stars um Kylian Mbappé offenbar rund zwei Stunden. Die Busfahrt hätte wohl maximal die gleiche Zeit in Anspruch genommen.

"Das ist in der Tat unfassbar. Das ist eines der absurdesten Beispiele, die ich bislang gehört habe", schimpfte Werner Reh, Verkehrsreferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

"Ich gehe mal davon aus, dass die Mannschaft unter dem Strich sogar Zeit verloren hat", sagte Reh weiter: "Wir sind in einer Ideologie gefangen, dass ein Flug immer schneller ist als die Fahrt mit dem Zug oder dem Bus. Das ist aber vor allem bei innerdeutschen Flügen oft nicht der Fall."

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Frankreich stellt Antrag auf Umgehung des Nachtflugverbots

Die Franzosen hatten für den Flug sogar einen Antrag auf Umgehung des eigentlich geltenden Nachtflugverbots gestellt, wie das zuständige NRW-Umweltministerium dem Kölner Stadt-Anzeiger bestätigte.

"Dieser Antrag basierte auf dem Erlass vom 27. Juni für die K.-o.-Runde und bezieht sich ausschließlich auf Abflugzeiten", wurde ein Ministeriumssprecher zitiert.

In dem Erlass sind vom NRW-Umweltministerium die Ausnahmen für das Nachtflugverbot während der EM-K.-o.-Phase für Flüge der teilnehmenden Mannschaften geregelt.

Auch die deutsche Nationalmannschaft profitierte davon nach dem 2:0-Sieg gegen Dänemark und flog von Dortmund nach Nürnberg, um von dort ins Quartier nach Herzogenaurach zu gelangen.