Schürrle-Premierentor bei lockerem BVB-Sieg

Andre Schürrle erzielte sein erstes Pflichtspieltor für Dortmund
© getty

Borussia Dortmund hat sich in der 1. Runde des DFB-Pokals bei Regionalligist Eintracht Trier durchgesetzt. Mit vier Neuzugängen in der Startelf siegte der BVB problemlos 3:0 (3:0).

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Vor 10.805 Zuschauern im ausverkauften Moselstadion entschied Shinji Kagawa die Partie mit einem Doppelpack (8., 33.) bereits in der ersten Hälfte. Andre Schürrle erhöhte unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff auf 3:0. Es war bei seinem Pokal-Debüt sein erstes Pflichtspieltor für den BVB.

Neuzugang Raphael Guerreiro feierte mit seiner Einwechslung sein Pflichtspieldebüt für die Borussia. Nach dem Erfolg in der ersten Pokalrunde startet der BVB am Samstag zuhause gegen Mainz 05 auch in die Bundesliga-Saison (15.30 Uhr im LIVETICKER).

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Trier gibt es im Vergleich zum letzten Regionalliga-Spiel (1:3 bei Kaiserslautern II) zwei personelle Wechsel: Maurer und Gladrow spielen anstelle von Alawie und Dartsch (beide Bank).

Tuchel nimmt zwei Veränderungen gegenüber dem Supercup gegen die Bayern (0:2) vor: Weidenfeller ersetzt Bürki (Bank) im Tor. Zudem spielt Schürrle anstelle von Ramos, der ebenfalls auf der Bank sitzt. Mit Bartra, Dembele, Rode und Schürrle starten vier Neuzugänge beim BVB. Götze steht mit leichter Muskelverhärtung nicht im Kader.

8., 0:1, Kagawa: Der BVB baut schnell über die linke Seite auf. Schürrle flankt scharf in die Mitte, wo sich Aubameyang gegen Dingels behaupten kann. Von dort springt der Ball Kagawa vor die Füße, der aus zwölf Metern einschiebt.

20.: Bartra öffnet mit einem starken Ball auf Aubameyang, der halblinks im Strafraum frei durch ist. Der Gabuner chippt den Ball über Keilmann an den langen Pfosten!

33., 0:2, Kagawa: Castro leitet den Ball aus dem Zentrum perfekt auf Kagawa weiter. Der Japaner schiebt aus kürzester Distanz ohne Schnörkel mit links ein. Es ist sein 50. Pflichtspieltor für Dortmund. Damit zieht er an Lucas Barrios (49) vorbei.

45.: Schmelzer bringt eine Hereingabe von links knallhart flach ins Zentrum. Schürrle steht am Fünfmeterraum, hält den Fuß aber zu lässig hin, sodass der Ball knapp links am Tor vorbeigeht.

45., 0:3, Schürrle: Wenige Sekunden später macht er es besser - wenn auch mit einigem Dusel. Aubameyang chippt den Ball von rechts in den Strafraum, wo Schürrle völlig allein angerannt kommt. Er schafft es, im komplett offenen Tor Keeper Keilmann zu treffen. Dennoch fällt der Ball neben dem langen Pfosten ins Tor. Aubameyang ist in seinem 15. Pokalspiel zum 15. Mal direkt an einem Treffer beteiligt (zehn Tore, fünf Vorlagen).

50.: Erst bekommt Schürrle, der bei einer Flanke zum Kopfball ansetzt, Keilmanns Schulter an die Schläfe. Der Ball fällt Kagawa vor die Füße, der mit dem Nachschuss aus acht Metern in der Abwehr hängen bleibt.

53.: Dembele flankt von rechts auf Aubameyang, der schulbuchmäßig hochsteigt und aus elf Metern an die Latte köpft!

73.: Der eingewechselte Mor zieht am Strafraum mit links ab - Keilmann fischt den Ball aus dem Winkel.

76.: Billard im Trierer Strafraum, am Ende landet der Ball sieben Meter vor dem Tor bei Ramos, der die aufspringende Kugel voll aufs Tor knallt. Weilmann kann aus kürzester Distanz parieren.

87.: Mor setzt sich am Strafraum stark durch und legt quer auf Aubameyang. Dessen Schuss von halblinks klatscht wieder an den linken Pfosten!

Fazit: Hochverdienter und zu keinem Zeitpunkt gefährdeter Sieg des BVB, der über 90 Minuten Tuchels Matchplan konsequent umsetzte.

Der Star des Spiels: Shinji Kagawa. Entschied die Partie durch seine Zielstrebigkeit früh zugunsten des BVB und nahm dem Außenseiter so jeglichen Wind aus den Segeln. Anschließend immer wieder an einigen guten Umschaltmomenten im Dortmunder Spiel beteiligt.

Der Flop des Spiels: Michael Dingels. Konnte sich im Zweikampf mit den Offensivspielern des BVB nie behaupten. Beim 0:1 zu zögerlich gegen Aubameyang. Auch sonst nicht immer konsequent beim Einrücken: Ließ einige Male Lücken, durch die Bartra Aubameyang und Schürrle schicken konnte.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe. Hatte das Spiel gut im Griff. Musste selten ernsthaft eingreifen, überzog höchstens mit der Gelben Karte für Schürrle, die im Verhältnis zur Verwarnung für Riedel zu hart wirkte.

Das fiel auf:

  • Der BVB, der im 4-2-3-1 auflief, war im Spielaufbau abwechslungsreich und flexibel. Es gab nicht den einen Aufbauspieler, vielmehr wechselten sich die Sechser Castro und Rode ab mit den Innenverteidigern Sokratis und Bartra ab, wenn es darum ging, das Spiel aus der eigenen Hälfte zu eröffnen. Hummels' Abwesenheit im eigenen Ballbesitz hat im Sommer also durchaus zur Anpassung des BVB-Spiels geführt.
  • Trier agierte aus einer 5-4-1-Grundordnung heraus - mit dem etatmäßigen Spielmacher Lienhard als Mittelstürmer in der Spitze. Eintracht-Coach Peter Rubeck hatte angekündigt, einen spielstarken Stürmer aufbieten zu wollen. Der kam jedoch überhaupt nicht zu Aktionen.
  • Die Eintracht versuchte gar nicht, den BVB mit Pressing zu überraschen. Es entwickelte sich von Beginn an ein extrem einseitiges Spiel. Der Ligenunterschied war in vielen Statistiken klar erkennbar: Nach 20 Minuten hatte Trier 31 Pässe gespielt und der BVB ganze 215. Damit kam Dortmund auf 85 Prozent Ballbesitz und die deutlich bessere Passquote (90 zu 53 Prozent). Kein einziger Spieler der Eintracht hatte eine durchschnittliche Position in der gegnerischen Hälfte.
  • Dass der BVB ein dermaßen klares Übergewicht hatte, lag aber nicht nur an der fehlenden Qualität des Gegners. Dortmund presste konsequent weit vorne - mit höchster Bereitschaft, intensive Laufwege zu gehen. Befreite sich Trier mal aus der Klammer, zog der BVB oft direkt das Foul, um Konter zu unterbinden. Allein in der ersten Hälfte foulte die Borussia zehnmal - Trier nur dreimal.

Die 1. Runde des DFB-Pokals in der Übersicht