DFB-Team - Stimmen zum Länderspiel gegen Kolumbien

SID
Rudi Völler
© getty

Deutschland enttäuscht auch im dritten Länderspiel im Juni und verliert gegen Kolumbien. Die Stimmen von RTL.

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Hansi Flick (Bundestrainer): "Ich bin sehr enttäuscht, mir tut es leid für die Fans. Wir wollten etwas ausprobieren, das ging aber in die Hose. Was soll ich sagen? Die Argumente sind nicht auf unserer Seite. Im September müssen wir eine andere Leistung zeigen, eine andere Bereitschaft. Die Kolumbianer waren aggressiv und haben den Körper reingestellt, das fehlt uns. Es ist im Moment ein Kreislauf, den müssen wir durchbrechen. Ich kann den Spielern nichts absprechen, sie wollen. Wir können es aktuell in den Spielen nicht umsetzen. Wir trainieren auf einem sehr guten Niveau. Vielleicht gibt es auch den einen oder anderen, der jetzt noch fehlt und nicht dabei ist. Wir brauchen noch mehr Speed und Tempo vorne, wir haben zu wenig Tiefenläufe, die uns stark machen. Ab September werden wir eine andere Mannschaft sehen, die wir stabilisieren. Wir haben, zehn, zwölf, 14 Spieler, die unser Stamm sind. Wir werden uns einspielen, dann werden die Ergebnisse kommen."

...auf die Frage, ob er an Rücktritt denke: "Meine Idee vom Fußball ist für diese Mannschaft die richtige. So eine Situation habe ich in der Form noch nicht erlebt. Ich kann mit den besten Spielern Deutschlands trainieren, mir macht die Arbeit Spaß. Wir versuchen, es im September besser zu machen."

Rudi Völler (Direktor DFB): "Hansi Flick ist die ärmste Sau, er versucht alles. Das Gesamtpaket der drei Spiele war zu wenig, das muss man einfach sagen. Nach den drei Spielen muss man auch wirklich sagen und anerkennen - das habe ich auch zu Beginn etwas unterschätzt -, dass die Qualität nicht wie noch vor einigen Jahren die allergrößte ist. Daran müssen wir arbeiten. Es waren einige dabei, die werden wir vielleicht im September nicht mehr sehen. Es haben sich alle reingehängt, aber am Ende ist es definitiv auch eine Qualitätsfrage. Der eine oder andere ist in diesen zwei Wochen bei allem Bemühen an seine Grenzen gekommen. Wenn wir die Top-Qualität in Deutschland im Moment nicht haben, müssen wir halt so trainieren und aufstellen und taktisch variieren, dass wir trotzdem eine gute EM spielen. Ich weiß, dass ich das wie Durchhalteparolen anhört. Wenn wir eine gute EM spielen wollen, müssen wir mehr brennen."

Ilkay Gündogan: "Wir haben es nicht geschafft, in den Rhythmus zu kommen, waren nicht mutig genug, gerade im Spielaufbau. Die Pfiffe sind zum Teil berechtigt, man kann das verstehen. Das ist nicht unser Maßstab. Wir wissen, ich weiß genau was nicht gut war und besser werden muss. Das gilt es, gnadenlos anzusprechen. Wenn man es über einen längeren Zeitraum nicht schafft, sein vermutetes Potenzial abzurufen, dann ist es normal, dass die Qualitätsfrage kommt, der muss man sich dann auch stellen."

Leon Goretzka: "Ich weiß nicht, ob bedenklich reicht. Es ist dramatisch, das muss man ganz klar sagen. Es fehlt an allen Ecken und Enden. Das ist summa summarum viel zu wenig. Es fühlt sich an wie in der letzten Saison am Ende bei Bayern München."

Emre Can: "Die Viererkette liegt dieser Mannschaft mehr. Der Trainer hat etwas ausprobiert mit der Dreierkette, das hat nicht funktioniert. Das muss man so klar sagen."

Robin Gosens: "Ich bin nach wie vor überzeugt von unserer Mannschaft, aber natürlich versteht man den Unmut der Fans. Wir kommen da nur raus, wenn wir weiter an uns glauben und daran, dass Deutschland ein starkes Fußballland ist, das die Massen mitreißen kann."

Lothar Matthäus (Rekordnationalspieler): "Die Mannschaft ist verunsichert. Wir haben keine Lösungen. Vorne schlecht, Aufbauspiel schlecht, keine Ordnung, zu viele Fehler. Es ist viel Ratlosigkeit dabei, auch von außen. Es hat nichts funktioniert. Es ist eine Sache des Kopfes, der Einstellung, aber auch der Sicherheit, die sie wegen der vielen Wechsel nicht haben - wie vor der WM."

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