Der Rekordnationalspieler sah "keine glanzvolle Vorstellung" des DFB-Teams in seiner Analyse bei RTL. Liechtenstein habe seine Sache zwar "gut gemacht", doch Deutschland haben eben auch "viele Dinge vermissen lassen, die wir von dieser Mannschaft heute erwartet hätten".
Seine persönlichen Erwartungen jedenfalls wurden enttäuscht, hatte Matthäus doch vor der Partie noch auf einen zweistelligen Sieg Deutschlands getippt.
"Keine Eins-zu-eins-Situationen, schlechte Läufe in die Tiefe, zu langsames Passspiel, viele Rückspiele und auch der Mut hat ein bisschen gefehlt", fuhr Matthäus mit seiner Kritik fort. Zudem merkte der 60-Jährige an, dass Liechtenstein nur ganze drei Fouls begangen und keine Gelbe Karte gesehen habe. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Deutschen kaum direkte Duelle gesucht hätten gegen einen Gegner, der über 90 Minuten fast nur hinten drin stand.
Ein Fakt, der Matthäus nicht entgangen war: "Natürlich war Liechtenstein mit zehn Feldspielern am und im eigenen Strafraum, aber wir haben oft falsche Entscheidungen getroffen", sagte Matthäus. Doch "wenn wir mal etwas versucht und riskiert haben, wurden wir auch gefährlicher", lamentierte der Kapitän der Weltmeister von 1990 und bemängelte: "Das gab es einfach viel zu selten." Und: "Die Standards kamen auch nicht unbedingt gut."
Insgesamt befand Matthäus: "Wir haben es ihnen zu leicht gemacht. Schade für die Zuschauer."