DFB-Team - Mittelfeld-Check vor der EM: Sechs Wackelkandidaten - kassiert Müller Reus?

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DFB-Mittelfeld: Die Wackelkandidaten

Marco Reus (31/Borussia Dortmund)

  • Pflichtspiele Klub 2020/2021: 37 Spiele, 4 Tore, 11 Assists
  • DFB-Team 2020/2021: 0 Spiele, 0 Tore, 0 Assists

Der BVB-Kapitän bringt viel Erfahrung und Qualität mit, seine Teilnahme an der EM ist aber nicht in Stein gemeißelt. Erstens ist die Konkurrenz groß, zweitens spielt Reus in dieser Saison eher unter seinen Möglichkeiten. Und wer weiß, ob der Körper mitmacht. Die Duelle mit Island, Rumänien und Nordmazedonien verpasst der Routinier aufgrund einer Prellung am Fußgelenk.

Julian Brandt (24/Borussia Dortmund)

  • Pflichtspiele Klub 2020/2021: 36 Spiele, 3 Tore, 1 Assist
  • DFB-Team 2020/2021: 4 Spiele, 0 Tore, 0 Assists

Löw strich Brandt für die März-Länderspiele aus dem DFB-Kader. Eine herbe Enttäuschung für den Spielmacher, der sich seit der WM 2018 immer mehr den Ruf des schlampigen Genies erarbeitete. Der Bundestrainer: "Julian hat riesige Fähigkeiten, was die Offensive betrifft. Ich hoffe, dass er da auch eine gute Reaktion zeigt. Ich erwarte von ihm ein bisschen mehr Torgefahr und Abschlüsse. Aber die Tür ist nicht zu."

Julian Draxler (27/Paris Saint-Germain)

  • Pflichtspiele Klub 2020/2021: 23 Spiele, 4 Tore, 4 Assists
  • DFB-Team 2020/2021: 5 Spiele, 1 Tor, 0 Assists

Die öffentliche Empfehlung von Löw vor einem Jahr, sich einen neuen Verein zu suchen, nahm der PSG-Reservist nicht an. Zwar spielte Draxler zuletzt wieder häufiger bei den Franzosen, insgesamt ist die Entwicklung des Ex-Schalkers aber alles andere als zufriedenstellend. Wie Brandt hat Draxler jetzt zwei Monate Zeit, Löw zum Umdenken zu bringen. Mit Blick auf die Konkurrenz ein kompliziertes Unterfangen.

Kai Havertz (21/FC Chelsea)

  • Pflichtspiele Klub 2020/2021: 32 Spiele, 5 Tore, 7 Assists
  • DFB-Team 2020/2021: 3 Spiele, 1 Tor, 3 Assists

Der im vergangenen Sommer für über 80 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea transferierte Linksfuß erlebt eine von Leistungsschwankungen geprägte Premierensaison an der Stamford Bridge. Unter dem neuen Blues-Coach Thomas Tuchel kam Havertz zuletzt wieder öfter zum Zug und wusste dabei auch zu überzeugen. Dennoch muss Havertz konstanter werden und auch in der Nationalmannschaft Argumente für eine Nominierung sammeln.

Amin Younes (27/Eintracht Frankfurt)

  • Pflichtspiele Klub 2020/2021: 20 Spiele, 4 Tore, 2 Assists
  • DFB-Team 2020/2021: 0 Spiele, 0 Tore, 0 Assists

Nach dreieinhalbjähriger Abwesenheit wieder nominiert - und das völlig zu Recht. Younes ist beim Champions-League-Anwärter Eintracht Frankfurt zu einem der besten Bundesligaspieler gereift, spielt unter Adi Hütter auf der "Doppelzehn" mit Daichi Kamada. Löw weiß um die technischen Fähigkeiten, die der kleine Dribbler mitbringt: "Er ist ein Spieler, der besondere Akzente setzt. Ich sehe ihm gerne zu, ich mag diesen Spielertypen. Amin ist immer unter Feuer, ein positiver Charakter, der sofort respektiert und in die Mannschaft integriert ist. Er gibt insgesamt ein gutes Erscheinungsbild ab." Klingt nicht so, als würde es schlecht stehen um Younes' EM-Chancen.

Thomas Müller (31/FC Bayern)

  • Pflichtspiele Klub 2020/2021: 36 Spiele, 13 Tore, 17 Assists
  • DFB-Team 2020/2021: 0 Spiele, 0 Tore, 0 Assists

Rein sportlich gibt es keine Diskussion: Müller muss mit zur EM. Löw hält sich diese Option auch weiterhin offen. Doch ob der Bundestrainer tatsächlich bereit ist, den Umbruch vor seinem Abtritt zu unterbrechen und die ausgebootete Führungskraft zurückzuholen? Vieles kommt darauf an, wie sich die Nationalmannschaft in den nächsten Spielen präsentiert. Nicht auszuschließen, dass der eine oder andere prominente Spieler wie Reus einer Müller-Rückkehr zum Opfer fällt.