Joachim Löw auf der Suche nach neuen Führungsspielern: Kein Status ist sicher

Toni Kroos und Manuel Neuer müssen um ihre Führungsrollen in der Nationalmannschaft kämpfen.
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Toni Kroos (Real Madrid, 29 Jahre):

Er stach rund um die WM in Russland als Kritiker aus der Mannschaft heraus. Sei es seine Generalkritik im vergangenen März ("Einige hatten die Chance, sich zu zeigen, aber das haben sie nicht getan") oder sein Wachrütteln von Leroy Sane ("Man muss ihn dazu bringen, die Topleistung zu bringen").

Kroos schwang sich auch neben dem Platz zum Dirigent auf. Er nahm sich dabei jedoch eine Sonderrolle heraus, die seinen Status als Führungsspieler durchaus ins Wanken bringen könnte. Bei seiner Entscheidung, weiter für das DFB-Team spielen zu wollen, betonte er, dass er Ruhephasen brauche. Volle Leidenschaft und Identifikation klingen anders.

Ob der aktuellen Spielzeit des Mittelfeldstrategen stellt sich die Frage, ob sich Kroos das leisten kann. Die Dieseltraktor-Kritik von Bernd Schuster war nur die Spitze des Eisbergs. Auch bei den Fans und Real-Trainer Santiago Solari beginnt ein Umdenken.

"Die jungen Spieler machen Druck. Die Zeit geht vorbei, die Leute sehen neue Spieler. Das passiert im Fußball, aber auch im normalen Leben", sagte Solari nach dem Clasico in der Liga, in dem Kroos unter Pfiffen nach 55 Minuten ausgewechselt wurde.

Möglicherweise ist das eine Momentaufnahme, möglicherweise hat aber auch Kroos seinen Zenit schlichtweg überschritten.