Fredi Bobic kritisiert Mesut Özil für Rücktritt: "Ehrlich gesagt ein bisschen feige"

Von SPOX
Fredi Bobic: "Mesut Özil wurde benutzt, um zu spalten."
© getty

Fredi Bobic hat Mesut Özil für dessen Statement und die Art und Weise seines Rücktritts aus der deutschen Nationalmannschaft kritisiert. Gleichzeitig glaubt der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt aber auch, dass der 29-Jährige benutzt wurde.

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"Er hätte irgendwo ein Interview geben können, live im TV. Bei uns Fußballern gilt die Regel: 'Sei ein Mann und stell dich'", sagte Bobic im Interview mit der Bild am Sonntag: "Er hat es vorgezogen, über seine sozialen Netzwerke eine schriftliche Erklärung abzugeben - in englischer Sprache. Das hätte ich als deutscher Nationalspieler nicht gemacht."

Özil habe sich mit der Aktion "wahrlich nicht als Teamplayer erwiesen. Ich finde die Art seines Rücktritts ehrlich gesagt ein bisschen feige", so Bobic. Allerdings vermutet der ehemalige Bundesliga-Stürmer, dass Özil schlecht beraten gewesen sei und "dieses Thema nun sehr lange als Rucksack mit sich herumschleppen wird".

Die allgemeinen Rassismus-Anschuldigungen des Arsenal-Spielers sieht Bobic derweil ebenfalls kritisch. "Das finde ich ehrlich gesagt unerträglich. Dieser Pauschalvorwurf des Rassismus entspricht einfach nicht der Realität. Dieser Vorwurf hat mich erschrocken."

Und weiter: "Ich habe nirgends gelesen oder gehört, dass Özil allein daran schuld ist, dass Deutschland ausgeschieden ist. Da werden Sachen vermischt."

Bobic: "Özil wurde benutzt, um zu spalten"

Nun empfiehlt Bobic, dass Özil "in sich gehen" und seine Handlungen hinterfragen sollte: "Er muss überlegen, ob das alles wirklich in seinem Sinne ist, was er losgetreten hat. Klar, er kann sich jetzt in der Türkei abfeiern lassen. Aber das ist ein Trugschluss. Weil er im Endeffekt nur benutzt wurde, um zu spalten - vor allem hier in Deutschland. Und das finde ich vor allem den Türken gegenüber, die hier leben, einfach unfair. Natürlich darf er Kritik ausüben, aber er muss auch Kritik einstecken können."

Überhaupt wundert sich Bobic über Özils Foto mit Türkeis Präsident Erdogan. "Ein Spieler, der schon so lange im Geschäft ist, 29 Jahre alt und Weltmeister, muss wissen, was das für Auswirkungen hat", erklärt er: "Wenn er das nicht weiß, dann ist er entweder total naiv - das kann ich mir bei ihm nicht vorstellen - oder es ist berechnend und er wollte provozieren. Oder aber er ist fremdgesteuert."

Darüber hinaus forderte Bobic, dass sich Bundestrainer Joachim Löw nun klar zur Lage äußern müsse. Dessen Wort habe "Gewicht, er ist gefordert, Stellung zu beziehen".

Mesut Özils Leistungsdaten mit der deutschen Nationalmannschaft

WettbewerbSpieleToreAssists
Freundschaftsspiele30510
WM-Qualifikation20910
WM1624
EM-Qualifikation15512
EM1124
Gesamt922340
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