Spanische Presse nach RB Leipzig vs. Real Madrid gespalten: Leistung des Schiedsrichters ein "Skandal" - RBL wird "unsportliches Verhalten" vorgeworfen

Von Tim Ursinus
Real Madrid gewann gegen RB Leipzig.
© Getty

Der 1:0-Sieg von Real Madrid im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei RB Leipzig wurde von einer mehr als strittigen Schiedsrichter-Entscheidung überschattet. Das brachte Teile der spanischen Presse auf die Palme. Allerdings bekamen auch die Sachsen ihr Fett weg.

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Leipzig war vermeintlich nach zwei Minuten in Führung gegangen, doch der Treffer von Benjamin Sesko wurde von Schiedsrichter Irfan Peljto zurückgenommen.

In der Sitiuation hatte der Torschütze weder im Abseits gestanden, noch ein Foulspiel begangen. Stattdessen stand Benjamin Henrichs bei der vorausgegangen Ecke von Xaver Schlager umgehend hinter Torhüter Andriy Lunin. Dabei gab es einen leichten Kontakt - für den Unparteiischen genug, um den Keeper entscheidend zu behindern. Eine zumindest diskussionswürdige Entscheidung, die auch vom VAR nicht zurückgenommen wurde.

Hinterher tobten Mannschaft und Trainer Marco Rose. Sogar Toni Kroos gestand nach Spielende, dass er das Tor gegeben hätte.

Die in Barcelona ansässigen Sportzeitungen Mundo Deportivo und Sport gingen im Anschluss auf das Schiedsrichtergespann und die Königlichen los.

Real Madrid wird "Schiedsrichterkooperation" vorgeworfen

"Was für ein Skandal! Unerklärliches Tor für Leipzig gegen Real Madrid aberkannt", titelte Mundo Deportivo.: "Van Boekels VAR, der Barça bereits geschadet hat, verleiht Real Madrid wieder Flügel.“

Demnach hätte der Niederländer in der vergangenen Spielzeit bereits zuungunsten des FC Barcelona "schwere Fehler" begangen.

Die Sport schrieb derweil: "Der VAR hilft Madrid auch in der Champions League!" Auch von einer "Schiedsrichterkooperation" war die Rede.

Wie gespalten die Medienlandschaft in Spanien nach dem Spiel war, zeigen die Aussagen von der as und Marca - beide sitzen in Madrid.

"Unsportliches Verhalten" von RB Leipzig?

Die Kritik am Schiedsrichter beruhte auf anderen Gründen. "Leipzigs unsportliches Vorgehen und der Schiedsrichter, der Madrid empörte und fast das Spiel gekostet hätte“, titelte die as.

Die Marca schrieb von einer "der schmutzigsten Aktionen der jüngeren Vergangenheit". Auslöser der drastischen Wortwahl war eine Szene in der zweiten Hälfte, als Siegtorschütze Brahim Diaz zu Boden gegangen war und sich dabei scheinbar verletzte.

"Alle verstanden die 'Botschaft' und blieben stehen, außer (Amadou) Haidara, der das 'Geschenk‘ von Brahim, der den Ball liegen ließ, ausnutzte, um einen gefährlichen Konter einzuleiten, der Real Madrid beinahe ein Tor gekostet hätte."

Real Madrid darf sich durch den knappen Sieg über eine gute Ausgangslage für das Rückspiel freuen. Dann geht es am 6. März im legendären Estadio Santiago Bernabéu in die zweite Runde.