RB Leipzig vs. Paris Saint-Germain - Leipzigs Sportbürgermeister Rosenthal exklusiv: "Irgendwann darf man mal von Tradition sprechen"

Von Ulli Ludwig
RB Leipzig trifft am Mittwochabend auf PSG.
© getty

RB Leipzig empfängt am Mittwochabend (21.00 Uhr LIVE auf DAZN) Paris Saint-Germain. Eigentlich sollte neben Neymar und Kylian Mbappe vor allem Lionel Messi für Furore in der Red-Bull-Arena sorgen - doch der argentinische Weltfußballer reist gar nicht erst an. Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) freut sich dennoch auf die Partie.

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Vor dem Duell spricht Rosenthal exklusiv bei SPOX und Goal über die 2G-Regelung im Leipziger Stadion, Pfiffe von den eigenen Rängen und das Verhältnis der Roten Bullen zu anderen Leipziger Klubs wie Lok oder Chemie.

Außerdem erklärt Rosenthal, warum man bei RB Leipzig dann auch "irgendwann mal von Tradition sprechen darf" und warum diese Diskussion am Ende niemandem weiterhilft.

Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal über ...

... das Spiel RB Leipzig vs. PSG: "Ich bin regelmäßiger Stadiongänger und schaue mir die Spiele an. Am Mittwoch bin ich in jedem Fall auch wieder im Stadion. Ich freue mich, dass so eine fantastische Mannschaft nach Leipzig kommt. Ich hoffe, dass RB Leipzig als Sieger vom Platz gehen wird, weil es für Stadt und Region ein großartiges Ereignis ist."

... den Nutzen für Stadt und Region: "In Leipzig stellen sich die Hotellerie, das Stadtmarketing und der Tourismus natürlich auch auf so ein Spiel ein. Die Menschen sollen dann nicht nur zum Spiel gehen, sondern auch zwei, drei Tage mit der Familie in der Stadt verbringen und den Aufenthalt genießen. RB Leipzig hatte jetzt aber schon mehrere ausverkaufte Champions-League-Spiele, insofern ist das kein Neuland für Stadt und Verein."

... die 2G-Regelung im Leipziger Stadion: "Wir führen grundsätzlich Diskussionen in der Stadt, inwieweit wir als Stadt Leipzig in Kultur und Sport 2G verpflichtend einführen. Insofern ist das, was RB leistet, ein Türöffner, um zu schauen, wie es von den Menschen angenommen wird. Scheinbar funktioniert es, denn das Stadion ist ja ausverkauft. Ich glaube angesichts der Infektionszahlen und der Belegung der Krankenhausbetten auf den Intensivstationen mit Corona-Patienten ist das auch nur folgerichtig. Aus meiner Sicht wäre es nur konsequent, wenn es in den kommenden Bundesliga-Wochen in Leipzig mit der 2G-Regelung weitergeht. Viele mussten in den vergangenen Monaten auf Fußball verzichten und werden das Programm nun wieder nutzen."

Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) freut sich auf die Partie zwischen RB Leipzig und Paris Saint-Germain.
© IMAGO / opokupix
Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) freut sich auf die Partie zwischen RB Leipzig und Paris Saint-Germain.

... Pfiffe von RBL-Fans gegen das eigene Team: "Der Leipziger kann verlieren und viele Pfiffe waren es ja auch nicht. Als Zuschauer muss man grundsätzlich Emotionen aushalten können. Dazu gehört jedes Fanverhalten, was sich in geordneten Bahnen abspielt. RB Leipzig ist ein ehrgeiziger Verein und dort werden sich immer Höchstziele gesetzt. Wenn jemand zu Olympia fährt, will er dort ja auch gewinnen. Insofern würde es mich wundern, wenn man bei RB Leipzig eine andere Marschroute stecken würde. Deshalb denke ich, dass wir uns in den kommenden Jahren auf Höchstleistungen einstellen können."

... das Verhältnis von RBL zu anderen Leipziger Klubs: "Im Sport gibt es immer eine natürliche Konkurrenz. Alle Verantwortlichen der Leipziger Vereine begegnen sich respektvoll und schätzen das gegenseitige Können. Und dass es unter den Fangemeinschaften eine natürliche Konkurrenz gibt, muss man im Sport aushalten. In Leipzig soll der Fußball ein Familiensport sein, wo Eltern mit ihren Kindern ins Stadion gehen und es keine nennenswerten Konflikte vor oder nach dem Spiel gibt."

... Anfeindungen gegen RB Leipzig im Rahmen der Antikommerzdebatte: "Leipzig ist neben Berlin mit Abstand die größte Stadt in Ostdeutschland. Leipzig hat für die WM 2006 ein WM-Stadion errichtet und hat in vielerlei Hinsicht die besten Startvoraussetzungen für ein solches Projekt gehabt. Das Projekt hätte möglicherweise auch in einer anderen großen Stadt im Osten Deutschlands stattfinden können - die gleichen Voraussetzungen gab es in diesen Städten aber nicht. Ich verstehe die Diskussion über dieses Thema, aber das Projekt ist nun bereits über ein Jahrzehnt alt und hat sich seitdem so positiv entwickelt, dass man da irgendwann mal von Tradition sprechen darf. Und wenn jemanden etwas interessiert an diesem Sport, dann ist es doch vor allem der Fußball auf dem Rasen. RB spielt gegen Paris, man hat dies im Hinspiel auf Augenhöhe gemacht und in welcher Form PSG finanziert wird, ist hinlänglich bekannt. In der Champions League und auch in der Bundesliga handelt es sich bei allen Vereinen um Profivereine, welche nach sportlichem aber auch finanziellem Erfolg streben. Man kann sich lange streiten, wann Tradition beginnt, aber diese Diskussion hilft niemandem weiter. Vielleicht ist es an der ein oder anderen Stelle auch eher eine Neid-Debatte."

Champions League, Übertragung am Mittwoch: Wo läuft welches Spiel?

TerminBegegnungEinzelspiel / Konferenz
03.11., 18.45 UhrAC Mailand - FC PortoDAZN / DAZN
03.11., 18.45 UhrReal Madrid - Schachtjor DonezkDAZN / DAZN
03.11., 21.00 UhrManchester City - Club BrüggeDAZN / DAZN
03.11., 21.00 UhrFC Liverpool - Atletico MadridDAZN / DAZN
03.11., 21.00 UhrSporting Lissabon - Besiktas IstanbulDAZN / DAZN
03.11., 21.00 UhrBorussia Dortmund - Ajax AmsterdamDAZN / DAZN
03.11., 21.00 UhrRB Leipzig - Paris Saint-GermainDAZN / DAZN
03.11., 21.00 UhrSheriff Tiraspol - Inter MailandDAZN / DAZN
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