Alles wie 2014 - nur anders

Diego Simeone und Zinedine Zidane standen sich auch als Spieler gegenüber
© getty

Im Finale der Champions League kommt es einmal mehr zum Derbi madrileno . Atletico Madrid duelliert sich mit Stadtrivale Real Madrid um den Pokal der Pokale (Sa., ab 20.30 Uhr im LIVETICKER). SPOX wirft gemeinsam mit dem Institut für Fußballmanagement einen Blick auf die zu erwartenden Taktiken und Schlüsselpunkte.

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Was für ein Spiel ist zu erwarten?

Die vielleicht am einfachsten zu beantwortende Frage vor dem Duell zwischen Real Madrid und Atletico Madrid. Im Finale der Champions League werden beide Teams auf große Experimente verzichten und das umsetzen, was sie bis dorthin gebracht hat.

Natürlich sind Anpassungen an den jeweiligen Gegner zu erwarten und doch ist klar, was sich den Fans im Stadio San Siro bieten wird: Atletico nimmt die Rolle als Underdog gerne an und wird sich so auch im Endspiel viel Zeit im und um den eigenen Strafraum positionieren.

Seltene Ausflüge ins Angriffspressing mit hohem Druck auf den königlichen Aufbau wird es ebenso geben, wie die bärenstarke Strafraumverteidigung, die man schon gegen Barcelona und die Bayern unter Beweis stellte. Einen Großteil der Zeit werden die Rojiblancos also mit Verteidigen beschäftigt sein.

Real mit Ball und gegen Konter

Dementsprechend fällt Real Madrid der Ball zu. Mit Zinedine Zidane haben die Blancos entscheidende Fortschritte im eigenen Ballbesitzspiel gemacht, sind allerdings noch nicht auf einem Niveau mit eben jenen Bayern oder Barcelona anzusiedeln - obwohl der Trainer sichtlich Elemente der beiden taktischen Vorbilder eingebaut hat.

Für sein Real wird es darum gehen, ein solides Bollwerk zu zerspielen und gleichzeitig möglichst alle Konter zu unterbinden. Gute Raumeinteilung, sichere Passabstände und schnelle Zugriffsmöglichkeiten nach Ballverlust sind ebenso entscheidend wie die individuellen Fähigkeiten der Offensivspieler, um auch in Unter- oder Gleichzahlsituationen Chancen kreieren zu können.

Dafür geht den Königlichen nur Raphael Varane ab, der Innenverteidiger fehlt mit einer Oberschenkelverletzung. Zidane etablierte bei Real schnell seine Interpretation einer 4-3-3-Grundformation, die für das Finale nur wenige personelle Fragen offen lässt. Rechts defensiv könnten Danilo oder Dani Carvajal beginnen, die Tendenz geht wohl zum Spanier.

Personalfragen weitgehend geklärt

Im zentralen Mittelfeld spielt Casemiro meist den defensivsten Part, könnte angesichts der zu erwartenden Spielsituation aber ebenfalls von einem tieferen Toni Kroos vertreten werden, der wiederum Platz für Isco auf der linken Achterposition machen würde. BBC als offensive Dreierreihe steht nicht zur Debatte.

Auch der Stadtrivale erfreut sich eines nahezu verletzungsfreien Kaders. Im von Simeone bevorzugten 4-4-2 ist mit Stefan Savic Innenverteidiger Nummer zwei wieder fit, große Fragen in der Personalwahl stellen sich somit eigentlich nicht.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Real Madrid (4-3-3): Navas - Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo - Casemiro, Modric, Kroos - Bale, Benzema, Ronaldo

Atletico Madrid (4-4-2): Oblak - Juanfran, Godin, Savic, Filipe Luis - Saul, Gabi, Fernandez, Koke - Torres, Griezmann