FC Bayern München - Erkenntnisse zum Sieg gegen Mainz: Neuzugang endlich angekommen? Müller wird es nicht einfach haben

Von Tim Ursinus
Joshua Kimmich, Thomas Müller
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FC Bayern: Manuel Neuer kann sich Zeit lassen

"Ich wollte nicht den einfachen Ball spielen, sondern den schwierigen durch die Mitte, weil es einfach auch Spaß macht, wenn man geil herauskombinieren kann", sagte der trotz seines Patzers beim zwischenzeitlichen 5:2 glückliche Sven Ulreich nach dem Spiel und beteuerte, dass sein gescheiterter Versuch auch dem deutlichen Ergebnis geschuldet war.

In diese Kerbe hatte wenige Minuten zuvor auch die Torhüter-Legende Kahn, wohl ohne sich mit seinem Gleichgesinnten abgesprochen zu haben, geschlagen: "Ich habe früher immer gesagt: 'Beim Stand von 5:1 kann man so etwas mal machen. Beim 1:0 wäre mir das nicht passiert.'" Ulreichs Fehler war zwar vermeidbar, wirft aber keinen Schatten auf seine seit Wochen guten Leistungen. Zumal er noch einen - für ihn völlig unberechtigten - Elfmeter hielt.

Seit Ulreich Manuel Neuer, der an einer hartnäckigen Schulterverletzung laboriert, vertritt, hat der deutsche Rekordmeister alle sieben Spiele gewonnen. Die letzte Partie, als Bayerns etatmäßige Nummer eins zwischen den Pfosten stand, war das 2:2 gegen den BVB. Zudem blieb der 34-jährige Ulreich viermal ohne Gegentor, genauso so oft musste er auch den Ball aus dem Netz holen.

"Er hat es wahnsinnig gut gemacht in den letzten Wochen. Man muss ihm ein Kompliment machen, weil er von null auf hundert sofort da war", schwärmte Salihamidzic nach dem Mainz-Spiel. Ulreich sei auch "fußballerisch gut" und gebe der "Mannschaft eine gewisse Souveränität und Sicherheit", ergänzte er.

Manuel Neuer fehlt dem FC Bayern weiterhin.
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Manuel Neuer fehlt dem FC Bayern weiterhin.

Bayerns Sven Ulreich die beste Nummer zwei der Bundesliga?

Die lobende Worte sind zugleich erleichternde. Neuer kann seine "sehr schmerzhafte" (Kahn) Verletzung somit in Ruhe auskurieren und sich auf das Ziel, bei der WM in Katar fit zu sein, fokussieren. "Da muss man sehr intelligent mit umgehen", sprach Kahn aus Erfahrung: "Da muss man ein bisschen aufpassen, dass jetzt nicht zu früh Belastung draufkommt." Ähnlich wie bei Müller gibt es auch bei dem 36-Jährigen noch keinen klaren Zeitpunkt für die Rückkehr.

Dafür gab sich ausgerechnet Ulreich optimistisch, dass ihn Neuer schon bald wieder ersetzen wird. "Manu ist auf dem guten Weg der Besserung. Er macht gute Schritte in die richtige Richtung. Ich gehe davon aus, dass er vor der WM schon noch Spiele machen und eine hervorragende WM spielen wird", sagte er. Es sind Worte, die ihn auch deshalb zur vielleicht besten Nummer zwei der Bundesliga machen.

Denn Ulreich weiß, welche Bedeutung er für die Mannschaft hat: "Ich weiß meinen Wert, auch wenn ich nicht spiele. Es ist wichtig, dass man einen zuverlässigen Torhüter hat, der im Training pusht und sich nie hängen lässt. Dass wir erfolgreich sind, steht über allem."