TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund 1:1: BVB entkommt erster Saisonniederlage unter Favre

Hoffenheims Joelinton erzielte den Siegtreffer gegen den BVB.
© Getty

Borussia Dortmund ist unter Trainer Lucien Favre weiter ohne Niederlage. Der BVB holte am 4. Bundesliga-Spieltag nach 0:1-Rückstand bei der TSG Hoffenheim noch ein 1:1 (0:1). Den Ausgleich erzielte Dortmund in Unterzahl.

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Favre setzte nach dem Ausfall von Alcacer auf Wolf im Sturmzentrum. Hinter ihm agierte Kagawa, der erstmals seit 223 Tagen wieder in der Startelf stand, als Zehner. Der BVB kam anfangs dank seiner Passsicherheit und Flexibilität mehrfach aussichtsreich ins letzte Angriffsdrittel. Es blieb bei guten Ansätzen, denn die Durchschlagskraft fehlte.

Hoffenheim kam über seine Zweikampfstärke ins Spiel und zu Kontern. Die TSG bespielte gezielt die freigewordenen Räume auf den Außen, sobald Schmelzer oder Piszczek weit aufgerückt waren. So auch in der 18. Minute, als Schulz Bittencourt im Zentrum bediente. Bürki kam jedoch gut raus und hielt sein Team mit dem linken Knie im Spiel.

Die TSG erhöhte in der Folge die Frequenz ihrer Angriffe. Brenet verpasste in der 37. Minute noch knapp den Ball. Joelinton machte es kurz vor der Halbzeit besser. Nach einer Fehlerkette in Dortmunds Abwehr, bei der Schmelzer und Diallo die Protagonisten waren, schob Joelinton den Ball im Wegrutschen ins linke Eck.

Bicakcics Treffer zum 2:0 wurde aufgrund einer Abseitsstellung von Bittencourt zurückgepfiffen. Auch Kramaric stand bei seinem Tor (56.) in der verbotenen Zone. Bürki hatte zuvor einen Schuss von Joelinton an den Pfosten gelenkt. Der BVB kam im Gegenzug zu seinem ersten (!) Torabschluss durch Kagawa.

Der BVB in der Folge mit mehr Torschüssen, allerdings weiterhin anfällig in der Defensive. Diallo bezahlte diese Nachlässigkeiten mit der Roten Karte. Pulisic erzielte nach schöner Vorarbeit von Schmelzer und Reus schließlich den etwas glücklichen Ausgleich. Der eingewechselte Belfodil scheiterte in der Nachspielzeit freistehend aus zwei Metern vor dem leeren Tor.

Die Daten des Spiels TSG 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund

  • Tore: 1:0 Joelinton (44.), 1:1 Pulisic (84.)
  • Rote Karte: Diallo (76./BVB)
  • Der BVB konnte nur eines der letzten 19 BL-Spiele nach Halbzeit-Rückstand gewinnen (7 Remis und 11 Niederlagen) - 2:1 gegen Hoffenheim in der Hinrunde der Vorsaison.
  • Marco Reus zog mit seinem 35. Bundesliga-Assist für den BVB mit Jakub Blaszczykowski gleich - kein Spieler bereitete seit detaillierter Datenerfassung durch Opta in der Saison 2004/05 mehr Bundesliga-Tore für Dortmund vor.

  • Für die TSG war es das vierte Gegentor in der Schlussviertelstunde - Liga-Höchstwert.

Der Star des Spiels: Joelinton (TSG Hoffenheim)

Kann keine überragenden Werte vorweisen, war jedoch Hoffenheims wichtigster Mann in der Offensive. Agierte gegen die physisch starken Diallo und Akanji als wertvoller Wandspieler und setzte so seine nachrückenden Mitspieler immer wieder ein. Sorgte zudem mit seinen Dribblings für Gefahr und erzielte das 1:0. Ein zweites Tor blieb ihm verwehrt, weil Bürki stark parierte.

Der Flop des Spiels: Abdou Diallo (Borussia Dortmund)

Am Dortmunder Gegentreffer maßgeblich beteiligt. Seine unzulängliche Kopfballabwehr landete bei Brenet, der auf den Torschützen Joelinton ablegte. Auch beim nicht gegebenen 0:2 hätte er Mitschuld getragen. Flog in der Schlussphase nach einer Notbremse gegen Kramaric vom Platz.

Der Schiedsrichter: Harm Osmers

Stand gleich zu Beginn der Partie im Fokus: Hätte in der 7. Minute auf Elfmeter entscheiden müssen, als Schulz Pulisic auf den Fuß trat. Der US-Amerikaner hob daraufhin zwar etwas zu aktiv ab, ein Foul war es dennoch. Osmers entschied sich nachvollziehbar gegen einen Pfiff, aber Videoassistent Christian Dingert hätte eingreifen müssen. Bicakcics Tor zum 2:0 nicht zu geben, war die richtige Entscheidung. Der Platzverweis gegen Diallo, der Kramaric als letzter Mann nach intensivem Armeinsatz zu Fall brachte, war hart, aber vertretbar. Reus sah das anders. Der BVB-Kapitän kritisierte Osmers und hätte sich ein Eingreifen von Dingert gewünscht: "Das war keine Rote Karte. Beide gehen zum Ball, beide arbeiten mit den Armen. Ich sage eigentlich nie etwas zum Videoschiedsrichter. Aber das hat jeder gesehen, dass es keine Rote Karte war."

TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund: Die Reaktionen der Trainer

Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): "Ich habe ein außergewöhnlich gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen mit zehn ersten Minuten, die nicht so einfach waren. Dann wurden wir besser und haben viele Konter gut gespielt. Wir haben nach dem 1:1 den 'Winner' auf dem Fuß, der gut getan hätte."

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Es war sehr schwer für uns. Wir haben sehr gut angefangen, nach 15 Minuten waren wir aber nicht mehr gut. Fast jeder Ballverlust war ein gefährlicher Konter für Hoffenheim. Nach der Roten Karte haben viele gedacht, es sei vorbei, aber wir sind zurückgekommen. Wir können zufrieden sein, das wissen wir."

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