FC Bayern München - Eintracht Frankfurt 5:1: Bayern schießt sich zur 29. Meisterschaft

FC Bayern München
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Der FC Bayern hat dem Druck Stand gehalten und sich zum 29. Mal die deutsche Meisterschaft gesichert. Durch ein verdientes 5:1 (1:0) über Eintracht Frankfurt retteten die Münchner ihren Zwei-Punkte-Vorsprung trotz des Sieges von Verfolger Borussia Dortmund in Mönchengladbach am letzten Spieltag ins Ziel und feierten anschließend mit Bierduschen den siebten Titelgewinn in Folge.

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Niko Kovac ist damit nach Franz Beckenbauer erst der zweite Akteur, der als Spieler und als Trainer die Schale holte. "Niko Kovac - Du bist der beste Mann", schallte es aus der Südkurve. In einer Woche kann der Kroate seine erste Saison im Pokalfinale gegen RB Leipzig mit dem Gewinn des Doubles krönen. Trotzdem hat Kovac nach Informationen von SPOX und Goal keine Zukunft mehr beim Rekordmeister. Er selbst gehe von einer Weiterbeschäftigung aus und habe Informationen "aus erster Hand", sagte Kovac nach dem Spiel gegenüber Sky.

Die Tore für den FCB vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena erzielten Kingsley Coman (4.), David Alaba (53.), Renato Sanches (58.), Franck Ribery (72.) und Arjen Robben (78.).

Die Frankfurter, für die Sebastien Haller das zwischenzeitliche 1:1 (50.) erzielte, qualifizierten sich dank der späten Mainzer Treffer noch für die Europa League.

FC Bayern - Eintracht Frankfurt: Die Stimmen

Niko Kovac (Trainer FC Bayern München): "Danke an unsere Mannschaft und die Fans, wir haben Großes geleistet. Wir waren im Herbst neun Punkte hinten - ich weiß nicht, ob es so eine Aufholjagd schon mal gegeben hat. Ich bin total happy, total ausgelaugt. Jetzt werden wir uns darauf vorbereiten, dass in der nächsten Woche vielleicht noch was nach geht. Wir wollen das Double, aber wir haben im letzten Jahr gesehen, dass man niemanden unterschätzen darf."

... zu den Fans: "Das ist Wahnsinn. Danke für eure Unterstützung. Jetzt hoffe ich, dass wir den Pokal holen und das Double feiern können."

... über seine Zukunft: "Ich habe im Hintergrund andere Informationen und ich bin davon überzeugt, dass es weiter geht. Sie können mir glauben, dass das Informationen aus erster Hand sind."

Franck Ribery (FC Bayern München): "Es ist mein letzter Moment hier, es geht eine besondere Zeit beim FC Bayern zu Ende. Es waren nicht nur zwei, drei Jahre, sondern zwölf. Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht, jetzt steht erst einmal das Pokalfinale in Berlin an. Schauen wir mal."

Arjen Robben (FC Bayern München): "Es ist ein ganz besonderer Nachmittag. Ich bin sehr, sehr dankbar für die Unterstützung und all die Jahre hier. Ich bleibe für immer ein Bayer."

Thomas Müller (FC Bayern München): "Die Mannschaft hat sich den Arsch aufgerissen und Vollgas gegeben."

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): "Bayern war zwei Klassen besser, wir waren ein guter Gast. Man hat gesehen, dass wir nach 50 Spielen ausgepresst sind wie eine Zitrone, dass die Spieler auf dem Zahnfleisch gehen. Ich bin froh, dass Mainz sein Versprechen gehalten hat."

FC Bayern - Eintracht Frankfurt: Die Analyse

Die Gastgeber begannen mit der gleichen Startelf wie beim 0:0 in Leipzig. Also ohne die drei Publikumslieblinge Robben, Ribery und Rafinha, die vor dem Anpfiff von der Vereinsführung unter großem Jubel verabschiedet worden waren.

Frankfurts Trainer Adi Hütter nahm hingegen einen Wechsel gegenüber dem 0:2 gegen Mainz vor und brachte Jonathan de Guzman für Simon Falette. Auch Torjäger Haller saß also zunächst auf der Bank.

Schon nach vier Minuten sorgte die erste gefährliche Bayern-Aktion für die Führung durch Coman, der dank Thomas Müllers schöner Vorlage und der indisponierten Eintracht-Abwehr sein sechstes Saisontor erzielte.

Danach dominierten die Hausherren das Geschehen bis zur Pause nach Belieben. Die müde wirkenden Hessen konnten sich vor allem beim starken Torhüter Kevin Trapp bedanken, der gegen Alaba (9.), Robert Lewandowski (13.) und Müller (33.) ein 0:2 verhinderte. Zudem hatten die Frankfurter zweimal Glück, als zunächst durch Videobeweis ein Tor von Serge Gnabry wegen Abseits zurückgenommen wurde (26.) und wenige Minuten später de Guzman eine Flanke an die eigene Torlatte lenkte (32.)

Zur zweiten Halbzeit kam Haller für de Guzman und das machte sich schon fünf Minuten später bezahlt, als der Franzose nach Ecke von Filip Kostic und anschließendem Lattenschuss von David Abraham aus kurzer Distanz zum 1:1 traf (15. Saisontor).

Die Eintracht war somit wieder in der Europa League und der FC Bayern wäre bei einem weiteren Gegentreffer die Meisterschale los gewesen. Doch die Spannung währte nur drei Minuten, dann traf Alaba zum erlösenden 2:1, nachdem Trapp einen Schuss von Müller nur nach vorne abwehren konnte.

Nur fünf Minuten später sorgte der eingewechselte Renato Sanches nach Vorarbeit von Coman mit dem 3:1 (58.) endgültig für klare Verhältnisse.

Danach wurde es emotional, als erst Ribery (61.) und dann Robben (67.) unter großem Applaus eingewechselt wurden. Noch größer war der Jubel, als der Franzose (72.) und der Niederländer (78.) ihren Abschied jeweils mit einem Treffer krönten.

Die Daten des Spiels FC Bayern München gegen Eintracht Frankfurt

  • Tore: 1:0 Coman (4.), 1:1 Haller (50.), 2:1 Alaba (53.), 3:1 Sanches (58.), 4:1 Ribery (72.), 5:1 Robben (78.)
  • Erstmals seit der Saison 1999/2000 machte der FCB die Meisterschaft in einem Heimspiel klar, zum ersten Mal überhaupt in der Allianz Arena.
  • Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten feierten die Bayern in der Liga so viele Heimsiege wie gegen Frankfurt (39).
  • Die Münchner verloren keines ihrer letzten 16 Bundesligaspiele gegen die Eintracht.
  • Mats Hummels bestritt sein 300. Bundesligaspiel (75 für Bayern, 225 für Dortmund)

Der Star des Spiels: Renato Sanches (FC Bayern)

Der Portugiese ersetzte den angeschlagenen Goretzka nach 37 Minuten und zeigte eine seiner besten Leistungen im Bayern-Trikot. Erzielte nach schöner Einzelleistung das vorentscheidende 3:1.

Der Flop des Spiels: David Abraham (Eintracht Frankfurt)

Der Argentinier bestätigte seine schwache Form der vergangenen Wochen. Ließ sich von Coman düpieren, kam fast immer einen Schritt zu spät. Entblößte seine Position vor dem 0:1. Hatte mit seinem Latten-Kopfball immerhin einen kleinen Anteil am 1:1.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Der FIFA-Unparteiische hatte die faire Partie im Griff, war immer auf Ballhöhe und musste kaum Verwarnungen aussprechen. Knappe, aber richtige Entscheidung, Gnabrys vermeintliches 2:0 nach Rücksprache mit Video-Schiedsrichter wegen Abseits abzuerkennen.

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