Bayern marschiert - Schalke taumelt

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner
Bastian Schweinsteiger nach seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0
© Getty

Der FC Bayern München hat seine Tabellenführung in der Bundesliga auf 15 Punkte Vorsprung ausgebaut. Am 21. Spieltag siegten die Bayern 4:0 (2:0) gegen den FC Schalke 04.

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SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Drei Änderungen bei den Bayern: Boateng für van Buyten, Robben für Müller und Gomez für Mandzukic. Schalke mit einer Rumpfelf: Fuchs (gesperrt), Huntelaar, Afellay, Uchida, Papadopoulos, Moritz und Marica (verletzt) fehlen. Farfan nach seinem Rückreisechaos erstmal auf der Bank. Dafür spielt Kolasinac hinten links. Höger rückt im 4-3-3 an die Seite von Jones und Neustädter ins defensive Mittelfeld. Pukki beginnt im Sturm.

16.: Schweinsteiger mit einer butterweichen Flanke aus dem linken Halbfeld. In der Mitte schläft Jones, Robben kommt völlig frei an den Ball. Sein Kopfball aus gut acht Metern geht allerdings gut drei, vier Meter rechts am Tor vorbei.

19., 1:0, Alaba (FE): Höger reißt Ribery im Strafraum um - Elfmeter. Alaba verwandelt sicher links unten. Hildebrand fliegt nach rechts.

27.: Alaba zirkelt die Kugel aus dem linken Halbfeld in die Mitte. Schweinsteigers Kopfball geht einen Meter rechts neben das Tor.

32., 2:0, Schweinsteiger: Robben holt 22 Meter vor dem Tor einen Freistoß raus. Schweinsteiger tritt an und zirkelt das Ding mit Zug über die Mauer, an den linken Innenpfosten und ins Tor.

40.: Schöne Kombination am rechten Flügel über Ribery und Gomez. Der legt letztlich auf den Elfmeterpunkt auf Robben ab. Der Niederländer zögert zu lange. Chance vertan.

51., 3:0, Alaba: Robben lässt Neustädter am linken Flügel einfach stehen und haut den Ball flach in den Sechzehner. Gomez legt am Fünfer ab auf Alaba, der den Ball rechts ins Tor schießt. Aber! Gomez stand bei der Hereingabe von Robben im Abseits, das Tor hätte nicht zählen dürfen.

55.: Robben läuft nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte völlig alleine auf Hildebrand zu. Statt auf den mitgelaufenen Gomez querzulegen, versucht es der Niederländer mit einem Heber. Der Ball landet auf dem Tornetz.

63., 4:0, Gomez: Schweinsteiger mit dem wunderbaren Lupfer über die Viererkette der Schalker. Robben nimmt den Ball mit der Brust runter, zeigt sich dieses Mal uneigennützig und legt auf Gomez quer. Der muss aus gut zehn Metern nur noch einschieben. Schalke fällt völlig auseinander.

Fazit: Die Bayern gewinnen eine extrem einseitige Partie auch in dieser Höhe verdient.

Der Star des Spiels: David Alaba. Der Österreicher machte von Beginn an auf der linken Seite in Verbindung mit Ribery mächtig Betrieb. Dazu defensiv eine Bank und eiskalt beim Elfmeter. Der Doppelpack rundete seine Leistung ab.

Der Flop des Spiels: Roman Neustädter. War in der Hinrunde ein Gesicht des Schalker Erfolgs. In München aber ein Schatten seiner selbst. Steht sinnbildlich für die Schalker Unterlegenheit. Bekam im Mittelfeld nie Zugriff, war geistig zu langsam, leicht zu überspielen und lief so fast nur hinterher. Gewann als defensiver Mittelfeldspieler nur 40 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte nur 42 Ballkontakte.

Der Schiedsrichter: Peter Gagelmann. Ließ einiges laufen, lag dabei aber nicht immer richtig. Die Elfmeterentscheidung war allerdings korrekt. Insgesamt eine ordentliche Leistung. Sein Assistent Holger Henschel übersah allerdings die Abseitsstellung von Gomez vor dem 3:0.

Die Trainer:

Jupp Heynckes kündigte zuletzt zwar an, dass die Reservisten bald mehr Einsatzzeit bekommen würden, dass es so schnell geht, war aber nicht zu erwarten. Gomez, Robben und Boateng bedankten sich mit großem Einsatz. Verschaffte Gustavo, Rafinha und Contento durch einen Dreifachwechsel in der 72. Minute Spielpraxis.

Jens Keller war zu einigen Umstellungen gezwungen. Auf der Bank fanden sich auch plötzlich Pliatsikas und Edu wieder. Die Systemumstellung auf 4-3-3 und die extrem defensive Ausrichtung brachte keinen Erfolg. Seine Wechsel brachten keine Änderung. Wirkt wie die gsamte Mannschaft mit der Situation überfordert.

Das fiel auf:

 

  • Schalke hatte angekündigt, mit aller Macht das eigene Tor zu verteidigen - und genauso gingen die Gäste das Spiel an. Pukki war als Mann an vorderster Front oft 30 Meter vor dem eigenen Tor postiert. Es war im Grunde genommen das devote Warten auf das erste Gegentor.
  • Durch die defensive Auf- und Einstellung war der Weg für Schalke bis zum Tor von Neuer extrem weit. Die wenigen brauchbaren Momente für Konterangriffe waren so eigentlich aussichtslos.
  • Bayern zog sein Spiel mit dem gewohnten Selbstvertrauen durch, stellte sich Schalke zurecht und schoss dann folgerichtig die Tore. Die Münchner waren ihren Gegnern individuell auf jeder Position deutlich überlegen und auch im Kollektiv stärker. Dass sich hier zwei Champions-League-Achtelfinalisten gegenüberstanden, war nicht zu erkennen. Es war ein Klassenunterschied.
  • Bayern durch die Hereinnahme von Gomez und Robben in der Offensive nicht ganz so variabel wie in den Wochen zuvor mit Mandzukic und Müller. Die beiden Neuen verließen vor allem in der ersten Halbzeit ihre angestammten Positionen im Zentrum bzw. auf dem Flügel nur selten. Robben zeigte sich in der zweiten Hälfte aber flexibler.
  • Bayerns Defensivleistung einmal mehr beeindruckend. Im 21. Spiel hielt Neuer zum 15. Mal seinen Kasten sauber. Sieben Gegentore zu diesem Zeitpunkt der Saison - Bundesliga-Rekord.

 

Bayern - Schalke: Daten zum Spiel