"Wir können beides nicht erfüllen": Max Eberl erzählt die "wahre Geschichte" des Transfer-Pokers um Jonathan Tah

Von Jochen Tittmar
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© getty

Sportvorstand Max Eberl vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München hat auf einer Pressekonferenz Einblicke in den Transfer-Poker um Jonathan Tah von Bayer Leverkusen gegeben - und die Münchner Bemühungen um neue Spieler für beendet erklärt.

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"Es wurde darüber sehr viel geschrieben. Ich möchte mich nicht erklären müssen. Aber wenn man lange gefühlt durch den Kakao gezogen wird, in ein Licht geschoben wird, was bei Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zu passieren hat...", begann Eberl seine Ausführungen.

Dann sagte er: "Leverkusen hat uns vor dreieinhalb Wochen eine Deadline gesetzt und gesagt, bis dahin müsst ihr diese Summe zahlen. Und ich habe Simon Rolfes schriftlich gesagt: 'Simon, danke für die Deadline. Danke für den Betrag, den du uns genannt hast. Wir können beides nicht erfüllen.' Und damit sind die Verhandlungen beendet." Dies sei "die wahre Geschichte, die hinter diesem Transfer steht".

Denn, so Eberl weiter: "Wenn wir nicht bereit sind, Summen zu zahlen, dann machen wir das auch nicht, selbst wenn der Aufsichtsrat uns das Go gegeben hätte. Ich habe alles dazu bereits gesagt. Wir müssen Entscheidungen fällen. Wir haben Ausgaben getätigt und Einnahmen generiert. Man kann dann kaufen, wenn es die Geldbörse zulässt."

Max Eberl gibt Details zum Poker um Jonathan Tah preis

Dennoch gab Eberl an, dass er bei Leverkusen "nochmal nachgefragt" habe und zwar für den Fall, dass "wir einen Verkauf hätten und noch mehr Geld zur Verfügung hätten, ob wir es dann tun könnten." Eberl weiter: "Sie hören den ganzen Konjunktiv dabei. Nein, kann man nicht - und dann ist das auch in Ordnung. Und dann geht da keiner als Verlierer raus. Dann ist es ganz sauber."

Zu den Gerüchten um einen plötzlichen Abgang von Flügelspieler Kingsley Coman sagte Eberl: "Er wird im Kader stehen, wenn er noch da ist. Momentan gibt es keine große Anzeichen, dass wir mit einem veränderten Kader in die Saison gehen werden."

Der Sportvorstand sagte abschließend: "Wir werden keinen Spieler mehr verpflichten. Wir haben einen Kader, mit dem wir sehr, sehr zufrieden sind. Die Aufgabe ist groß, die Aufgabe ist schwer. Es fühlt sich alles gerade sehr, sehr gut an."

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© Getty Images

FC Bayern gibt im Transferfenster rund 130 Millionen Euro aus

Auch mit dem Blick auf das große Ganze zeigte sich der 50-Jährige zufrieden: "Mir geht es gut und ich bin froh, dass jetzt eine Länderspielpause kommt. Ich bin dafür dankbar. Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht, diesen Kader zu bauen. Kaderplanung ist ein Puzzle von Menschen, das ist nicht einfach. Ich vergleiche das oft mit einem Orchester. Das macht sehr viel Spaß, weil man viele Gespräche führen muss. Du baust eine Gruppe, mit der du versuchst, deine Ziele zu erreichen."

Die Bayern baggerten wochenlang an Tah und sollen für den 28-Jährigen eine Ablöse von 25 Millionen Euro geboten haben. Leverkusen beharrte jedoch offenbar auf 30 Millionen Euro. Der Wechsel des deutschen Nationalspielers nach München sei vor allem auch an der fehlenden Zustimmung des FCB-Aufsichtsrats gescheitert, hieß es.

Der FC Bayern tätigte somit insgesamt drei prominente Transfers und gab für João Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito rund 130 Millionen Euro aus. Zudem kehrte Josip Stanisic nach seiner Leihe aus Leverkusen zurück.

FC Bayern München: Die nächsten Spiele des FCB

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