FC Bayern: Ulreich nimmt Rolle als Ersatzkeeper hinter Neuer an - Tuchel über Peretz: "Können wir nie nachvollziehen"

Von Christian Guinin
Daniel Peretz
© getty

Sven Ulreich will trotz einer erneut guten Leistung beim 3:1-Sieg des FC Bayern gegen den FSV Mainz 05 keine Ansprüche auf den Posten als Nummer-eins-Torhüter bei den Münchnern anmelden. Teamkollege Daniel Peretz sprechen er und Trainer Thomas Tuchel derweil Mut zu.

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"Über jedes Spiel freut man sich. Es ist natürlich immer schön, auf dem Platz zu stehen. Aber meine Rolle hier beim FC Bayern ist klar. Wenn Manu (Manuel Neuer, Anm. d. Red.) da und fit ist, wird er spielen", sagte Ulreich nach Abpfiff gegenüber Sky. Den wieder genesenen Neuer werde er "natürlich unterstützen dass er da eine gute Saison spielt."

Dabei hatte Ulreich gegen Mainz zum wiederholten Mal eine gute Leistung gezeigt (SPOX-Note 2,5). Mit einem famosen Reflex parierte er in der 13. Minute einen Kopfball von Jae-sung Lee. Bei Anthony Cacis Anschlusstor war er chancenlos. "Es freut mich, dass ich den Ball gehalten habe. Für solche Bälle trainieren wir, deshalb freue ich mich, dass es heute geklappt hat", analysierte der 35-Jährige seine Leistung.

Lob für seine Einstellung gab es auch vom Trainer. "Das war sensationell gehalten", sagte Tuchel am Sky-Mikrofon. "Schon in Kopenhagen hat er so einen rausgeholt. Das macht er auch nur, weil er sich komplett mit der Rolle identifiziert, die er hat. Es funktioniert auch deshalb so gut, weil die beiden (Sven Ulreich und Manuel Neuer; Anm. d. Red.) nicht nur Kollegen sondern Freunde sind."

Tuchel über Peretz: "Bangt jeden Tag und jede Nacht"

Darüber hinaus sprach der Bayern-Trainer auch über Ersatzkeeper Daniel Peretz und dessen aktuelle Gemütslage. Als Israeli ist der 23-Jährige direkt von den Angriffen der Hamas auf sein Heimatland betroffen. "Das ist ein junger Kerl, der jeden Tag und jede Nacht um seine Freunde und um seine Familie bangt. Das können wir nie nachvollziehen. Aber es steht ihm tatsächlich etwas ins Gesicht geschrieben", so Tuchel.

Während der Schweigeminute vor dem Spiel, um der Opfer des Konflikts im Nahen Osten zu gedenken, schwenkte die Kamera zwischenzeitlich auf Peretz, der sichtlich berührt mit den Tränen kämpfen musste.

Auch Ulreich sprach über die schwierige Situation, in der sich sein Mitspieler aktuell befinde. "Natürlich ist er sehr nachdenklich, das geht an einem nicht spurlos vorbei."

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