FC Bayern - "Gegenteiliges Verhalten von dem, was wir wollen": Thomas Tuchel kritisiert FCB-Duo

Von Nino Duit
Thomas Tuchel, FC Bayern München
© getty

Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern München hat seine beiden Innenverteidiger Min-Jae Kim und Dayot Upamecano kritisiert. Das Duo hatte beim 2:2 gegen RB Leipzig entscheidenden Anteil am ersten Gegentor durch Loïs Openda.

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Nach einem Leipziger Einwurf kam Yussuf Poulsen in der 20. Minute im Mittelfeld an den Ball. Min-Jae Kim deckte seinen Gegenspieler zunächst eng, ließ ihn dann aber doch gewähren, während Dayot Upamecano im leeren Raum stand. Xaver Schlager schickte anschließend Lois Openda in die Tiefe, Kim verlor das Laufduell und fälschte den Schuss schließlich unhaltbar ins eigene Tor ab.

"Es gibt für Min-Jae gar keinen Grund, aus dem Zweikampf zu gehen. Wir gehen bei Poulsen aus dem Zweikampf raus. Upa geht raus, statt ihn zu sichern", kritisierte Tuchel bei Sky. "So stehen wir komplett seitenverkehrt und geben den Raum auf. Es ist nicht einmal eine große Chance und dann schießen wir ihn uns noch selber rein. Es ist im Grunde komplett das gegenteilige Verhalten von dem, was wir eigentlich wollen."

Noch während der Partie schaute sich Tuchel die Szene an der Seitenlinie auf einem Tablet an und schrie anschließend seine beiden Innenverteidiger an. In der bisherigen Saison sind Upamecano und Kim, im Sommer für 50 Millionen Euro von der SSC Napoli verpflichtet, gesetzt. Der aktuell angeschlagene letztjährige Abwehrchef Matthijs de Ligt war bis zu seinem Ausfall nur Ersatz.

Joshua Kimmich nimmt Marco Fritz in Schutz

Beim zweiten Gegentor hatte der FC Bayern Pech, weil es aus einer ungerechtfertigt gegebenen Ecke resultierte. Nicht Upamecano, sondern Openda hatte den Ball ins Toraus gelenkt - dennoch entschied Schiedsrichter Marco Fritz auf Eckball.

"Das war keine Ecke. Das ist bitter", erklärte Tuchel. "Wir haben es ziemlich gut gesehen", sagte Joshua Kimmich. "Der Schiri konnte es aber, glaube ich, aus seiner Perspektive nicht sehen. Schwierig, ihm da einen Vorwurf zu machen. Am Ende ist es eine neue Spielsituation, die wir besser verteidigen müssen." Keeper Sven Ulreich flog anschließend unter der Hereingabe hindurch. "Ulle unterschätzt ihn, aber dann stehen wir trotzdem Vier-gegen-eins", analysierte Tuchel.

Generell bemängelte Tuchel "zu viele Fehler" im Spiel seiner Mannschaft vor der Pause. "Das Spiel war zu langsam, viel zu fehlerhaft. Vielleicht lag es an meinem Plan, das nehme ich auf meine Schultern, das ist kein Problem", sagte er. "Wir haben die Tore durch individuell schlampiges Verteidigungsverhalten kassiert. Der wirkliche Biss, einen Plan mal durchzuzwingen oder über Emotionalität zu füllen, hat uns gefehlt."

Bei seiner Pausenansprache sei Tuchel deshalb "ein bisschen emotionaler" geworden: "Es ging um Stolz und darum, eine Reaktion und Charakter zu zeigen. Die Reaktion war gut." Nach der Pause kam der FC Bayern dank Treffern von Harry Kane (Handelfmeter) und Leroy Sané noch zu einem 2:2.

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