FC Bayern München - "Bisschen unerwartet": FCB-Trainer Thomas Tuchel über Hernández-Abschied

Von Nino Duit
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Für Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern München ist Lucas Hernández' Wechselwunsch im Frühsommer überraschend gekommen. Letztlich wechselte der französische Innenverteidiger für 45 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain.

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"Das war ein bisschen unerwartet", sagte Tuchel in einem Interview mit bundesliga.com. "Wir haben voll mit Lucas Hernández geplant und nach der Saison kam der Wunsch des Spielers, dass er gehen möchte und ein Angebot hat. Also mussten wir sehen, ob wir einen Ersatz finden, der den Verlust seiner Persönlichkeit, seiner Erfahrung und seiner Qualität kompensiert. Wir glauben, dass wir ihn gefunden haben. Das war nicht geplant."

Als Ersatz kam für 50 Millionen Euro Min-Jae Kim von der SSC Neapel, vom dem Tuchel in den höchsten Tönen schwärmt: "Ich liebe ihn, ich liebe ihn. Er ist so ruhig, so geradlinig - sein Ausdruck, sein Bewusstsein, sein Spiel. Ein Pass ist ein Pass. Ein Pass ist nichts Ausgefallenes, es ist ein Pass mit der Innenseite. Die erste Berührung ist Kontrolle, die zweite Berührung ist ein Pass. Bei ihm hat er das richtige Tempo, ist nicht zu hart, nicht zu langsam, springt nicht auf, ist nicht auffällig. Das ist so schön, weil es genau das ist, was man sich von einem Aufbauspieler wünscht."

Bei gegnerischen Ballbesitz würde Kim laut Tuchel "sehr mutig" verteidigen: "Er ist schnell, schaut immer über die Schulter, wo er helfen kann, wie er sich im Verhältnis zu unserem linken Verteidiger und rechten Innenverteidiger positioniert. Das ist ein Vergnügen." Auch Kims Charakter sagt dem Trainer zu: Der 26-jährige Südkoreaner sei "so diszipliniert, so freundlich, so bescheiden, so konzentriert".

Tuchel setzte in der Abwehr im Laufe der Vorbereitung und auch beim Supercup gegen RB Leipzig (0:3) stets auf eine Viererkette. Obwohl er eine Dreierkette "nie ausschließen" würde, spreche beim aktuellen Kader vieles für die bisher angewandte Ausrichtung.

"Wir haben sehr viele offensive Spieler im Kader", erklärte der Trainer. Bei einer Dreierkette könnten weniger Offensivspieler auf dem Platz stehen, "was nicht ideal wäre. Wir haben einen Kader, bei dem man immer mindestens vier offensive Positionen auf dem Platz haben sollte. Vielleicht sogar fünf, wenn die Spieler in Topform sind. Bei Chelsea haben wir mit einer Dreierkette gespielt, mit Außenverteidigern und einer Doppelsechs im Mittelfeld. Damit bleiben drei offensive Positionen übrig. Ich denke, dafür haben wir zu viele Spieler."

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